Die "Revival Band" tritt am 18. Oktober um 20 Uhr im "TECnet Zentrum" in Burkersdorf auf.
Gerd Löffler ist Pionier und Missionar in einem. In Lichtenfels war einer der ersten, der der Beatmusik frönte. "Das war in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir nannten uns The Yond's. Das "Espresso" in der Badgasse, wo sich später die Geschäftsstelle des Fränkischen Tags befand, war unsere Bühne, wo es zuging wie im ‚Beatclub‘", schwelgt der 66-jährige in alten Erinnerungen. Noch heute hat er den Beat im Blut. Wenn er anfängt in den höchsten Tönen von dieser Musikrichtung zu schwärmen, dann spürt man als Zuhörer, dass hier einer ist, der anderen diese Musikrichtung schmackhaft machen möchte.
Heute tut er das nicht mehr mit den "Yond's", sondern mit der "Revival Band". Sie lässt am Samstag, 18.
Oktober, um 20 Uhr auf Einladung des Kleinkunstvereins "TECnet Obermain" im "TECnet Zentrum" in Burkersdorf mit Songs wie "Waterloo Sunset" ("The Kinks") oder "Nowhere Man" ("The Beatles") das Lebensgefühl der 60er- und 70er-Jahre wieder aufleben.
"The Yond's" - der Bandname heißt frei übersetzt so viel wie "Jenseits des Normalen". So wurden die Beatanhänger mit ihren Pilzkopffrisuren oder langen Mähnen damals in der Korbstadt von vielen Älteren auch angesehen.
"Wenn Elvis oder die Beatles über den Äther liefen, dann wurde bei mir zu Hause das Radio abgedreht. Bei meinem Freund Ulli Fritsche, der heute in Hamburg eine Webeagentur betreibt, durfte nur Klassik gehört werden. Seine Beatscheiben musste sich der Sohn eines Lichtenfelser Arztes immer bei seinem Onkel anhören", erzählt Löffler.
Die Haare mögen dem Lichtenfelser abhandengekommen sein, doch die Liebe zur Beatmusik ist geblieben.
Mit neuerer Musik könne er nicht viel anfangen, betont Löffler. "Die ist mir zu basslastig."
Handgamachte Klänge Der 66-jährige und seine Freunde stehen lieber auf handgemachte Klänge aus den 60er- und 70er-Jahren. Dafür fahre sein Bandkollege Ulli Fritsche schon mal 650 Kilometer von Hamburg nach Lichtenfels. "Er hat sich dieser Musik, so wie wir alle, regelrecht verschrieben."
Der ehemalige Lichtenfelser, der elektrische Gitarre spielt, war es auch, der den Stein vor rund zehn Jahren ins Rollen gebracht hatte. Bei einem Besuch fragte er seinen Freund und Bassisten Moritz Eisentraut aus Lichtenfels, ob er nicht Lust hätte, eine Band aus der Taufe zu heben.
"Warum nicht?", sagte sich der.
Mit Gerd Löffler (Gesang und akustische Gitarre), Uwe Rauch aus Unterleiterbach (Gesang und akustische Gitarre) und dem Jungspund Gerrit Appel (Schlagzeug) aus Forchheim fand man weitere Mitstreiter. Die "Revival Band" ward geboren.
"Unsere Premiere im Dezember 2006 im n Lichtenfelser Pub ,Pinkus' war brechend voll. Zwei Monate später bejubelten uns 200 Leute im Lichtenfelser Bahnhofsbistro. Mit unserer Interpretation alter Songs stießen wir in eine Marktlücke", erzählt Löffler.
Inzwischen hat Löffler ein von Udo Jürgens besungenes Alter erreicht. "Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss", heißt es in besagtem Schlager. Obgleich er im bürgerlichen Leben den Ruhestand schon längst erreicht hat, in die Rockerrente möchte Löffler noch lange nicht gehen.
"Wenn man auf der Bühne von der Begeisterung der Fans getragen wird, dann spürt man die körperliche Anstrengung nicht, sondern fühlt sich innerlich befreit." Ein Gefühl, dass der Lichtenfelser auch am 18. Oktober im "TECnet Zentrum" erleben möchte.
Zusatzkonzert Sollte es goldenes Oktoberwetter geben und Ulli Fritsche Zeit haben, dann gibt es am Tag nach dem Auftritt im "TECnet Zentrum" einen Nachschlag für alle "Revival"-Fans. Im Biergarten der Lichtenfelser Gaststätte "Dümpfelschöpfer" wollen die Musiker am 19. Oktober um 14 Uhr ihr ausgefallenes Korbmarktkonzert nachholen.