Es ist für ihn die schönste Art der Landwirtschaft: Ganz nah dran am Verbraucher, und das jeden Tag und ohne Umweg. Wolfgang Schäfer betreibt gemeinsam mit seiner Frau Doreen einen Bauernhofladen in Kleinlangheim. Seine Spezialität: Geflügel und Kaninchen aus eigener Aufzucht.
Es ist für ihn die schönste Art der Landwirtschaft: Ganz nah dran am Verbraucher, und das jeden Tag und ohne Umweg. Wolfgang Schäfer betreibt gemeinsam mit seiner Frau Doreen einen Bauernhofladen in Kleinlangheim. Seine Spezialität: Geflügel und Kaninchen aus eigener Aufzucht.
Muss es das Steak aus Australien sein? Die Tomate aus Spanien? Der Apfel aus Südtirol? Die Gurke aus Holland? Selbst wer den Landkreis Kitzingen nicht aus der Westentasche kennt, weiß, dass er diese Fragen problemlos mit „Nein“ beantworten kann. All diese Produkte und noch viel mehr gibt es auch bei uns – zu finden teilweise in Supermarktregalen, vor allem aber bei den Direktvermarktern und in Bauernhofläden. Das Angebot ist größer als die meisten denken: Wer im Internet unter www.regionales-bayern.de Direktvermarkter im Umkreis von 20 Kilometern um Kitzingen sucht, dem werden knapp 90 Betriebe aufgelistet. Das Angebot ist umfassend, reicht von Gemüse und Obst über Wein, Kartoffeln, Spargel, Fleisch, Fisch, Schnaps, Likör bis zu Honig, Eiern, Nudeln, Nüssen, Marmeladen und vielem mehr.
Vom Hof geht's ins Geschäft
Wolfgang Schäfer ist damit aufgewachsen, dass die Produkte, die auf dem Hof seiner Familie in Kleinlangheim erzeugt werden, dort auch gleich vermarktet werden. „Schon mein Opa hatte Spargel“, erzählt er. Die Milch von den Kühen, der selbst gebrannte Schnaps, die Kartoffeln und Eier wurden verkauft, Hausschlachtungen gemacht. Im Alter von zehn Jahren hat Wolfgang seine ersten Hasen bekommen, der Opa hat sie ihm geschlachtet, der Junge hat das Fleisch verkauft. Zur Konfirmation bekam er Wachteln und auch deren Eier hat er an den Mann gebracht, später kamen eigene Hühner dazu.
Dass er etwas mit Tieren machen wollte, stand für Wolfgang Schäfer schon früh außer Frage. Er hat in der Geflügelzucht in Kitzingen Tierwirt gelernt, später seinen Meister gemacht. Eine Zeit, in der er darüber nachdachte, wie es mit dem Betrieb daheim weitergehen sollte. „Wir hatten Kühe, Schweine, Hühner... Ich habe gemerkt, dass das nicht geht.“ Eine Tierhaltung herauspicken und „was Großes machen“, oder direkt an den Endkunden verkaufen – das waren die beiden Optionen, die er sah. Er entschied sich für den Endkunden und hat das bis heute noch keinen Tag bereut. Seine Frau Doreen, die er in der Ausbildung kennengelernt hatte, hat er mit seiner Idee infiziert. Beide machten sich daran, den Hof Stück für Stück umzubauen. Seine Eltern unterstützten das junge Paar und packen noch heute mit an. Alleine könnte das Ehepaar das nicht schultern. „Wir brauchen viele fleißige Hände, sonst kann man so etwas nicht machen“, sagt Wolfgang Schäfer. Sogar der Opa, inzwischen über 90 Jahre alt, findet auf dem Selbstvermarkterhof immer etwas zu tun, das hält ihn fit.
Auf dem Hof der Schäfers leben Gänse, Enten, Hühner, Wachteln, Puten, Hähnchen, Perlhühner und Kaninchen – zum Teil sind die Tiere inzwischen auf einem zweiten Hof untergebracht, den Wolfgang und Doreen Schäfer in Kleinlangheim gekauft haben und bewohnen. Zentrum aber ist das Anwesen der Eltern, auf dem sich auch der Laden befindet. Bei den vielen Tieren ist immer Leben am Hof. „Mir gefällt das“, sagt der 38-jährige Vater zweier Töchter. Er findet es schön, die Wachteln, die Gänse, die Hühner zu hören. „Das macht doch einen Bauernhof aus.“
Etwa 800 Tiere haben die Schäfers, die müssen gefüttert, versorgt, ausgemistet werden. Jeden Dienstag ist Schlachttag, Mittwoch wird das Fleisch verarbeitet, dann im Hofladen verkauft. Etwa 100 bis 200 Tiere werden jede Woche geschlachtet und verkauft – je nach Tierart. Puten sind schließlich deutlich größer als Hähnchen oder Wachteln. Zweimal wöchentlich ist Wolfgang Schäfer auf Märkten vertreten, freitags abwechselnd in Gerbrunn und Veitshöchheim, samstags in Schweinfurt.
Welches Fleisch verkauft wird, ist saisonabhängig. Hähnchen, Perlhühner und Wachteln gehen von Ostern bis Herbst besonders gut, Enten von Herbst bis Frühjahr. Im Winter eher Rollbraten, im Sommer Steaks und Grillgut.