Kurz nach den Sommerferien ging die Arbeit los, kurz vor den Winterferien wird sie enden. Katrin Weber wird heilfroh sein, wenn alles vorbei ist. Den Großteil ihrer beruflichen Energie hat sie in den letzten Monaten in die Organisation des Kitzinger Weihnachtsmarktes gesteckt.
Vom 11. bis 13. Dezember werden die Kitzinger und die vielen auswärtigen Gäste wieder in die Stadt strömen. Zwischen 2000 und 4000 Besucher erwartet die Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, Claudia Biebl. „Die Zahl lässt sich nur schätzen“, sagt sie. Bei einem ist sie sich aber ganz sicher: „Der Kitzinger Weihnachtsmarkt hat in den letzten Jahren an Ansehen gewonnen.“
Mitverantwortlich dafür ist Katrin Weber, die seit 2014 im Stadtmarketingverein beschäftigt ist und „ihren“ zweiten Weihnachtsmarkt organisiert. „Wir probieren immer viel aus“, sagt sie. „Und wir holen uns viele Meinungen von außen ein.“
Mit Vereins- und Behördenvertretern sitzen Biebl und Weber zusammen, mit Menschen aus der lokalen Politik und Geschäftswelt, mit örtlichen Gastronomen. Ideen werden gesammelt, besprochen, wieder verworfen oder in die Tat umgesetzt. In diesem Jahr ist der Sparkassenhof beispielsweise als neuer Standort ausgewählt worden.
„2016 wird uns das Bürgerbräu-Gelände wegfallen“, erklärt Weber. Dort sollen bekanntlich 36 Mietwohnungen entstehen. „Also schauen wir schon jetzt nach Alternativen“, erklärt Biebl. Weitere Neuerungen: Im Sparkassenhof werden Alphornbläser musizieren und die Öffnungszeiten sind kompakter geworden. „11 Uhr war vielen zu früh“, fasst Weber die Erfahrungen aus 2014 zusammen. Also wird der Markt jetzt an drei Tagen um 15 Uhr öffnen. „Das ist auch für die Aussteller angenehmer.“
Nach sinnvollen Ergänzungen zu den angestammten Ausstellern hat sich Katrin Weber im Lauf der letzten Wochen umgeschaut. 60 Stände galt es mit Leben zu füllen. „Die Vielfalt ist uns dabei wichtig“, erklärt sie. Ihr Ziel: Die Besucher sollen weihnachtliche Ausstellungsstücke entdecken, die es nicht überall zu sehen und zu kaufen gibt. „Der Fokus liegt auf dem Kunsthandwerk“, sagt Weber. Schmuck, Strick- und Töpferwaren: Weber hat sich im Internet auf einschlägigen Portalen umgeschaut und außerdem etliche Märkte selbst besucht. Die Leidenschaft ihrer Mutter kam ihr dabei zugute.
Marianne Meier ist seit ihrer Pensionierung Stammgast auf den Kunsthandwerksmärkten in ganz Franken. Glas- und Porzellankunst bietet die mittlerweile 76-Jährige an. Fast nebenbei lernt sie dabei etliche andere Aussteller kennen. Diese Kontakte haben ihrer Tochter nicht geschadet. Die 60 Stände sind auch deshalb alle besetzt, teilweise kommen die Aussteller aus Mittel- und Oberfranken. Die weiteste Anreise nimmt ein Mann aus Kulmbach auf sich. Marianne Meier wird in diesem Jahr auch in Kitzingen vertreten sein. Zum ersten Mal.
Der Kitzinger Weihnachtsmarkt hat einen guten Ruf bekommen. Diese Rückmeldung haben Claudia Biebl und Katrin Weber immer wieder bei ihren Gesprächen bekommen. Ihr Ziel lautet deshalb, im kommenden Jahr gar nicht mehr auf eine zeitraubende Akquise angewiesen zu sein. „2016 melden sich die Aussteller selbstständig bei uns“, formuliert Biebl ihre Hoffnung. Warum auch nicht? Das dritte Adventswochenende hat sich als Termin etabliert und bewährt – genauso wie die verschiedenen Standorte im Innenstadtbereich.