Stadtteile erhalten schnelles Internet

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Noch in diesem Jahr sollen in Limbach, Eschenbach, Dippach, Roßstadt und Weisbrunn diese grünen Schilder an den Verteiler-Schränken darauf hinweisen, dass ein schneller Internetanschluss möglich ist. Über den Breitbandausbau informierten Michael Ziegler (Mitte), Thomas Langner (links) und Uwe Meyer (rechts). Foto: Sabine Weinbeer
Noch in diesem Jahr sollen in Limbach, Eschenbach, Dippach, Roßstadt und Weisbrunn diese grünen Schilder an den Verteiler-Schränken darauf hinweisen, dass ein schneller Internetanschluss möglich ist. Über den Breitbandausbau informierten Michael Ziegler (Mitte), Thomas Langner (links) und Uwe Meyer (rechts).  Foto: Sabine Weinbeer
Glasfaserkabel sind die Voraussetzung für das schnelle Internet in den Eltmanner Stadtteilen. Foto: Ulrike Langer
Glasfaserkabel sind die Voraussetzung für das schnelle Internet in den Eltmanner Stadtteilen.  Foto: Ulrike Langer
 

Kommunikation  Die Stadt Eltmann und die Anbieterfirma informierten über den Ausbau des Breitbandes in mehreren Stadtteilen. An den Kosten von 800 000 Euro beteiligt sich die Stadt mit 20 Prozent. Was geschieht mit bestehenden Verträgen? Und Lembach bekommt eine besondere Lösung.

von unserer Mitarbeiterin 
Sabine Weinbeer

Eltmann — " Noch taufrisch" war die Unterschrift unter den Vertrag zum Breitbandausbau in den Eltmanner Stadtteilen Limbach, Eschenbach, Dippach, Roßstadt und Weisbrunn, als am Dienstagabend schon bei einer Bürgerversammlung in der Stadthalle über das Thema informiert wurde. In manchen Stadtteilen plagen sich die Internetnutzer mit Bandbreiten von wenigen tausend Bit herum. Ihnen wird jetzt eine Versorgung mit mindestens 30 Megabit im Download zugesichert.
Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) informierte zunächst über das langwierige und komplizierte Förderverfahren, das die Stadt Eltmann wie alle anderen Kommunen durchlaufen musste. "Es ging wirklich nicht schneller", betonte er, denn ohne Zuschuss hätte die Stadt diese Erschließung nicht stemmen können. 800 000 Euro wird die aktuelle Erschließung kosten, 80 Prozent davon trägt der Freistaat Bayern, immerhin 160 000 Euro wird die Stadt selbst tragen müssen "für eine Aufgabe, die eigentlich Daseinsvorsorge ist und nicht in die Zuständigkeit der Kommunen fällt", erklärte Michael Ziegler.
Die Tatsache, dass es so starke Unterschiede in der Erschließung gibt, sei die Folge der Privatisierung von Post und Telekom. Das Ergebnis sieht man auch in Eltmann: Während in der Kernstadt das Unternehmen "Kabel Deutschland" schon seit einiger Zeit Bandbreiten bis zu 100 Megabit anbietet, waren die Stadtteile bisher stark unterversorgt. "Ein Megabit habe ich in Roßstadt gehabt, jetzt habe ich eine Funklösung und mein Vertrag läuft jetzt erst mal noch einige Zeit", erklärte Horst Ziegler unserer Zeitung.
Die Ausschreibung für die Stadtteile gewann als günstigster Anbieter die Firma NGN Fiber Network KG im Verbund mit süc//dacor, einem Tochterunternehmen der Stadt Coburg, das für die Endkundenprodukte zuständig ist. Der Ingenieur Thomas Langner erläuterte für NGN die Leitungserschließung.
Seine Firma, die in Aubstadt beheimatet ist, verfügt über eine Hauptleitung entlang des Mains, so dass die Erschließung von Limbach, Dippach, Eschenbach und Roßstadt mit relativ wenig Erdarbeiten möglich ist. NGN legt Glasfaser zu den vorhandenen Verteilerkästen und schickt das Signal auf das bestehende Kupferleitungsnetz im Ort. In einem Radius von 500 Metern um den Verteiler können die Kunden dann bis zu 50 Megabit erhalten, 30 Megabit habe die Firma im Vertrag als Mindestleistung garantiert, so Bürgermeister Michael Ziegler.
In Roßstadt steht der Verteilerkasten etwas ungünstig am Ortseingang. Daher hatte Ortssprecher Uwe Pappenheimer Bedenken, ob auch in der Siedlung noch die volle Leistung zu erhalten sei. Eine schnelle Messung in der Digitalkarte zeigte, dass die Strecke sich hier auf gut 750 Meter beläuft, "eventuell müssen wir da nachrüsten", erklärte Thomas Langner, das werde die Praxis zeigen.
In Dippach wird es einen so genannten Back-Bone, einen Knotenpunkt, geben, von dem aus die Glasfaserleitung nach Weisbrunn geführt wird. Das erfordert Erdbau über eine größere Strecke, deshalb wird die Erschließung von Weisbrunn wohl am längsten dauern.
Wenn in den nächsten Wochen die Baugenehmigungen eingehen, ist Thomas Langner jedoch zuversichtlich, das gesamte Projekt noch in diesem Jahr abschließen zu können. Den vertraglichen Zeitrahmen von zwölf Monaten werde man auf keinen Fall ausschöpfen müssen, wenn es keine wesentlichen Widersprüche gegen die Kabeltrassen gebe.
Eine Glasfaserleitung wird auch in das Industriegebiet der Stadt Eltmann gelegt. In diesem Zusammenhang wies Thomas Langner darauf hin, dass Firmen auch eine direkte Glasfaser-Anbindung bestellen könnten.
Wenn absehbar sei, wann die neuen Bandbreiten geliefert werden können, erhielten alle Haushalte Informationsmaterial von süc//dacor aus Coburg, erklärte Geschäftsführer Uwe Meyer. Er stellte die Tarifstruktur vor und erläuterte die Wechsel-Modalitäten. Wer seine Telefonnummer behalten wolle, dürfe auf keinen Fall seinen bisherigen Vertrag in Eigenregie kündigen. Im Vorfeld sollten sich die Kunden schon einmal über die Restlaufzeiten und Kündigungsfristen ihrer bisherigen Verträge informieren, denn ein Sonderkündigungsrecht gebe es nicht. Uwe Meyer sicherte zu, dass es auch eine Vor-Ort-Beratung geben werde, süc//dacor werde sich einen Vertriebspartner im Raum Eltmann suchen.
Einem Bauherren, dessen Haus im Neubaugebiet in Limbach gerade entsteht, empfahlen die Fachleute, vorsorglich vor dem Pflastern seiner Außenflächen ein Leer-Rohr verlegen zu lassen, um für eine eventuelle spätere Glasfaserversorgung bis ins Haus gerüstet zu sein.
Der Stadtteil Lembach wird ebenfalls in absehbarer Zeit schnelles Internet erhalten. Wegen der geographischen Gegebenheiten wurde er in den zweiten Bauabschnitt der Breitbanderschließung von Oberaurach mit aufgenommen. Der erste Abschnitt ist dort bereits angelaufen; die Vertragsunterzeichnung für den zweiten werde nicht mehr lange auf sich warten lassen, erklärte Michael Ziegler.