Der ICE-Ausbau bremst die Bimmelbahn aus

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In diesem Containerbau präsentiert die Deutsche Bundesbahn, wie der ICE-Ausbau zwischen Bamberg und Ebensfeld vonstatten geht. Davon auch betroffen: der Abzweig nach Ebern, der auf Monate sprichwörtlich "abgehängt wird". Foto: Barbara Herbst.
In diesem Containerbau präsentiert die Deutsche Bundesbahn, wie der ICE-Ausbau zwischen Bamberg und Ebensfeld vonstatten geht. Davon auch betroffen: der Abzweig nach Ebern, der auf Monate sprichwörtlich "abgehängt wird". Foto: Barbara Herbst.

Der Bund Naturschutz Ebern sieht mehrere Verbesserungen ab Sonntag auf der Strecke nach Bamberg. In naher Zukunft zeichnet sich aber eine Vollsperrung durch den ICE-Ausbau ab.

Kurt Langer ist Eisenbahnfan und - nutzer. Und er ist Mitglied beim Bund Naturschutz. Und so fieselt er alle halbe Jahr' den neuen Fahrplan durch, verweist auf die Änderungen und fertigt eine handliche Übersicht über die Fahrzeiten von und nach Bamberg, die in jeden Geldbeutel passt.

Zum Fahrplanwechsel am Sonntag stieß Langer dabei nur auf kleinere Veränderungen. "Abweichungen von ein bis vier Minuten", hat er gefunden. Während auf anderen Nebenstrecken einige Verbindungen gestrichen wurden, hat Langer für Ebern sogar einige Verbesserungen festgestellt. So ist es den Fahrplanerstellern gelungen, dass von den 16 Verbindungen an Werktagen, zehn Verbindungen zur jeweils gleichen Minute in Ebern abfahren; also 9.02 Uhr, 10.02 Uhr und so fort.
Gleiches gilt für die Abfahrtszeit in Bamberg, welche um 8.28 Uhr, 9.28 Uhr und so weiter ist.

Bisher, so Langer, konnte das ab 9 Uhr geltende Bayernticket erst mit dem nächsten Zug genutzt werden. Die Abfahrtszeit um 9.02 Uhr statt um 8.58 Uhr ermöglicht nun auch schon die Nutzung des Bayerntickets.

Die Fahrtzeiten nach Bamberg betragen grundsätzlich 30 Minuten, statt vorher 29 Minuten. Dadurch halten wieder alle Züge in Rentweinsdorf, wenn auch nur, wenn Bedarf angemeldet bzw. "angeklingelt" wird.

"Der Fahrkartenverkauf in den Automaten der Agilis-Züge (Bordverkauf) ist ein sehr guter Service des Betreibers der Bahnstrecke", findet Langer. Leider bestehe weiterhin das Problem, dass der Automat zwischen Bamberg und Breitengüßbach für den Fahrkartenverkauf gesperrt ist. Dadurch würden immer wieder Reisende ohne Absicht zu Schwarzfahrern.

Laut einem Schreiben von Agilis an den Bund Naturschutz (BN) liege dies an den Vorgaben des VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg). Der BN hat sich daher an die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und an das zuständige Verkehrsministerium in München gewandt, und um Überprüfung und Abstellung dieser unverständlichen und kundenunfreundlichen Maßnahme gebeten, sagte Langer.

Größere Eingriffe in den Schienenverkehr zeichnen sich ab. Wegen des ICE-Ausbaus der Hauptstrecke zwischen Bamberg und Ebensfeld, der bis 2017 abgeschlossen sein soll, ergeben sich drastische Auswirkungen für die Nebenstrecke: Der Zugverkehr zwischen Ebern und Bamberg wird für Monate komplett eingestellt. "Unser aktueller Sachstand ist, dass der Bahnhof Breitengüßbach für neuneinhalb Monate gesperrt sein wird. Die Streckensperrung erstreckt sich insgesamt von Breitengüßbach bis einschließlich Ebensfeld. Für unsere Fahrgäste würde dies bedeuten, dass keine Agilis-Züge zwischen Hallstadt-Ebern verkehren würden. Im Januar wird es Gespräche zwischen DB-Netz und den Verkehrsunternehmen geben. Bei dieser Gelegenheit werden insbesondere Lösungen für die anstehende Totalsperrung Breitengüßbach diskutiert werden", teilte Agilis-Sprecher Michael Rieger auf Anfrage mit.

In dieser Woche wurde im Breitengüßbacher Bahnhof in mehreren Containern und auf mehreren Ebenen ein Infopunkt eröffnet, in dem sich jedermann über den ICE-Streckenausbau informieren und schon einmal virtuell in den Leitstand eines Hochgeschwindigkeitszuges setzen kann.

Keine EC-Kartenzahlung mehr

Eine weitere Änderung hat Agilis für die Jahreswende angekündigt: Dann kann man am Automaten in den Agilis-Zügen sein Ticket nicht mehr per EC-Karte zahlen. Grund ist die zu schwache Funkabdeckung; sie verhindert die korrekte Pin-Abfrage. Als Alternative empfehlen die Agilis-Manager den Kauf per Kreditkarte (Mastercard und Visa-Karte) sowohl an den mobilen Terminals der Servicekräfte als auch an den Automaten im Zug (Pin nicht nötig). Wer will, kann aber einfach auch bar bezahlen.