Hans Wolf ist Chef des Spargelhofs in Prichsenstadt und er hat keinen Zweifel: „Der beste Spargel wächst in Prichsenstadt.“ 60 bis 80 Zentimeter Sand, die richtige Menge Humus und die Wasser führende Keuper-Schicht drunter. Genau, was der Spargel braucht, sagt er und legt noch einen Beweis vor, aber dazu später.
Hans Wolf ist Chef des Spargelhofs in Prichsenstadt und er hat keinen Zweifel: „Der beste Spargel wächst in Prichsenstadt.“ 60 bis 80 Zentimeter Sand, die richtige Menge Humus und die Wasser führende Keuper-Schicht drunter. Genau, was der Spargel braucht, sagt er und legt noch einen Beweis vor, aber dazu später.
Widerspruch erntet einer der größten Anbauer im Landkreis in der Runde zum Thema Spargel mit Gerd Düll, dem Chef des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar kaum. Aber einen dezenten und ziemlich überzeugenden Hinweis von der Fachberaterin Christine Müller gibt es doch: „Das sagen übrigens alle Spargelanbauer.“
Müller muss es wissen. Seit 22 Jahren ist Spargel eines der großen Themen der für den Gemüseanbau zuständigen Fachfrau am Gartenbauzentrum Nord. Sie hat die Entwicklung des Anbaus des Edelgemüses begleitet. Verändert hat sich viel, vor allem in Unterfranken. Kreisbäuerin Anette vom Berg-Erbar lebt zwar im spargelfreien Gnodstadt, kommt aber aus Haidt. „Da haben wir neben anderem auch Spargel angebaut“, sagt sie. Die Zeiten, in denen der Spargel so nebenbei mitlief, sind längst vorbei.
Das sieht man bei Wolf von Prichsenstadt. 1978 ist Hans Wolf als einer der ersten in den professionellen Anbau eingestiegen. Anfang der 80er Jahre ist er ausgesiedelt. Eigentlich sollte er Bullenmäster werden, geworden ist er Pionier in Sachen Sonderkulturen. „Wir haben viel probiert und auch riskiert“, sagt Wolf, der viel zu erzählen hat. Herausgekommen ist ein Betrieb mit drei Standbeinen: Spargel, Erdbeeren und Chinakohl.
Derzeit ist der Spargel dran: Obwohl die Saison nach einem sehr frühen Start noch nicht voll angelaufen ist, herrscht Hochbetrieb an der Kirchschönbacher Straße. Bis zu 50 Saisonkräfte sind im Einsatz, die meisten aus Polen. Der Spargel wird gestochen, angeliefert und gewaschen. Dann durchläuft der die Sortier- und Schneidemaschine, taucht ab ins Eisbad, wird zum Teil geschält, verpackt und landet bei zwei Grad und leichter Berieselung im Kühlraum. Wenig später ist der Kühllaster unterwegs. Zum Zentrallager von Edeka nach Gochsheim zum Beispiel. „Frischer geht's nicht“, sagt Wolf.
Damit der Markt möglichst gleichmäßig und lange mit guter Qualität bedient werden kann, kommen Beratung und die Folien ins Spiel. Werden die verschiedenen temperaturgesteuerten Foliensysteme richtig eingesetzt, kann das Angebot verfrüht oder auch verspätet und die Qualität verbessert werden. „Folienmanagement“ nennt das Christine Müller und zeigt an der Modellstation in Albertshofen, wie's funktioniert. Die Anlage mit fünf unterschiedlichen Foliensystemen direkt neben der Wetterstation liefert exakte und über das Internet abrufbare Daten über die Temperaturen in verschiedenen Tiefen der Erddämmen, in denen der Spargel wächst.
Die Temperaturen und damit das Wachstum der Pflanzen können durch den Einsatz der Folien gesteuert werden. Das Angebot wird von den Anbauern genutzt. Auch von Hans Wolf, auf dessen Acker bei Prichsenstadt zudem seit zwei Jahren ein Sortenversuch läuft. Der soll zeigen, welche Sorten sich für die Verspätung am besten eignen. Das Ergebnis wird in drei Jahren erwartet.
Zurück zum Wolfschen Beweis für den besten Spargel. Den hat Werner Düring, Küchenchef im Zehntkeller in Iphofen, geliefert. „Wenn Leute aus Bruchsal an der badischen Spargelstraße Spargel vom Wolf essen, ihn so gut finden, dass sie welchen mit nach Hause nehmen, was will man dann noch mehr“, sagt Wolf in die Runde und erntet – diesmal – keinen Widerspruch.