Mit der Erneuerung der Industriestraßenbrücke wird der Weg für den vierspurigen Ausbau der B 286 frei. Der symbolische Spatenstich erfolgte am Donnerstag.
Rund 50 Millionen Euro investiert der Bund in den Ausbau der B 286 von Schweinfurt bis Wiesentheid. Ein wichtiger Bauabschnitt für den vierspurigen Ausbau zwischen Schweinfurt und Schwebheim wurde nun mit einem symbolischen Spatenstich begonnen. Die Brücke über der Verbindung Heidenfelder Straße/Industriestraße wird erneuert, um so den vierspurigen Ausbau der B 286 vorzubereiten. Die Brücke aus den 1970er-Jahren hält dem anwachsenden Verkehr schon heute kaum mehr Stand.
Die Wichtigkeit des Bauvorhabens spiegelte sich in den politischen Vertretern. Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte, dass man mit dem Ausbau der Bundesstraße einerseits die Entwicklung der Mittelzentren voranbringen wolle, weshalb eine schnellere Verbindung zwischen Gerolzhofen und Schweinfurt nötig sei. Andererseits gehe es aber auch um eine Anbindung von Schweinfurt an die Metropolregion Nürnberg. Die derzeitige Verkehrsbelastung mit 2400 Fahrzeugen täglich sowie die fehlenden Ein- und Ausfädelspuren hätten die Einstufung dieser Baumaßnahme in die höchste Dringlichkeitsstufe bewirkt.
Hohes Güterverkehraufkommen
Die Bundesstraße zwischen der A 70 und Schwebheim werde dem Anspruch, dem weiträumigen Verkehr zu dienen, nicht mehr gerecht, sagte Bär. Durch das hohe Güterverkehrsaufkommen bildeten sich langsame Fahrzeugpulks, die riskante Überholvorgänge provozieren. Insgesamt nehme das Verkehrsaufkommen deutlich zu.
Für die 20 Meter lange Brückenerneuerung wird der Bund rund 3,2 Millionen Euro ausgeben. Und auch danach werde man konsequent in den weiteren Ausbau investieren, versprach Bär.
„Das ist ein guter Tag für Unterfranken“, freute sich Innen- und Verkehrsstaatssekretär Gerhard Eck. Bereits in den 1960er-Jahren habe man eine Verbesserung der B 286 geplant, erzählte er, obwohl damals noch niemand mit einer solchen Verkehrsdichte wie heute gerechnet habe. Rund 1100 Schwerlastfahrzeuge rollten täglich über diese Straße, die in der Region ein Unfallschwerpunkt par excellence sei. Zu viele Menschen seien hier schon tödlich verunglückt, meinte Eck und betonte: „Das ist gut angelegtes Geld in die Verkehrssicherheit.“
„Das ist gut angelegtes Geld in die Verkehrssicherheit.“
Gerhard Eck, Staatssekretär
Neben der Verkehrssicherheit ist für Eck auch die Vernetzung der Wirtschaftsstandorte der Region ein wichtiger Punkt, der für den vierstufigen Ausbau der Straße spricht. Die Großindustrie in Schweinfurt brauche eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur. Es sei nicht zuletzt dem Ausbau von Straßen und Autobahnen zu verdanken, dass man heute in einer „blühenden Region“ lebe.
Zügig starten soll deshalb auch der anschließende vierspurige Ausbau, der nördlich der Brücke beginnt und nach 4,3 Kilometern an der A 70 endet. Hierfür liegt bereits der Planfeststellungsbeschluss vor. Natürlich sei niemand begeistert, wenn er eine Autobahn vor die Nase gesetzt bekomme, räumte Eck ein, aber auch die Schwebheimer Bürger hätten Vorteile vom Ausbau. Einmal kanalisiere die vierspurige Bundesstraße den Verkehr weg aus der Ortsmitte und zum zweiten bekomme das Dorf endlich einen Lärmschutzwall.