Eine besondere Idee habe dem Verein in den 90-er Jahren neuen Spirit gegeben. "Jazz-Dance" wurde geboren, womit der SV Rapid eine "schubartige Weiterentwicklung" erfuhr. Der Verein setzte neue Maßstäbe im kulturellen Leben und ging mit dem "Sport im gesundheitlichen Fokus" und neuen Kursangeboten mit der Zeit: "Der SV Rapid lebt!"
Bürgermeister Walter Ziegler stellte heraus, dass der Sportverein auf schöne gesellschaftliche Erfolge zurückblicken könne. Ursprünglich als Fußballverein ins Leben gerufen, "hat er von den ersten Anfängen an bis heute eine eindrucksvolle Entwicklung genommen und bietet nach wie vor jungen und alten Bürgern eine vielseitige und sportliche Heimat." Er mache Kindern Angebote, bereite ihnen Spaß und sorge für Erfolgserlebnisse. Außerdem fördere er Fairness und Teamgeist, Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit. Dem Sport komme heute in der Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Er fördere die Gesundheit und den Zusammenhalt und sei damit die ideale Freizeitbeschäftigung.
Wichtige Abteilungen
Mit dem Hauptverein feierten zwei Abteilungen Jubiläum, die Damenabteilung schaut auf 50 Jahre, die "Jazz-Dance-Abteilung" auf 25 Jahre. Ellen Tonne, ehemalige Vizepräsidentin des Bayerischen Turnerbundes, erinnerte, wie sieben Frauen aus Ebelsbach zum TSV Eltmann wollten, um versichert zu sein. Die Genehmigung sei aber nicht erteilt worden. So sei am 1. April 1968 die Damengymnastik als selbstständige Abteilung unter Marianne Tschödrich ins Leben gerufen worden. Von da an sei es ständig bergauf gegangen, und "ohne Frauen geht es auch heute nicht mehr".
Die Übungs- und Gruppenleiterinnen Gaby Mantel und Petra Ziegler gaben einen Einblick in die damalige Zeit mit besonderen Veranstaltungen wie Gymnastiktreffs, bei denen bis zu 400 Frauen auf dem Platz erschienen, bis hin zu den traditionellen "Damenriegenbällen". Es seien weitere Damenriegen ins Leben gerufen worden, auch eine Seniorengruppe. Die jetzige Abteilungsleiterin Daniela Beck, gleichzeitig Zweite Vorsitzende des Vereins, führte fort, wie aus den drei Damenriegen sieben Gruppen wurden und neue Trends in den Vordergrund rückten. Mit einer Einspielung der "Ouvertüre" aus dem "Tanz der Vampire" lenkte sie den Blick auf das erste Musical der Jazz-Abteilung vor 18 Jahren.
Nicole Baum-Helbig zeigte eindrucksvoll auf, dass bis dahin nur Garde- oder Showtanzgruppen zu sehen waren. Jazz-Dance und Hipp-Hopp aus Amerika bot ganz andere Möglichkeiten. Der erste Auftritt erfolgte auf dem Faschingsball mit dem "Sing Halleluja". Beim großen Musical "Tanz der Vampire" waren alle sprachlos - "und selbst wir und die Tänzer waren von dem Tanz und der Show berauscht". Es folgten "König der Löwen", Julia und Romeo" oder "Er tanzt mit den Wölfen". Die Tänzerinnen ließen andere Menschen habe an dem Erfolg teilhaben, indem sie spendeten.
Sabine Barth und Gina Angenbrand beleuchteten die weitere Entwicklung der Jazz-Abteilung, die heute aus sieben Gruppen von sechs bis 54 Jahren besteht mit rund 110 Mitgliedern.
Mit fünf Jahren bis als 19-Jährige
Gina Angenbrand selbst ist bestes Beispiel dafür: Sie trat ein als Fünfjährige und ist bis heute als 19-Jährige eine treibende Kraft: "Wenn der Vorhang aufgeht, hast du in dir ein Gefühl, das unbeschreiblich ist." Mit einem Schmunzeln schlug sie den Verantwortlichen des Vereins vor: "Tanzen Sie wie wir auch einmal aus der Reihe. Es wird Ihnen dann besser gehen, wenn man nicht immer nach den Regeln tanzt."
Im eindrucksvollen Totengedenken wurde erinnert an das letzte Gründungsmitglied Arnold Preisner, Ehrenmitglied Manfred Göttlicher, die Gründerin der Damenabteilung Marianne Tschödrich und die erste Frau im Verein, Betty Basel.
Bei den Ehrungen standen am Anfang die noch lebenden Gründungsmitglieder Otto Frank und Franz Naumann, (Ernst Naumann konnte nicht anwesend sein); sie erhielten eine ganz besondere Dankurkunde. Der amtierende SV-Vorsitzende Helmut Zirnsak selbst erhielt vom Vorsitzenden des BLSV-Kreisverbands Gerald Makowski für langjährige Tätigkeit die Verdienstnadel in Gold mit großem Kreuz. Helmut Zirnsak war von 1988 bis 1990 Zweiter Vorsitzender und ist seit 28 Jahren Vorsitzender des SV Rapid Ebelsbach.
Weitere Ehrungen gab es für 60-jährige, 50-jährige und 40-jährige Mitgliedschaft. Zweiter Vorsitzender Florian Mantel und Schatzmeister Timo Zirnsak führten als Moderatoren durch das Programm, und Monika Appel (Klavier) und Marina Andreeva (Violine) sorgten für die Umrahmung.
Ehrungen
Die "Dankurkunde" für 60 Jahre Vereinstreue erhielten: Hermann Dietz, Horst Duda, Franz Förtsch, Josef Frank, Dr. Dietmar Herzog, Dieter Jung, Erwin Schramm und Friedrich Zirnsak; für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten den "Ehrenbrief": Alfons Cichon, Eva Deuringer, Hertha Dietz, Herbert Dohles, Klaus Eisenacher, Christa Espig, Monika Förtsch, Helma Gehring, Katharina Göttlicher, Regina Hoffmann, Luise Holzhäuser, Dieter Kraft, Hedwig Kraft, Ottmar Kuhn, Adolf Laubender, Roland Mayer, Edeltraud Mergenthaler, Dieter Röhner, Konrad Schor, Barbara Schraub, Gertrud Träger, Otto Virnekäs, Gertrud Wippich, Irene Wippich, Georg Wolff, Petra Ziegler und Walter Ziegler.