Eigentlich ging es im Marktgemeinderat von Rentweinsdorf zu Wochenbeginn um den Reckendorfer Flächennutzungsplan. Doch daraus entstand schnell eine Diskussion um eine eigene B279-Trasse.
Es ging nicht um einen Nachbarschaftsstreit, eher schon um Nachbarschaftsneid. Die Diskussion um eine eigene Umgehungsroute für die B 279 entfachte sich im Rentweinsdorfer Marktgemeinderat, als sich der eigentlich zum Reckendorfer Flächennutzungsplan äußern sollte. Weil "die gleich ein paar Umgehungen reingestrichelt haben", so Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD) müsse "irgendwann eine Lösung her - am besten von Sulzdorf bis Breitengüßbach, fand der Bürgermeister, denn es könne nicht sein, dass "in Reckendorf was passiert und in Pfarrweisach nicht".
Seine eigene Gemeinde klammerte Sendelbeck dabei zunächst aus. Nicht so seine Gemeinderäte. Zweiter Bürgermeister Willi Andres (CSU) zog aus dem Reckendorfer Flächennutzungsplan eine ganz andere Schlussfolgerung: "Die planen hüben und drüben Baugebiete, also bleibt's beim Verkehr mittendurch.
Aber wir brauchen doch eine Umgehung", lenkte Andres das Interesse auf den eigenen Hoheitsbereich. "Aber wo?", tönte es vom Bürgermeister-Sessel aus zurück: "Bleibt doch nur die Hitler-Trasse auf der Hochstraße."
Laster abblocken Sendelbeck verwies auch auf einen Antrag des CSU-Ortsverbandes aus Saal/Saale, wonach die B 279 für schweren Durchgangsverkehr komplett gesperrt werden solle.
Einen ähnlich gelagerten Vorstoss hat auch der Grünen-Kreisverband Bamberg schon unternommen, der am morgigen Donnerstag den Grünen-Sprecher im Verkehrsausschuss des Bundestages im Sportheim des ASV Reckendorf zu Gast hat.
Kurt Weißheimer (ÜWG) verwies auf die"über 200 Bauplätze, die da ausgewiesen werden sollen", aber auch auf die B 8, wo zwischen Markt Bibart und Neustadt/Aisch der Schwerverkehr ausgebremst wurde.
"Warum nicht sperren?", fragte sich auch Thomas Schnitzer (ÜWG).
Das brächte auch nach Überzeugung von Willi Andres eine Entlastung: "Mit dem Berufsverkehr können wir leben, aber für das Gerumpel in der Nacht muss eine Lösung her." Schließlich habe Rentweinsdorf die gleichen Probleme wie Reckendorf.
Rentweinsdorf nicht im Plan Helmut Zier (CSU) sah nur eine Chance: "Wenn Baunach und Reckendorf umfahren werden, müssen wir bei uns auch auf die Höhe rauf." Willi Andres wusste von einem bereits existierenden "reinen Bodenweg", der als Trasse genutzt werden könnte. Die Option zwischen Treinfeld und Losbergsgereuth fällt dabei aus.
Sendelbeck: "Da steht jetzt eine Solaranlage." Günther Leyh (ÜWG) verwies auf den drohenden Bodenverlust und die bestehende Ausweichroute im Itzgrund, wo "die B 4 so sehr entlastet wurde".
Sendelbecks Fazit: "Wir bemühen uns sehr, wissen aber nicht, was zu tun ist." In der Vorschlagsliste des Bayerischen Innenministeriums zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes ab 2015 stehen die Ortsumgehungen von Baunach, Reckendorf, Junkersdorf, Pfarrweisach und Voccawind bis Ermershausen als Neubauten im Plan. Von Rentweinsdorf ist mit keinem Wort die Rede.
Die Meinungen, die aus den Anliegergemeinden so bekannt werden, sind einfach nicht nachvollziehbar. Hat denn schon jemand versucht, mal (zum Beispiel am Autohof Knetzgau) zu erfragen, wer denn im Transit über die B 279 fährt? Ganz wenige! Müssen denn die Anreiner daraufg hingewiesen werden, daß es Ziel-und Quellverkehr gibt? Maut? Ja -wenn diese von den Verladern bezahlt wird, oder einfach bessere Preise. Auch die Grünen, die so vehemment die Sperrung betreiben, kaufen doch beim Discounter ein und provitieren vom besch... Preis-Leistungsverhältnis im Straßenverkehr. Also: keine Firmen, die von der B 279 versorgt werden und Barzahlung der Maut beim Empfänger, dann sind wir weiter Freunde! Ansonsten: keine Steine, kein Pflaster, kein Beton, kein Sand und keine Milch!