Macht auf die Tür

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Große Vielfalt: Adventskalender-Raritäten aus früheren Jahrzehnten, aber auch neue moderne Formen sind in der Sonderausstellung „Macht hoch die Tür“ in der Volkacher ...
Foto: Renate Reichl

Für die jährliche Sonderausstellung zur Adventszeit in der Barockscheune hat Kulturreferent und Vorsitzender des Heimatvereins Herbert Meyer wieder etwas Besonderes zusammengetragen. Was der Titel „Macht hoch die Tür“ nicht ganz verrät sind Adventskalender aus Privatsammlungen und kleine Liebhaberstücke aus vergangenen Zeiten, die in der Vorweihnachtszeit Freude schenken sollen.

Für die jährliche Sonderausstellung zur Adventszeit in der Barockscheune hat Kulturreferent und Vorsitzender des Heimatvereins Herbert Meyer wieder etwas Besonderes zusammengetragen. Was der Titel „Macht hoch die Tür“ nicht ganz verrät sind Adventskalender aus Privatsammlungen und kleine Liebhaberstücke aus vergangenen Zeiten, die in der Vorweihnachtszeit Freude schenken sollen.

Farbenfroh, dekorativ und glitzernd in allen Variationen geben die unterschiedlichen Exemplare Einblick in die Vorlieben vergangener Jahrzehnte, nicht zu vergessen die heutigen, modernen Kalender mit Schokolade und kleinen Überraschungen. An großen Stellwänden haben Herbert Meyer und seine Helfer die Kalender nach Motiven zusammengestellt, wie etwa den „Weihnachtsmann in seiner Werkstatt“, „Christkindlhäuser“, „Kinder und Engel“, „Schneelandschaften mit Tieren“ oder Kalender mit weihnachtlichen Ansichten von Dresden, Leipzig, Nürnberg, Bamberg und Würzburg. Auch Objekte der ersten Kriegsweihnacht 1939 oder der ersten Friedensweihnacht sind in einer Vitrine zu betrachten, darunter Blätter mit dem Sonnenrad und der Aufschrift „Wintersonnenwende“ statt „Weihnachten“, wie es die Nationalsozialisten eingeführt hatten.

Daneben faszinieren die selbst gebastelten, fantasievollen Adventskalender, auch in Übergrößen, dazu Bücher, kleine Überraschungspräsente und Miniaturkalender. Auch 24 Papierecken, mit Zahlen beschriftet und wie Perlen auf einer Schnur aneinander gereiht, waren damals üblich.

Insgesamt sind es 200 Objekte, zusammen mit den Adventskerzen und dem Adventsschmuck sogar 250, sagt Initiator Herbert Meyer. Der älteste Kalender stammt aus dem Jahr 1939 der neueste aus 2013. Er erinnert dabei an die Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich in der Vorbereitung auf das Weihnachtfest der Brauch des Adventskranzes mit vier roten Kerzen einbürgerte. Vor 105 Jahren war es in München, als der erste Adventskalender gedruckt wurde. Die kindgemäßen Vorformen des Adventskalenders waren seinerzeit örtlich begrenzt, sagt Meyer.

Kaum zu glauben, wie die Zeit der Erwartung die Gedanken beflügeln kann, was sich in kreativ und individuell gestalteten Kalendern zeigt. Man bastelte viel, beklebte ein Stück Papier mit selbst gemalten Figuren oder Zahlen. Als früher Papier knapp wurde, wurde man eben anderweitig fündig, erzählt Meyer von Strohhalmen, die täglich in die noch leere Krippe gelegt wurden. Doch alle Objekte seien stets Zeitmesser gewesen: Kerzen mit Markierungen beispielsweise, von denen jeden Tag ein kleiner Abschnitt abgebrannt wurde oder 24 Kreidestriche an Tafeln oder Türen, von denen täglich einer gelöscht wurde.

Neben den Leihgebern der Ausstellungsstücke, unter anderem Erna Geserick und Siegrun Piechullek (Nürnberg) sowie Gerlind Zick und Edeka Kolb (Volkach), dankt Herbert Meyer auch Lothar Engert, Gerlind Zick und dem Bauhof für die Unterstützung beim Aufbau.

Geöffnet ist die Ausstellung vom 30. November 2013 bis 6. Januar 2014, an Sonn- und Feiertagen 13 bis 17 Uhr, außer 24., 25. und 31. Dezember.