Träume werden wahr

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Die Ausführenden des musikalische Märchens "Träumende Bäume" von links die Sopranistin Jasmin von Brünken, Michael Lippert am Klavier und Albert Hubert an der Violine. Foto: Werner Reißaus
Die Ausführenden des musikalische Märchens "Träumende Bäume" von links die Sopranistin Jasmin von Brünken, Michael Lippert am Klavier und Albert Hubert an der Violine.  Foto: Werner Reißaus

Michael Hager präsentierte sein musikalischev Märchen von den "Träumenden Bäumen" in der Himmelkronmer Stiftskirche.

Bäume sind Träume, Lebensträume der Menschen. Alle Menschen dieser Erde haben Träume wie die Bäume: Und unter dem Motto "Träumende Bäume" hat der Bayreuther Kirchenmusiker Michael Lippert ausgehend von einer irischen Legende ein musikalisches Märchen gedichtet und komponiert, in dem es um die Lebensträume der Menschen, um Selbsttäuschungen und Sehnsüchte geht.

Diese Komposition wurde kürzlich in der Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Oberfranken Mitte und dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat Bayreuth-Bad Berneck in einer kammermusikalischen Version in der Stiftskirche aufgeführt. Es ging dabei um Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen, die sich anders erfüllen als gedacht.

Parabel im Kontext

Die Mitwirkenden waren neben dem bekannten Kirchenmusiker Michael Lippert am Klavier Albert Hubert (Violine) und Sopranistin Jasmin von Brünken. Die Besucher erlebten ein musikalisches Märchen in Verbindung mit einer Konzertlesung, bei der die kleine, aber feine Parabel von den drei Bäumen und ihren hochfliegenden Träumen in einen Kontext gesetzt wurde.

Es war zugleich eine Entdeckungsreise in die geheimnisvolle Welt der Bäume und ihrer Träume. Dabei wurde auch eine Aussage von Joseph Heinrich Beuys, einem deutschen Aktionskünstler, Bildhauer, Medailleur, Zeichner und Kunsthistoriker, lebendig: "Bäume sind nicht nur wichtig, um dieses Leben auf der Erde aufrechtzuerhalten. Nein, Bäume sind wichtig, um die menschliche Seele zu retten."

Aktuelle Bezüge

Es spielte nicht nur die Symbolik des Lebensbaums und des Baums des Kreuzes eine Rolle, sondern auch die hochaktuelle Thematik des Klimawandels. Das musikalische Märchen "Träumende Bäume" scheint zunächst unerfüllt zu bleiben, doch die drei Bäume, hoch über dem Meer gepflanzt, machen sich Illusionen, scheitern und kommen doch noch ans Ziel.

Theologisch bewegen sich die "Träumende Bäume" im Spannungsfeld zwischen den beiden großen christlichen Festen Weihnachten und Ostern, zwischen Verinnerlichung und Aufbruch.

Die Musik atmet eine meditative Weite, ist wie im Traum versunken, aber auch energisch und mitreißend. "Träumende Bäume" wurde bereits 2001 uraufgeführt und erlebt seitdem mehr als 40 Aufführungen in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland. Michael Lippert, Kirchenmusiker an der Bayreuther Ordenskirche, trat bereits als Komponist des musikalischen Kreuzwegs "Golgatha", der musikalische Legende "Die Schlangeninsel", des Weihnachtsmusicals sowie der Oratorien "Der Mönch am Meer", "Christophorus" und "Der vierte König" hervor.

Michael Lipperts jüngstes Werk "Sonnenwinter" ist ein Oratorium über ein nordische Sommermärchen und Liebeslieder aus dem Alten Testament. Bäume sind eben auch Träume, wie Michael Lippert am Schluss feststellte: "Sie ragen in die Tiefe der Nacht und der Winde, sie ragen in die Weite der Sterne und des Himmels und sie zeigen uns den Weg in das Paradies zurück."

Angela Hager, die Studienleiterin am Evangelischen Bildungswerkes Oberfranken Mitte verwies darauf, dass die Konzertlesung im Rahmen der Ausstellung "Eure Alten sollen Träume haben" angeboten wurde, in der es noch bis zum 26. Oktober in der Ritterkapelle um Lebensgeschichten und auch sehr viel um Träume und Hoffnungen alter Menschen aus der Region geht.

Henning Scherf zu Gast

Hager verwies auch noch auf die Matinee mit Henning Scherf, dem früheren Bürgermeister und Ministerpräsidenten des Bundeslandes Bremen, die am Samstag, 12. Oktober, ab 10 Uhr in der Ritterkapelle unter dem Thema "Mehr Leben: Warum Jung und Alt zusammengehören" angeboten wird.