Kreis Kronach: Schulden des Landkreises auf historischem Tiefstwert - Obwohl so viel investiert wird wie lange nicht

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Grafik: Carolin Höfler
Grafik: Carolin Höfler

Obwohl der Kreis Kronach immer mehr Schulden abbaut, investiert er so viel wie lange nicht. Das hat gleich mehrere Gründe.

Das kann sich sehen lassen: Rechne er die noch fehlenden Tage des nun zu Ende gehenden Jahres zusammen, komme er für den Landkreis Kronach auf eine Verschuldung von 8,882 Millionen Euro, sagt Kreiskämmerer Günther Daum. Damit hätte der Kreis so wenige Verbindlichkeiten wie seit der Wiedervereinigung nicht. "Ich bin mit unserem derzeitigen Stand zufrieden", sagt Daum daher wenigüberraschend und fügt gut gelaunt hinzu: "Unsere Zinszahlungen sind von knapp 1,5 Millionen Euro auf unter 100.000 Euro gefallen. Das ist fast noch schöner!"

Vor 13 Jahren sah der Ist-Zustand hingegen noch deutlich anders aus. Ende 2005 sprang der Zeiger von zuvor 28,3 Millionen Euro noch weiter in den hochroten Bereich und zeigte nun 38,2 Millionen Euro Schulden an. "Das war bei uns nicht nur eine schlechte Zeit, sondern es kam auch noch die Übernahme der Klinikschulden hinzu", erinnert Daum daran, dass der Landkreis die Frankenwaldklinik damals nur mit der Zusage an die Rhön-Klinikum AG verkaufen konnte, die vorhandenen Schulden zu übernehmen. Mit eingerechnet in der Schuldenbilanz ist seit 1993 zudem ein inneres Darlehen der Abfallwirtschaft an den Landkreis, das zum Start 300.000 Euro betrug und 2012 mit 3,5 Millionen Euro seinen Höchststand erreichte.

Dabei handele es sich "um eine verzinsliche Überlassung der Rücklage", erklärt Daum. Da diese bis zum Jahresende vollständig aufgebraucht sein wird, wird der Kreistag bald beschließen, die Müllgebühren um 30 Prozent zu erhöhen (wir berichteten). "Zum Start der Finanzkrise gab es 2008 und 2009 noch einmal eine kleine Delle, doch seitdem geht es eigentlich bergauf", sagt der 63-Jährige.

Das führt dazu, dass der Landkreis nun deutlich mehr Handlungsspielräume hat, um wichtige Maßnahmen anzugehen. Kleinere Investitionsmaßnahmen nicht mit eingerechnet, gab der Kreis Kronach zwischen 2002 und 2009 17,5 Millionen Euro für Projekte aus. Der größte Posten war dabei die Generalsanierung der Maximilian-von-Welsch-Realschule (8,8). Ganz anders sieht das dagegen in den acht Jahren zwischen 2010 und 2018 aus. Denn während weiter Schulden abgebaut wurden, wurde fleißig investiert: Bislang 80,7 Millionen Euro.

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