100 – statt 250 – Besucher dürfen beispielsweise in die Alte Synagoge. „Den 101. müssen wir leider wegschicken“, bedauert Rauh. Bei den Kulturveranstaltungen wie den Konzerten oder Reiseberichten kann man Karten im Vorverkauf erwerben, um seinen Platz sicher zu haben. Bei anderen Einzelveranstaltungen wie Vorträgen setzen sie – trotz Corona-Regelungen – weiter auf die Möglichkeit, kurzfristig zu kommen. „Wir hatten in diesem Bereich immer sehr gute Besucherzahlen“, erklärt Arndt-Landbeck.
Wie auch immer: Der Aufwand ist enorm. Zwei Mitarbeiter müssen jeweils vor Ort sein, um die Daten zu erfassen und den Besuchern ihre Plätze zuzuweisen.
Ein Speise- und Getränkeangebot wird es in der Alten Synagoge nicht geben. Die Veranstaltungen werden ohne Pause durchgeführt. Anschließende Diskussionen in Gruppen, die für Rauh und Arndt-Landbeck ein wichtiges Merkmal dieser Angebote ausmachen, sind in Corona-Zeiten nicht möglich. „Sehr bedauerlich“, sagt Arndt-Landbeck.
Was die beiden Vhs-Leiter noch mehr beschäftigt: Einige langjährige Dozenten beschäftigen sich nach dem ausgefallen Frühjahr-Semester mit dem Gedanken auszusteigen, suchen in Corona-Zeiten eine Einkommens-Alternative.
Zwei Dozenten im Bereich Entspannung und Bewegung haben schon ihre Kündigung eingereicht. Ersatz ist schwer zu finden. „Der Markt ist leer gefegt“, sagt Arndt-Landbeck. Junge Dozenten zu bekommen, die sich langfristig binden, sei fast unmöglich geworden.
Trotz aller Schwierigkeiten blicken die beiden zuversichtlich in die nächsten Wochen. Die Stadt Kitzingen stehe hinter den Vorschlägen und Planungen, habe trotz der Einnahmeverluste im letzten Semester keine Forderung nach einer Erhöhung der Kursgebühren gestellt.
Der Staat hat eine finanzielle Entschädigung im Bereich der Erwachsenenbildung angekündigt. „Deren Höhe ist aber noch nicht klar“, bedauert Arndt-Landbeck – was die Haushaltsplanungen für das kommende Jahr nicht gerade erleichtert.
Jetzt liege der Fokus allerdings auf dem anlaufenden Herbst- und Winterprogramm. Das Wichtigste sei es, die Einrichtung im ganzen Landkreis wieder zu stabilisieren und den Kunden das Gefühl zu geben, dass sie bei der vhs-Kitzingen auch in diesen Zeiten gut und sicher aufgehoben sind.