J.B.O. ließen es am Mittwoch in Eyrichshof richtig krachen.
"Ällabetsch" - "Wir ham ne Party" und sogar der Regen konnte gestoppt werden! Mit Dr. Woo´s Rock´n´Roll Circus und J.B.O. ging vor Schloss Eyrichshof im Kontrast zum Vortag bei Anastacia richtig die Rocker-Post ab!
Das Besondere an dem Supportact dieses Tages ist die Verarbeitung von Rock-Klassikern am Fließband. Da geht jeder Song raffiniert arrangiert in den nächsten über, was Dr. Woo zu weit mehr als zu einer Coverband macht, was die Debut-CD "Billy Jean Meets Cameo" komprimiert dokumentiert.
Nein, sie brauchten in Eyrichshof keinen Arzt, sie brauchten Rock´n´Roll und den brachte Dr. Woo mit und vertrieb damit sogar den Regen. Sänger Peter Hader animierte die Fangemeinde schon am frühen Abend zum Mitsingen und Jürgen Ebert kam diesmal nicht als technischer Leiter des Veranstaltungsservice Bamberg
hinte r, sondern als Bassist
auf die Bühne nach Eyrichshof. All ihr Können stellten die Rockmusiker aus Nürnberg auch in Eyrichshof eindrucksvoll unter Beweis und heizten damit die Stimmung ordentlich an, lange bevor der Headliner auftauchte.
J.B.O. präsentierten sich einmal mehr als so etwas wie die rockende Kreuzung eines Paradiesvogels und eines Chamäleons. Das James B.-zensiert-.t Orchestra zeigte sich auch in Eyrichshof bunt, schrill und vor allem laut.
Süffisant brachen die Erlanger Spaßrocker von JBO mit sämtlichen Klischees, die der Rock- und Metalszene so anhaften: "Nur die besten werden alt!" So ziemlich alle Genre-Trends wurden von dieser Band verballhornt und durch den Kakao gezogen. Egal, ob sich das nun Grunge, Reggae, Pagan Metal oder sonst wie nennt, J.B.O. präsentierten sich auch im Schlosshof als ganz spezielle "Metaller" unter dem gar nicht so romantischen Motto "Faster, Harder, Louder".
Voller Power, gemixt mit Ironie und Spielwitz, legten die Jungs vor rund 700 Fans zum Mitsingen mit deutschen Texten im schwarz-pinken Outfit los und brachten damit die Menge, die größer war, als er der Vorverkauf erwarten ließ, zum Kochen.
Das ging auch mal unter die Gürtellinie beim Grölen von "Hosen runter, Sch...-Vergleich". Nein, sie "lassen sich das Blödeln nicht verderben"! Aus "I don´t like Reggae, I like it" von 10cc wird bei J.B.O. "We don´t like Metal, we love it!" mit umgedeutscht verblödeltem Text und viel Rock-Theater drumrum.
Tja, wie es auf ihren T-Shirts heißt: "Arschloch und Spaß dabei"! Bassist Ralph Bach, Gitarrist Vito C., Drummer Wolfram Kellner und Gitarrist Hannes "G. Laber" Holzmann verkleiden sich auch gern mal passend zu ihren Songs und spielen mit zwei weiteren schauspielernden Sängern gerne mit augenzwinkernder Theatralik.
Und bei "Ein Tag zum Sterben" lebten die Fans, die fast jede Textzeile auswendig kannten und entsprechend intonierten, erst richtig auf.
Ist ja doch alles nicht so wörtlich zu nehmen. Ungebremster Spaß mit viel Bock auf Rock stand jedenfalls auch in Eyrichshof fett auf dem Programm.
Da gab es nicht nur "Vier Finger für ein Halleluja", sondern auch einen "Zipfel zum Glück". Ein Motto-geleiteter Refrain wie "Ich will Lärm" wird dabei gerne zum Pogo mitgegrölt, was aber in Eyrichshof alles ziemlich gesittet ablief. Ob nun gerade das Schloss der richtige Ort für diese Combo war?
Baron von Rotenhan bleibt da ganz tolerant, entspannt und aufgeschlossen, war er doch in seiner Jugend heimlich auch mal Metal-Fan, wie er verriet. Mittlerweile ist er aber in Richtung "Genesis" konvertiert