Die Naturschützer im Landkreis Haßberge vermelden eine zoologische Sensation: Zum ersten Mal ist es gelungen, eine Wildkatze in freier Natur zu fotografieren. Der Glücksschuss gelang dem Jäger Heinrich Wilhelm aus Ebern mit einer automatischen Fotofalle, mit der er eigentlich auf Wildsäue angelegt hatte.
"Das Foto ist der schönste Lohn, den man sich vorstellen kann, nach Jahrzehnten intensiver Arbeit und Forschung", sagt der Biologe Jürgen Thein aus Haßfurt, der sich als Experte des Bundes Naturschutz (BN) für die Wildkatze einen Namen gemacht hat. Bislang konnte er nichts vorweisen, nur ein ausgestopftes Exemplar; das Foto der automatischen Kamera eines Waidmannes aus Ebern ist für ihn ein wahrer Schatz. Der Jäger wollte Wildschweine ablichten, als eines Nachts eine Wildkatze durch das Bild huschte.
Aufwendige Suche Dass die Wildkatze in den Haßbergen heimisch geworden ist, weiß Jürgen Thein freilich nicht erst, seit er den sensationellen Schnappschuss aus Ebern gesehen hat. Seit Jahren erkundet Thein im Auftrag des Bundes Naturschutz und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die Wildkatzen bestände in der Region. "Mindestens vier Katzen" konnte Thein über Haarproben und Gentests in den Haßbergen identifizieren. Als die Schwerpunkte der Pelztier-Kolonien stellten sich die Wälder rund um Goßmannsdorf und die weitläufigen Eberner Forstgebiete heraus, während sich im Steigerwald trotz des Auswilderungsprojekts noch kein Tier an einen Lockstock verirrt hat.
Nadel im Heuhaufen "Es gibt viele angebliche Sichtungen, aber bislang noch keinen handfesten Beweis", sagt Thein, was aber nichts heißen muss: Die Bestände sind so dünn und die Jagdreviere der nachtaktiven Katzen so weitläufig, dass die Fahndung nach ihnen der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht.
Erfolgreicher als jeder andere Wildkatzen-Jäger war jetzt der Waidmann Heinrich Wilhelm in Ebern. Er hatte in seinem Jagdrevier an einer Körung (Futterstelle) eine automatische Kamera montiert, um festzustellen, welches Wild sich zu welcher Stunde an dem Platz einstellt.
Leuchtende Augen "Mit einer Wildkatze habe ich aber nie gerechnet", sagt Wilhelm zu dem Bild mit Seltenheitswert: Es zeigt nicht nur die erste Wildkatze, die jemals im Landkreis fotografiert wurde. Es zeigt sie auch bei der Jagd: Das Tier hat eben eine Maus gefangen, deren Augen im Infrarotlicht leuchten. Kein Wunder, dass da auch die Naturschützer leuchtende Augen bekommen.
Durch die intensive Bejagung und die Zerstörung ihres Lebensraumes wurde die Wildkatze vor 150 Jahren in Bayern ausgerottet.
Grzimeks Erbe Der berühmte Tierfilmer Bernhard Grzimek sorgte in den 70er Jahren nicht nur dafür, dass die Serengeti in Afrika nicht stirbt. Er wurde auch zum Paten für ein Zucht- und Auswilderungsprojekt des Bundes Naturschutz, das dieser nun für abgeschlossen erklärt hat; wenngleich sich die Naturschützer weiter um die scheuen Waldtiere kümmern werden, die vor allem im Spessart und in der Rhön, aber auch in den Haßbergen heimisch geworden sind.
"Die Populationen sind groß genug, dass man sich um die Zukunft der Wildkatze keine allzu großen Sorgen mehr machen muss", sagt Jürgen Thein vom Bund Naturschutz. In Deutschland - der Schwerpunkt ist in Thüringen - leben 3000 bis 6000 Wildkatzen. Sie beanspruchen große Jagdreviere und wandern aus, wenn es ihnen zu eng wird. Einige der Katzenpfade führen durch den Landkreis
in dem ich gegen die Mähr vom Jäger, der für das ökologische Gleichgewicht sorgt, Stellung beziehe und das mit Verweis auf einen Artikel in der Deutschen Jagd-Zeitung untermauere? (Hans Jörg Nagel: Jäger in der Grube..., in: DJZ, Deutsche Jagd-Zeitung, 7/2011, S. 16-17) Ist der Redaktion die Wahrheit zu unbequem?
... ist schon noch da. Bitte nicht dem Verfolgungswahn verfallen (siehe Infrarotkameras).
Was ist eigentlich, wenn ein Mensch von dieser Kamera, die der Jäger aufgestellt hat, erfasst wird? Ich halte das für sehr fragwürdig, ob jeder einfach so in öffentlichen Räumen wie Wäldern, Parks, Friedhöfe usw. Kameras platzieren darf? Jäger machen dies ohnehin nur, um auszuloten, welchem Tier sie als Nächstes nachstellen können mit dem Ziel es zu töten. Also Vorsicht, wer demnächst in der Nacht im Wald unterwegs ist, es könnten Jäger "Big Brother" spielen und wenn nur jemand seiner Notdurft nachgeht - die Fotos werden dann stolz beim nächsten Jägerstammtisch herumgereicht.
man kanns auch übertreiben.
Ich hab mich jetzt ehrlich auf nen Luchs oder sowas in der Art gefreut, aber hier freut sich alles über ne ausgewilderte Hauskatze mit buschigem Schwanz und drei Kringeln drum.