Wut der Bauern wächst: 350 Landwirte setzen brennendes Zeichen - "Beschlüsse haben das Fass zum Überlaufen gebracht"

1 Min

Am Montag ist Großkampftag - dann tragen die Bauern ihren Protest gegen die Ampel-Regierung auf die Straßen in Franken. Doch bereits zuvor kommt es zu Aktionen. Bei Volkach haben rund 250 Traktoren und 350 Landwirte aus der Region ein brennendes Zeichen gesetzt.

Rund 250 Traktoren und 350 Landwirte aus der Region sind am Freitag (5. Januar 2024) ab dem Nachmittag bei Volkach im Landkreis Kitzingen zusammengekommen, um gemeinsam Dampf abzulassen. Kommenden Montag (8. Januar) droht Franken wegen der geplanten Protestaktionen und der Bauern sogar der Verkehrskollaps

Am Freitag entzündeten die Landwirte in Volkach ein großes Mahnfeuer neben der Staatsstraße 2271. Einige Bürgerinnen und Bürger waren ebenfalls zu der im Vorfeld bereits angekündigten Protest-Aktion gekommen. Auch an mehreren anderen Orten in Franken brannten am Freitag Mahnfeuer, um auf die Sorgen der Bauern aufmerksam zu machen.

Mahnfeuer bei Bauernprotest in Volkach - warum sind die Landwirte sauer auf die Regierung?

Bei den Protesten und so auch beim Mahnfeuer üben die Teilnehmer hauptsächlich Kritik an zwei Punkten: der Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Maschinen und der Streichung der Rückerstattung der Energiesteuer für den Agrardiesel. Aufgrund der Proteste hat die Ampel-Regierung in Berlin geplante Kürzungen der Subventionen teilweise zurückgenommen - das reicht den Landwirten jedoch nicht, sie wollen weiter demonstrieren. 

Anette vom Berg-Erbar, Kreisbäuerin Landkreis Kitzingen, erklärte am Rande der Veranstaltung am Freitag gegenüber News5: "Wir haben uns hier in Volkach friedlich versammelt, auf den Straßen Präsenz gezeigt, ohne den Verkehr lahmzulegen." Man genieße die Solidarität der Landwirte untereinander. Am Montag wolle man erneut aufmerksam machen auf die schwierige Situation. "Diese Beschlüsse haben das Fass zum Überlaufen gebracht in der Landwirtschaft", sagte Berg-Erbar. "Wir wollen am Montag niemanden gefährden, aber wir wollen die Menschen ein wenig bremsen, damit sie auf uns aufmerksam werden."

Dass es bei den Protesten nicht immer komplett friedlich zugeht, hat ein Fall an der Nordseeküste gezeigt. Ein wütender "Bauern-Mob" hinderte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Verlassen einer Fähre. Auch in Franken ermittelt die Polizei nach einem aufgestellten "Ampel-Galgen". Angesichts der landesweiten Proteste am kommenden Montag droht eine massive Überlastung der Polizei - Innenminister Joachim Herrmann (CSU) rief die Landwirte zur Ordnung auf.

Vorschaubild: © NEWS5 / Höfig (NEWS5)