Frischer geht's nicht - Essen aus der Region

2 Min
 
 
 
 
 
 

Billigbrot vom Discounter, Tomaten aus Holland und Eier aus Käfighaltung - beim Einkaufen sparen viele Menschen an der verkehrten Stelle. Dabei bietet die Region alles, was eine ausgewogene Ernährung braucht - und noch viel mehr.

Knackig-frisch, aromatisch-würzig und erfrischend-süß - das waren die Geschmackseindrücke, die sich im Gaumen der Genießer breit machten. Von Apfel bis Ziegenkäse und Blutwurst bis Lachsforelle war für alle das Richtige dabei, als die Selbstvermarkter der Region auftischten. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft (AELF) hatte geladen, und viele ehemalige und aktuelle Kursteilnehmerinnen - sehr vereinzelt auch Teilnehmer - waren ihr gefolgt. Und sie sollten es nicht bereuen.

Himbeeren so groß wie Kirschen und Kirschen so groß wie Zwetschgen waren nur das Tüpfelchen auf dem i - nach einer Fischplatte, verschiedenen Hausmacherwurst-Spezialitäten und Käsewürfeln, die mit unterschiedlichen Aromen versetzt waren.
Dazu reichten die Damen des aktuellen Hauswirtsschaftskurses in ihren leuchtend grünen Schürzen bunte Gemüseteller - es blieben tatsächlich keine Wünsche offen.

Weniger wegwerfen

Aber es wurde nicht nur geschlemmt, sondern auch informiert. Amtsleiter Gerd Düll begrüßte neben Kreisbäuerin Annette vom Berg-Erbar, den Vorsitzenden des Bauernverbandes im Kreis Kitzingen, Rudolf Bender und Kreisobmann Alois Kraus auch Ökotrophologin Annegret Hager. Die Ernährungsexpertin erklärte, wie der Kauf von regionalen Produkten das Wegwerfverhalten der Konsumenten beeinflussen kann.

"Wer Obst und Gemüse aus der Region und je nach Saison kauft, wirft weniger weg", erklärte die Referentin. Zudem empfahl sie, Lebensmittel, egal welche, möglichst lose zu kaufen. "XXXL-Packungen gaukeln einen günstigeren Preis vor, aber wenn man die Hälfte wegwirft, relativiert sich das wieder." Und: "Oft ist Ware, die als mangelhaft erscheint, nicht mangelhaft und dennoch günstiger", erklärte sie. Schließlich sei das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum - und sollte somit nicht als Deadline für den Verzehr gesehen werden.

Lebensmittel schätzen lernen

Eine Lanze brach sie auch für den Wochenmarkt - der natürlich in der Stadt gängiger ist als auf dem Land. "Dort tauscht man vielleicht eher die Lebensmittel untereinander, weil man selbst Gemüse im Garten oder Fleisch aus eigener Herstellung hat."

Die Direktvermarkter aus dem Landkreis sind jedenfalls alle regelmäßig auf Märkten vertreten. Das bestätigte nicht nur Udo Hertlein vom Spargelhof, sondern auch alle anderen Produzenten, die sich während der Sommerbrotzeit im AELF vorstellten. Er sprach für alle, als er sagte: "Es lohnt sich, in der Region einzukaufen. Es ist doch schade, wenn man für ein Motorenöl mehr ausgibt als für sein täglich Brot."

Richtig gut essen und sich gesund ernähren:
Bayerische Ernährungstage sollen die e Bevölkerung unter dem Motto "Richtig Gut Essen" für Ernährungsthemen sensibilisieren und begeistern. Noch bis zum 21. Juli wird das Thema mit einer Tafel überall in Bayern in den Mittelpunkt gerückt. Ausgewählte Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Wissenstransfer kommen zu Wort und informieren.

Teilnehmer Für die Tafel in Kitzingen haben folgende Selbstvermarkter ihre Produkte zur Verfügung gestellt: Holzofenbrot Weickert (Schwarzenau), Spargelhof Hertlein (Kleinlangheim), Fischzucht Gerstner (Obervolkach), Forellenzucht Pfannes (Willanzheim), Hofmetzgerei Haupt (Willanzheim), Gernets Hofladen (Segnitz), Hofkäserei Brunner (Markt Herrnsheim), BioBauer Heubach (Mönchsondheim), Obsthof Böhm (Effeldorf), Obsthof Weiglein (Geesdorf), Gartenbauzentrale Main-Donau eG (Albertshofen)

Informationen gibt es unter www.zugutfuerdietonne.de oder www.ernahrungsvorsorge .de

65 Kilo Lebensmittel wirft jeder bayerische Verbraucher pro Jahr in den Müll. Die Abfälle gliedern sich auf in vermeidbare (zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch uneingeschränkt genießbar), teilweise vermeidbare (Brotrinde, Speisereste, Kantinenabfälle) und nicht vermeidbare (Bananenschalen oder Knochen). Dabei verursachen Privathaushalte 61 Prozent aller Abfälle, dahinter folgen Großverbraucher und die Industrie mit jeweils 17 Prozent und ganz hinten steht der Handel mit fünf Prozent aller Abfälle. Insgesamt werden elf Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen.