Betten und Gerät zur rechten Zeit

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Die beiden Lkw-Fahrer Vassile und Florin nutzten beim Beladen jeden Millimeter des Laderaums aus.
Die beiden Lkw-Fahrer Vassile und Florin nutzten beim Beladen jeden Millimeter des Laderaums aus.
Pflegebetten sind nicht so leicht zu verladen, da kam die logistische Unterstützung der Firma Diem aus Haßfurt zur Beladung des Hilfstransports sehr gelegen. Fotos: Sabine Weinbeer
Pflegebetten sind nicht so leicht zu verladen, da kam die logistische Unterstützung der Firma Diem aus Haßfurt zur Beladung des Hilfstransports sehr gelegen. Fotos: Sabine Weinbeer
 

Das Krankenhaus im rumänischen Sighetu Marmatiei erhält Unterstützung durch den Lions-Club Haßberge.

Noch bevor die letzten Preise des Lions-Adventskalenders ihre Gewinner finden, wurde ein Teil des Erlöses aus dem Adventskalender-Verkauf schon eingesetzt: Der Lions-Club Haßberge schickte erneut einen Lastzug voller Hilfsgüter nach Rumänien. Die Hilfsgüter sind alle gespendet, der Lions-Club organisierte die Verladung und den Transport.

Nachdem bisher vor allem einige Schulen in der Maramures im Nordwesten Rumäniens in den Genuss der Rumänienhilfe des Lions-Club Haßberge kamen, ist dieses Mal das Krankenhaus in der Kreisstadt Sighetu Marmatiei das Ziel des Hilfstransports. Es liegt an der Grenz zur Ukraine.
Im letzten Jahr hat Harry Riegel, der beim Lions-Club Haßberge für die Rumänienhilfe verantwortlich ist, zusammen mit seiner Frau, der Ärztin Heike Mohler-Riegel, dieses Krankenhaus besucht. Danach stand für die beiden der Entschluss fest, dass auch hier im Rahmen der Rumänienhilfe des Clubs etwas geschehen müsse.


Ausgemusterte Ausstattung

Genau zupass kam dann kurz vor Weihnachten der Anruf aus dem Caritas-Altenheim St. Bruno in Haßfurt. Im Zuge der dortigen Renovierung werde die Zahl der Betten verringert, hieß es, und deshalb seien gut erhaltene Pflegebetten, Schränke, Sideboards und Nachttische abzugeben.
Harry Riegel setzte umgehend alles daran, noch vor den Feiertagen einen Transport nach Rumänien auf die Beine zu stellen. Weitere Nachfragen im Kreiskrankenhaus in Haßfurt ergaben, dass auch hier noch diverse Liegen, Nachttischchen und sogar einige ausgemusterte, aber noch gut funktionierende Geräte und Maschinen auf Lager waren, die ebenfalls abzugeben wären.


Rollatoren und Rollstühle

Das Sanitätshaus Mannl & Hauck aus Haßfurt steuerte gut erhaltene Rollatoren und Rollstühle bei, so dass der Lkw mit fleißigen Helfern und dank großzügiger logistischer Unterstützung der Firma Diem aus Haßfurt beladen und auf die Reise nach Sighetu Marmatiei in Rumänien geschickt werden konnte. Dort wurden der Lkw und seine Fracht einen Tag später mit großer Freude in Empfang genommen, wie Harry Riegel im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigte.
Seit im Jahr 2008 mit Julia Fröhlich eine gebürtige Rumänin in den Lions-Club Haßberge aufgenommen wurde, engagiert sich der Club dort. Erster Schwerpunkt war das Bezirkskrankenhaus in Craiowa, das in Kooperation mit dem dortigen Lions-Club viel medizinische Ausstattung aus dem Landkreis Haßberge erhielt.


Vielfältige Hilfe

Sehr engagiert waren dabei die Clubmitglieder mit medizinischen Berufen, die ihre Kontakte nutzten, um medizinisches Gerät zu sammeln, das in Rumänien mit Begeisterung in Betrieb genommen wurde. Auch die Rollstühle und Rollatoren, die von den Mitarbeitern von Uwe Hauck repariert werden, tun in rumänischen Krankenhäusern und Altenheimen hervorragende Dienste.

Harry Riegel hat das zweite Standbein des Rumänienprojekts im Bereich Bildung aufgebaut. Ein Sozialzentrum in Botiza wurde unterstützt, die Lions finanzieren die Hilfe für ein Blindenhaus ebenso wie Lehrkräfte für die Hausaufgabenbetreuung sozial schwacher Kinder. Außerdem wurden Kleidungsstücke, vor allem aber auch Unterrichtsmaterialien nach Rumänien gebracht. In enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden und Jugendämtern weiß der Club immer, was gebraucht wird. Auch die Haßfurter Gymnasiasten bringen sich immer wieder ein. Schon zweimal ging ein Teil des Erlöses aus dem Sponsorenlauf an den Lions-Club, ein Praxis-Seminar sammelte außerdem gefüllte Schulranzen für Rumänien.


1000 Kilometer über Land

Immer wieder fanden sich kostenlose oder sehr günstige Lkw, um die Hilfsgüter über 1000 Kilometer weit transportieren zu können. War es in den Anfangsjahren noch ein Lkw, oft ein Zug mit Anhänger, pro Jahr, dazwischen mal zwei Sprinter voll, kamen heuer unter anderem wegen der Tafeln und Schulmöbel aus der Sanierung des Schulzentrums Haßfurt fünf Lastzüge zusammen. Immer wieder bieten Speditionen günstige Konditionen an.
Auch für Lagerfläche hat der Club bisher nie bezahlen müssen. Zuletzt stellte die Stadt Haßfurt Räume in der inzwischen abgerissenen "Waldi"-Schuhfabrik zur Verfügung. sw