Für fünf Wochen bleiben die Schulen geschlossen. Doch die Pädagogen stehen weiter in der Pflicht und auch für die Schüler geht das Lernen weiter. Etliche Bildungseinrichtungen nutzen die digitalen Medien für Ersatzunterricht.
"Die Stimmung war anders als bei anderen Schulschließungen. Die Kinder waren zurückhaltend, man hat ihre Sorge gemerkt. Ausgelassen gejubelt hat niemand, denn sie haben das Thema natürlich mitbekommen", erzählt Jutta Aumüller, Leiterin der Johann-Baptist-Graser Grundschule in Eltmann.
Wie geht es weiter?
Nach der Schließung sämtlicher Schulen bis nach den Osterferien waren die Leitungen der Schulen und Kindergärten im Landkreis erst einmal ratlos. Keiner wusste, wie die nächsten Wochen verlaufen werden. Aumüller: "Wir haben zu solchen Situationen keine Erfahrungswerte und müssen uns von Tag zu Tag hangeln. Die Lage kann sich jeden Tag verändern."
Für die Pädagogen ist die Situation relativ klar. "Die Lehrer haben Dienstpflicht, das heißt aber nicht, dass sie immer in der Schule sein müssen. Sie stehen jetzt vor der Herausforderung, die Lernangebote für die Schüler auszuarbeiten und umzusetzen", erklärt Aumüller. Es sei nicht zielführend, 20 Lehrer in einen Raum zu stecken, meint sie. "Am Ende infizieren sie sich so gegenseitig. Viele haben auch selbst Kinder und müssen diese irgendwie betreuen." Die Planungen, auch für die Zeit, wenn die Schulen wieder offen haben, könnten zum Teil effektiver von zu Hause aus geschehen.
Arbeitsmaterialien für Schüler
Der Präsenzbetrieb ruht, aber: "Nichts da, Ferien", sagt Heribert Jäger, Rektor der Mittelschule in Hofheim. Angesagt ist jetzt außerschulischer Unterricht mit Arbeitsmaterialien für die Schüler. Kontrolliert und abgefragt werden kann da nichts; natürlich sind vorerst auch alle Klausuren und Schulaufgaben storniert. Jetzt sind Selbstverantwortung und Disziplin der Schüler gefragt. Der Unterricht geht weiter. Die Bedingungen und Materialien? Das wird sich in den nächsten Tagen erweisen.
Die Mittelschule Ebern hat sich unter Schulleiter Philipp Arnold als anerkannte "Digitale Schule" zu einem Vorreiter entwickelt, ist mit High-Tech ausstaffiert und verfügt bereits über ein ausgefeiltes Konzept für die digitale Pädagogik. Jeder Lehrer und Schüler kann sich über das Business-Tool "G-Suite" mit persönlichem Zugang einloggen und Lehrmaterialien bearbeiten. Wer keinen eigenen Laptop oder PC zuhause hat, wurde vor der Schulschließung mit schuleigener Hardware ausstaffiert. Was seit Langem zu Übungszwecken eingesetzt wird, steht nun vor einer echten Praxis-Bewährungsprobe.
Die Zeit des Unterrichtsausfalls jedenfalls, egal, wie lang er dauern wird, soll nicht ungenutzt verstreichen; gegenseitige Erreichbarkeit soll gewährleistet bleiben.
Auch das Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern als Referenzschule für Medienbildung baut jetzt auf die digitalen Medien. Die Schule nutzt das Internetportal des bayerischen Kultusministeriums "Mebis", um den Schülern Lehrmaterialien zur Verfügung zu stellen. Es wird einen Wochenplan geben, erklärt Schulleiter Martin Pöhner. Der Direktor gab seinen Schülern einen Wunsch mit in die nächsten Wochen: "Das Wichtigste ist, dass ihr alle nach den Ferien gesund wieder zurückkommt!"