Mehr Salz für den Winterdienst im Kreis Kronach

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Mit der in Förtschendorf neuen Salzlagerhalle und der damit verbundenen, gesteigerten Lagerkapazität wird der Winterdienst gestärkt. Davon sind Thomas Neundörfer (links) vom Staatlichen Bauamt und sein Mitarbeiter Michael Henkel überzeugt. Foto: Veronika Schadeck
Mit der in Förtschendorf neuen Salzlagerhalle und der damit verbundenen, gesteigerten Lagerkapazität wird der Winterdienst gestärkt. Davon sind Thomas Neundörfer (links) vom Staatlichen Bauamt und sein Mitarbeiter Michael Henkel überzeugt.  Foto: Veronika Schadeck

Das Staatliche Bauamt hat in Förtschendorf in der neuen Salzhalle eine so genannte Sole-Anlage für den Winterdienst in Betrieb genommen. Bis zum 1. November soll das Gebäude mit Streusalz befüllt sein.

Das weiße Mineral ist in der Vergangenheit im Winter das eine oder andere Mal knapp geworden. Lediglich 600 Tonnen Streusalz hatte nämlich die für den Winterdienst wichtige Salzhalle in Förtschendorf fassen können. Nun wurde eine neue und vor allem größere Halle durch das Staatliche Bauamt am gleichen Standort gebaut. Damit sollen alle bisherigen Versorgungsprobleme der Vergangenheit angehören.

Noch werden Restarbeiten in der Halle vorgenommen. Bis zum 1. November sollen diese jedoch nicht nur abgeschlossen, sondern die Halle soll bis dahin auch mit Streusalz befüllt sein. Rund 2500 Tonnen können in dem rund neun Meter hohen Gebäude gelagert werden. Somit wird der Winterdienst optimiert, denn durch die höhere Lagerkapazität fallen künftig weniger Salznachlieferungen an. Denn diese waren mitunter im Laufe eines Winters schwierig zu erhalten.

Mischung

Die neue Sole-Anlage mit dem 50 Kubikmeter großen Tank wurde bereits am Mittwoch in Betrieb genommen. Darin wird Streusalz mit Wasser vermischt. Somit können die Streufahrzeuge mit Mischungen beladen werden, die den Anforderungen der Straße entsprechen. Die Mischungen können demnach punktgenau auf die Straßenverhältnisse angepasst werden, erklärt Thomas Neundörfer, der beim Staatlichen Bauamt für die Straßenmeistereien zuständig ist. Das salzhaltige Wasser wird demnach oft zusammen mit dem Trockensalz als Gemisch auf die Straßen aufgebracht. Das werde beispielsweise häufig auf den Autobahnen praktiziert, um einen schnellen Erfolg zu erzielen. Hat es aber viel geschneit, so erzielt man mit Trockensalz eine bessere Wirkung. Bei überfrierender Nässe hingegen ist aber eine Streusalz-/Solemischung effektiver.

Welche Mischung letztlich verwendet wird, liegt im Ermessen der Fahrer, die entsprechend geschult sind. Und so zeigt sich Neundörfer auch optimistisch: "Der Winter kann nun kommen."

Auch in diesem Jahr geht im Landkreis Kronach die Kooperation zwischen dem Staatlichen Bauamt und dem Landratsamt weiter. Beide Behörden sind zuständig für den Winterdienst auf Bundes-, Staats- und Kreisstraßen. Insgesamt werden auch in diesem Jahr - wie bereits 2017 - 14 Fahrzeuge für den Winterdienst eingesetzt. Das Staatliche Bauamt hat drei eigene, der Landkreis zwei eigene Fahrzeuge. Der Rest wird durch die Räumfahrzeuge von vier Fremdfirmen abgedeckt.

Fahrzeuge sind auf Abruf bereit

"Der Landkreis ist für den Winterdienst gerüstet", stellt auch der Leiter des Tiefbauamts im Landratsamt, Gunther Dressel, fest. Die Fahrzeuge, sowohl die eigenen als auch die der Fremdfirmen, sind für den Winterdienst umgerüstet und stehen auf Abruf bereit. Die Salzlager in Kronach (1000 Tonnen), Stoffelsmühle (180), Birkach (450) und Ludwigsstadt (550) seien bereits gefüllt. Jetzt fehlt eben nur noch das in Förtschendorf.

Gearbeitet wird auch in diesem Jahr im Zwei-Schicht-Betrieb - in der Regel von 3 bis 21 Uhr. Zudem werden Späher eingesetzt, um die Schneesituationen bereits in der Nacht zu erkunden und entsprechend den Winterdienst zu informieren. Zwei Schneefräsen können bei starken Verwehungen ebenfalls eingesetzt werden.

Thomas Neundörfer erklärt, dass mit der neuen Salzhalle der Stützpunkt Förtschendorf gestärkt wird. Fakt sei, dass der Norden des Landkreises mehr mit Schneemassen zu kämpfen habe als der Süden. Hinzu komme in der industriegeprägten Rennsteig-Region der Schwerlastverkehr, dem Rechnung zu tragen sei. Ansonsten komme es bereits bei leichten Schneefällen zu Verkehrsbehinderungen.

"Es macht Sinn, dass der Winterdienst nicht nur dort startet, wo der meiste Schnee liegt, sondern auch, dass die Räumfahrzeuge nur kurze Wege zurücklegen müssen, um das Salzlager zu erreichen", betont Neundörfer. In der Vergangenheit war das Salz in schneereichen Wochen bereits innerhalb kurzer Zeit aufgebraucht. Und Nachschub war - wie bereits eingangs erwähnt - nicht immer problemlos zu erhalten.

Neben der neuen Salzhalle in Förtschendorf entstehen auch eine Unterstellhalle für Radlager, eine Küche sowie ein Aufenthalts- und Sanitärraum.

Insgesamt werden rund 850 000 Euro in dieses Projekt investiert. Alleine 600 000 Euro kostet die Salzhalle - eine Investition für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.