Seit Donnerstag leuchten bei Ebern die Rot- und Grünlichter einer Anlage entlang der B 279, die der Bundesstraße stets Vorrang einräumt. Dies gilt besonders für Autoschlangen zwischen Pfarrweisach und Rentweinsdorf und umgekehrt.
Er begab sich nochmals in Gefahr: Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) kam mit dem Fahrrad, als er das Heubacher Kreuz überquerte. Zu diesem Zeitpunkt ein riskantes Unterfangen. 20 Minuten später leuchteten die Lichter der Ampeln an dieser neuralgischen Kreuzung entlang der B 279.
Hennemann hatte per Knopfdruck die Anlage in Betrieb genommen und bei der Heimfahrt eine sichere Variante vor Augen. Seit Donnerstagmorgen regelt eine der modernsten Signalanlagen Deutschlands den Verkehr zwischen Pfarrweisach und Rentweinsdorf, zwischen Ebern und Heubach.
Der Knopfdruck erfolgte genau ein Jahr nach dem Versprechen, das Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) bei einem Wahlkampfauftritt mit Hennemanns damaliger Gegenkandidatin gegeben hatte. Überhaupt rauschten nicht nur die Autos an diesem Gefahrenpunkt vorbei, sondern es rauschte auch im Blätterwald, da es bei den Diskussionen um mehr Sicherheit heftige und kontroverse Debatten gegeben hatte. Für die gibt es seit Donnerstag ein Rotlicht.
Tag und Nacht in Betrieb Die neue Ampelanlage, die im 24-Stunden-Betrieb laufen wird, ist ein Wunderwerk der Technik, wie Baudirektor Manfred Rott vom staatlichen Bauamt erklärte. In den ersten Tagen wird in der Steueranlage das Verkehrsaufkommen an allen Zufahrten gezählt. Danach erfolgt die intelligente Umsetzung. Denn: die Ampel wird nicht nur über Induktionsspulen gesteuert. Sie kann noch mehr.
Bei Fußballern heißt es Rudelbildung bei Verkehrslenkern Pulk-Erkennung. Die greift entlang der B 279. Wenn aus Richtung Pfarrweisach oder Rentweinsdorf größere Autoschlangen nahen, die über eine Entfernung bis zu 600 Metern erfasst werden, bleiben die Seiten-Einfahrten, trotz Induktionsschleife, untergeordnet. "Die Bundesstraße hat stets Vorrang. Jetzt muss nicht eine ganze Kolonne warten, nur weil von einer Seitenstraße ein Auto heranfährt", ist die Anlage laut Rott programmiert, der dennoch die Vorteile für Fußgänger und Radfahrer herausstrich.
Fußgänger drücken Knopf Die können sich per Knopfdruck Vorfahrt verschaffen. "Bei einem Kreisel wäre dies nicht der Fall gewesen."
Die Grünphase der Fußgänger-Ampel wurde beim ersten Testlauf schon als zu kurz beurteilt. "Wer Anregungen hat, darf sie uns gerne mitteilen, es wird noch Nachjustierungen geben", ermunterte Bürgermeister Hennemann zu Rückmeldungen.
Und schon der zweite Autofahrer kurbelte das Seitenfenster runter: "Die Ampel gehört etwas gedreht, weil sie schon schwer einzusehen ist", meinte ein Verkehrsteilnehmer, der aus Richtung Rentweinsdorf kam. Die Gelbphase beträgt fünf Sekunden, erfuhren die Polizisten vor Ort mit Blick auf künftige Rotsünder.
"Endlich sind wir so weit", seufzte Baudirektor Rott, da eine Inbetriebnahme vor Weihnachten angedacht war. "Aber wir haben Teile für die Signalanlage nicht mehr rechtzeitig bekommen." Jetzt werde eine schwierige Situation entschärft, auch wenn selbst ein Ampel keine 100-prozentige Sicherheit bringe, meinte Rott, was in früheren Stellungnahmen auch schon anders geklungen hatte.