Harry Luck stellte in Eltmann seinen ersten Franken-Krimi "Bamberger Hörnla" vor.
Eine Musikerin der weltberühmten Bamberger Symphoniker stirbt auf der Bühne der Konzerthalle. Kommissar Horst Müller ist unter den Zuschauern und findet im Spind des Opfers einen geköpften Gartenzwerg. Hat der etwas mit dem Mord zu tun?"
Dieser Frage ging Harry Luck bei einer Lesung aus seinem ersten Franken-Krimi mit dem Titel "Bamberger Hörnla" in Eltmann nach. Die zahlreichen Besucher erlebten einen unterhaltsamen Abend.
Dabei ist der Schreiber des Franken-Krimis gar kein Franke, was den Vorsitzenden der gastgebenden Kolpingsfamilie, Klaus Förtsch, nicht daran hinderte, diese Autorenlesung nach Eltmann zu bringen. Er sah für die Besucher den Vorteil, dass sie als Eltmanner sicher auch manche Orte in der Nachbarstadt schnell zuordnen könnten und das mache das Ganze ja noch interessanter.
"Heute früh noch bei einer Diakonatsweihe und jetzt in der Krimilesung", stellte sich Harry Luck vor, der im Hauptberuf
für die Öffentlichkeitsarbeit des Erzbistums Bamberg zuständig ist. Geboren ist er 1972 in Remscheid, wo er bei der Lokalzeitung das journalistische Handwerk lernte.
In München studierte er Politikwissenschaften und war dann politischer Korrespondent, bevor er das bayerische Landesbüro einer Nachrichtenagentur leitete. Da bekam er Einblicke in die politische Arbeit im Landtag und in den Parteien oder das berühmte Oktoberfest. Es entstanden schon Titel wie "Kreuther Komplott" oder "das Lächeln der Landrätin". Darunter waren auch acht Kriminalromane und "nach zwei Jahren in Bamberg, stellt man sich natürlich die Frage, wann der erste Franken-Krimi kommt", gab er den Hinweis zu seinem neuen Krimi.
"Bei meinen Werken versuche ich dann, Themen aufzugreifen, die sich in der Stadt ereignen oder möglich sind.
Aber einen Bischofskrimi habe ich mir nicht gleich zugetraut." Da sei er auf die Bamberger Symphoniker aufmerksam geworden, zumal er auch noch einen ihrer Hornisten als Nachbarn habe.
"In deren Leben steckt auch genügend Stoff, mehr als man denkt", verriet er. Es menschele dort genauso wie anderswo und daraus sei die Idee zu seinem Krimi "Bamberg Hörnla" entstanden. Dieses Bamberger Hörnla in Form des Horns seines Symphoniker-Nachbarn ziert auch den Einband des Buchs vor dem Hintergrund des Bamberger Dombergs.
Auch im Inhalt strotzt das Buch nur so von Lokalkolorit von der Konzerthalle über die beteiligten Persönlichkeiten der Stadt bis hin zum Innenleben einer oberfränkischen Schrebergarten-Kolonie.
Luck schickt dabei das Ermittlerduo Kommissar Horst Müller und Paulina Kowalska zu den Bamberger Symphonikern.
Der Name des Kommissars ist ja eigentlich ein Allerweltsname, "aber schon Horst Müller war kein Name, den ich mir ausgesucht hatte. Ich konnte auch nicht mit einem zweiten Vornamen dienen, um mich als Horst Maria Müller oder mit einem schicken Buchstaben zwischen Vor- und Nachnamen von den 245 anderen Müllers im Bamberger Telefonbuch abzuheben. Es gab sogar noch einen zweiten Horst Müller in Bamberg."
Aber die Fälle von Oberinspektor Derrick hätten sich vermutlich schon in seiner Kindheit eingeprägt. Dabei war "Bamberg keine Hochburg des Verbrechens, auch wenn die feinen Oberbayern mit ihren Geranien auf den Balkonen und dem Alpenpanorama gern den Eindruck erwecken wollten, Nordbayern wäre ein deutsches Chicago. Aufgrund der fahrradfreundlichen topografischen Lage war unsere Stadt eher ein Mekka der Fahrraddiebe."
Ja sogar in die Arbeit der Bamberger Polizei wurde geblickt.
"90 Prozent besteht aus dem Lesen der Polizeiberichte, neun Prozent sind Dienstbesprechungen und ein Prozent dreht sich um Schießerei, Jagd und Mordfälle." Deswegen falle die höhere Sterberate vielmehr auf das Essen von Bratwurst und Schäufele zurück.
Ja, die Aufklärung gestaltete sich nicht einfach.
"Wenn sie Eifersucht als Motiv ausschließen, hätten sie dann eine andere Vorstellung, warum man ein Mitglied der Symphoniker vergiften könnte?" Oder war vielleicht die Vermutung von Professor Prestel doch richtig: "KCN ist die Summenformel für Kaliumcyanid."
Auf jeden Fall waren die Besucher gespannt auf die Auflösung, die natürlich nicht verraten wurde. Dafür bekamen sie als Zugabe die Kurzgeschichte "Harry, fahr schon mal in Hückeswagen vor" aus der Anthologie "Heute dichter Schneefall".