Dazu hat Knauer-Marx zwei Varianten berechnet: eine Gebührenerhöhung um 25 oder um 30 Prozent. "Bei der ersten Variante machen wir laut Plan ein leichtes Minus, bei der zweiten ein leichtes Plus", erklärte die Sachgebietsleiterin.
Die Ausschussmitglieder entschieden sich einstimmig für die zweite Variante und folgten damit auch einem Beschluss des Abfallwirtschafts- und Umweltausschusses vom 7. November. Endgültig über die Änderungen entscheiden muss der Kreistag, dessen Zustimmung jedoch nach den Voten der Ausschüsse als sicher angenommen werden kann.
Damit steigt die Grundgebühr für die privaten Haushalte ab 2019 bei einer 240-Liter-Tonne und der Mindestzahl von zwölf Leerungen von aktuell 151 auf 204 Euro. Jede weitere Leerung - bis zu 26 sind pro Jahr möglich - kostet den Verbraucher künftig 4,50 Euro statt 3,60 Euro. Lässt man seine Tonne 26 Mal leeren, sind dafür also ab Januar 65,60 Euro mehr fällig. Das sind pro Monat gut fünf Euro.
"2013 haben wir eine Entscheidung pro Gebührenzahler getroffen und wegen der Rücklage viele Prozente erlassen", kommentierte Stefan Wicklein für die Freien Wähler. "Legt man das zugrunde, ist die Erhöhung überschaubar."
Zustimmung der Kreisräte
Auch Richard Rauh (SPD) äußerte Verständnis. "Keiner hebt gerne die Hand, wenn es um Mehrbelastungen der Bürger geht. Die Kosten müssen aber gedeckt werden."
Reinhold Heinlein (CSU) erinnerte daran, dass der Landkreis den Bürgern auch viele Serviceleistungen anbiete. "Wir stellen die Behälter, es gibt kostenlosen Sperrmüll und wir unterhalten die Wertstoffhöfe. Deshalb ist mir die sichere Variante der Kalkulation lieber." Und Landrat Klaus Löffler (CSU) ergänzte: "Wir haben die Dezentralität der Wertstoffhöfe im Kreis nicht nur beibehalten, sondern sogar noch ausgebaut."
Ralf Pohl (SPD) fragte nach, warum man die Erhöhung genau 25 oder 30 Prozent sein müsse. "Gehen nicht auch 27 Prozent?" Sachgebietsleiterin Susanne Knauer-Marx entgegnete. "Das macht rechnerisch kaum Sinn." Die Unterschiede im Endbetrag der Verbraucher lägen im Cent-Bereich. "
Außerdem erklärte Knauer-Marx: "Wir sollten aufgrund von finanziellen Unwägbarkeiten, die jetzt noch nicht genau abzusehen sind, um 30 Prozent erhöhen. Sollte es zu einem großen Überschuss kommen, müssen wir ihn ja wieder zurückzahlen."
Typisch Ämter: Zu dumm zum Kalkulieren! Wenn man 2014, auf Grund des Überschusses, die Preise belassen hätte anstatt zu senken, dann musste man jetzt den Verbraucher im Landkreis Kronach, nicht mit einer solchen satten Preissteigerung belasten! Leichte, moderate Preiserhöhungen von wenigen Prozent in den vergangenen Jahren hätten ein Defizit, dem man nun Jahrelang "hinterherhinkt" vermieden! Der Verbraucher kann jährliche, moderate Preiserhöhungen nachvollziehen, aber gleich eine Erhöhung um 30% ist schwer zu vermitteln ohne zuzugeben in den Vorjahren falsch kalkuliert zu haben.
Aber wie soll es in der "kleinen" Politik funktionieren wenn die "große" Politik zu dumm ist zum Regieren!