Einmal Kitzinger, immer Kitzinger. Das gilt auch für diejenigen, die seit vielen Jahren viele Tausend Kilometer von ihrer geliebten Heimat entfernt leben: in den USA. Darum treffen sie sich alle zwei Jahre, um sich an "ihr Kitzi" zu erinnern.
Es war - mal wieder - ein Treffen von guten Freunden: Obwohl sich viele schon jahrelang nicht gesehen hatten, fanden die gut 80 Gäste aus den USA und Deutschland schnell ein Gesprächsthema: Was passiert gerade so in "Kitzi"? Schließlich waren sie alle einmal dort zu Hause - oder sind es noch. Acht Kitzinger, darunter Reinhard Faltermeier und seine Frau Rosi, hatten sich aufgemacht, am Treffen der Ehemaligen teilzunehmen. Im Gepäck hatten die Faltermeiers neben einem Haufen Geschenke noch drei befreundete Ehepaare, die in den unendlichen Weiten der USA die Kitzinger Fahnen hochhielten.
Nach einer dreiwöchigen Rundreise mit Aufenthalten in San Francisco, Los Angeles und Las Vegas sowie weiteren sehenswerten Städten entlang der Westküste machte sich die Gruppe im kleinen Reisebus auf nach Tennessee - hatten damit aber bei weitem noch nicht die längste Anreise.
Neben vielen weiteren ehemaligen Kitzingern, die über die ganzen Staaten verteilt sind, nahm Barbara Siiter (geborene Dünnfelder) die lange Reise aus Duluth/Minnesota auf sich, um fünf Tage mit den Landsleuten zu verbringen - 26 Stunden dauerte die Fahrt im Bus.
Viel Arbeit für die Organisatoren Aber sie hat sich gelohnt. Das sah nicht nur Barbara Siiter selbst so, sondern auch die Hauptorganisatoren des Treffens. Ins Leben gerufen wurde es vor fast 15 Jahren von Jutta Johnson, seitdem findet alle zwei Jahre ein Treffen statt. Jutta Johnson lebt heute in Florida und kümmert sich unter anderem um die Buchung des Hotels und des Partysaales für das große Treffen. Auch Dave Berry hat sich im Vorfeld so richtig ins Zeug gelegt, hat T-Shirts mit Kitzinger Wappen für alle Teilnehmer besorgt und sich darum gekümmert, dass Essen und Getränke bezahlt werden konnten.
Die Dritte im Bunde der besonders engagierten "Kitzinger in der USA" ist Rosi Neubert. Sie begrüßte die Gäste in Sevierville in standesgemäßer Kluft - nämlich im Dirndl. Und sie gestaltete zusammen mit Lisa Yaskulski das Abendprogramm: Es gab verschiedene Spiele und ein kleines Theaterstück.
Der Aufwand hat sich gelohnt Auch die deutschen Gäste beteiligten sich mit viel kreativem Einsatz. Reinhard Faltermeier studierte mit seiner Frau einen Sketch ein und hatte schon vor Reiseantritt Preise für eine Tombola eingesammelt. Da hatte sich nicht nur die Stadt Kitzingen, sondern auch manch anderer "Sponsor" als großzügig erwiesen: 140 Preise kamen zusammen, die an zwei Abenden verlost wurden.
Die Lose fanden reißenden Absatz, und die amerikanischen Kitzinger freuten sich wie die Kinder über Bierkrüge, Weingläser und Co.
Alles in allem habe sich der Aufwand, zum Treffen in die USA zu reisen, auf jeden Fall gelohnt - immerhin genossen die Kitzinger einen dreiwöchigen Aufenthalt, und ein Teil ist noch immer in den Staaten unterwegs. "Es macht immer wieder Spaß", erklärt er. Eher als anstrengend empfindet er es, die vielen Eindrücke zu verarbeiten und ausgewählte, aussagekräftige Bilder ins Internet zu stellen. Tausende von Fotos hat er den ehemaligen Kitzingern schon via Facebook zukommen lassen, immer wieder nimmt er auch individuelle Wünsche an.
Kontakt soll halten "Ich habe fast schon 20 000 Bilder gemacht", sagt Faltermeier. Und er will auf jeden Fall weiterfotografieren. Schließlich soll der Kontakt nicht abbrechen - ein gemeinsames Gesprächsthema wird es auch in vielen Jahren noch geben.