Dissonanzen bei Eberns Jagdverbands-Gruppe

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Die Hornbläser stimmten auf die Versammlung der Eberner Jägergruppe ein. Foto: Ralf Kestel
Die Hornbläser stimmten auf die Versammlung der Eberner Jägergruppe ein. Foto: Ralf Kestel
Helmut SieghörtnerFoto: Ralf Kestel
Helmut SieghörtnerFoto: Ralf Kestel
 

Der Auftakt erfolgte harmonisch, mit einem Signal der Eberner Jagdhornbläsergruppe, danach gab es einige Dissonanzen bei der Versammlung der Jagdverbands-Kreisgruppe Ebern in den "Frankenstuben".

Trotz manchen Murrens über Vorgaben bei den Abschussquoten und staatlicher Gängelei blieben aber verbale Breitseiten aus. Dennoch gab es Beschwerden über "superschlaue Schulmeister", während Martin Schrauder von der unteren Jagdbehörde am Landratsamt eine generelle Erhöhung der Abschusszahlen gegenüber unserer Zeitung verneinte.

Kritisch äußerte sich BJV-Kreisgruppenvorsitzender Helmut Sieghörtner (Pettstadt) über das aktuelle Verbissgutachten. "Ein Zahlenspiel, das die Vorgaben der Verwaltung rechtfertigen soll. Dabei halten die, die uns Vorschriften machen, ihre Zahlen selbst nicht ein", wurde ein Seitenhieb in Richtung Bürgerwald gesetzt.
Anhand eines anderen Beispiels aus dem Landkreis (aus Obertheres) urteilte Sieghörtner im Namen seiner 119 Mitglieder: "Jagdrecht und Jagdausübung harmonieren nicht mehr."

Jungjäger mitnehmen

Dennoch appellierte der Vorsitzende an seine Kollegen, die "Jungjäger mit ins Revier zu nehmen, damit die schnell lernen und keine Verstöße gegen Schonzeiten vorfallen".

In diesem Zusammenhang wurde beklagt, dass im Staatsforst bei Drückjagden noch Böcke außerhalb der Jagdzeiten erlegt worden seien. Laut Ministeriumsorder solle der "fahrlässige Rehwildabschuss" während der Schonzeit nicht mehr als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden. Sieghörtner: "Artenschutz schützt vor Torheit nicht, vielleicht sind da einige Sachen schon ausgeufert."

Als weitere Gefahr wurde die steigende Zahl an Biogasanlagen angesprochen. "Da kommen immer mehr Tierkadaver mit rein. Wir sitzen auf einer Zeitbombe."

Zweiter Vorsitzender Thomas Heim beklagte die mangelhafte Teilnahme am Anschießen der Waffen. Für die Fahrten ins Schießkino in Fulda "bringt kaum einer den Hintern hoch". Auf Tontauben wolle man künftig am Sonntagvormittag ein Schießen in Bad Königshofen anbieten.

Für die Jagdhornbläsergruppe berichtete deren Leiter Reinhard Lößlein von der Teilnahme am Landeswettbewerb in Eggenfelden, wo sie in der schwersten Kategorie die goldene Nadel einspielten. "Darüber haben sich alle 23 Aktiven gefreut, das war der Höhepunkt."

Fischotter wurde gesichtet

Naturschutzwart Wolfgang Lappe sprach den möglichen Abschuss von Kormoranen an. Die seltene Wildkatze sei im Haßwald wieder nachgewiesen und der Biber breite sich immer weiter aus. "Da sind Schäden vorprogrammiert, wenn kleine Bäche aufgestaut werden. Deswegen gebe es im Landratsamt schon Überlegungen, Schadbiber zu entnehmen - "durch wegfangen oder erlegen". Auch der Fischotter sei im Oberlauf der Baunach festgestellt worden.

150 Schüler und 30 Eltern hat Bildungswart Joachim Heim geführt. "Und auch so mancher Lehrer hat dabei noch etwas gelernt."