Ein Winterdienst-Fahrzeug bei Plusgraden: Das hat eine Autofahrerin in Teuschnitz sehr überrascht. Das Staatliche Bauamt gab eine Erklärung ab.
Damit hatte Melissa Förtsch am Mittwoch noch nicht gerechnet: Auf der Teuschnitzer Ortsdurchfahrtsstraße traf sie um 5.30 Uhr auf ein Winterdienst-Fahrzeug. "Das fuhr durch den ganzen Ort - bis zum Kreisverkehr. Und streute überall kräftig Salz", erzählt die Frau Anfang 30, die darüber gar nicht begeistert war.
Mehr Salz für den Kreis: neues Lager in Förtschendorf
Der Grund: Während sie hinter dem orangenen Lkw fuhr, zeigte das Thermometer im Auto 5,5 Grad an - plus wohlgemerkt. "Es langt ja schon, wenn im Winter überall gestreut wird. Für die Umwelt ist das Gift", kritisiert Förtsch. Das Salz greife Autos und Straßen, aber vor allem Pflanzen und Tiere an. "Wenn sich Pfützen bilden und mein Hund daraus trinkt, schluckt er das Salz."
Salz geht ins Grundwasser
Außerdem gehe das Streusalz auch ins Grundwasser, bemängelt Förtsch, die sich auch auf Warnhinweise des Umweltbundesamts beruft (siehe unten). "Was macht das für einen Sinn, schon bei Plusgraden zu streuen", fragt Förtsch. "Ich fand es am Mittwoch auf jeden Fall übertrieben."
Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt: "Grundsätzlich ist nicht die Lufttemperatur, sondern die im Vergleich niedrigere Bodentemperatur Entscheidungsparameter für den Streueinsatz", sagt Thomas Neundörfer, Sachgebietsleiter Straßenbetriebsdienst am Staatlichen Bauamt Bamberg.
"Die durch Teuschnitz verlaufende Staatsstraße 2198 ist eine der höchstgelegenen Straßen im Frankenwald. Das heißt, wenn es zuerst glatt wird, dann dort."
Recherche zum Mittwochmorgen
Zur Lage am frühen Mittwochmorgen hat Neundörfer recherchiert. "Um den Verkehrsteilnehmern eine verkehrssichere Straße zur Verfügung zu stellen, wurde ein Präventivstreueinsatz durchgeführt, da die Bodentemperatur nahe des Gefrierpunktes lag, eine hohe Luftfeuchte bestand und sich zudem über Nacht ein Wasserfilm auf der Straße gebildet hatte."
So wie es die letzten Jahre gelaufen ist, ist man doch froh wenn man mal vor 9.00 Uhr ein Streufahrzeug im oberen Landkreis antrifft und nicht nur in Kronach. Sollte in diesen einem Fall der Landkreis mit seiner Wetterprognose falsch gelegen haben, denke ich das ist verkraftbar. Aber wenn es glatt ist und niemand gestreut hat ist das Gejammer wieder groß.
Vielleicht sollte man dieser Dame mal einen Winter die Verantwortungen für den wirklich heiklen Landkreis Kronach in Sachen Winterdienst übertragen dann kann sie mal zeigen wie es richtig geht ...... Recht kann man es sowieso keinem machen ... nächste Woche soll es ja richtig losgehen ..... freue mich schon auf die ganzen Leserbriefe warum der Winterdienst in KC wiedddddderrrr versagt hat .......