Neuland wird zur Heimat

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Einen Rucksack hatte Dekan Roland Huth (links) dem neuen Seßlacher Stadtpfarrer, Norbert Lang, zur offiziellen Amtseinführung in der Stadtkirche mitgebracht. Foto: Bettina Knauth
Einen Rucksack hatte Dekan Roland Huth (links) dem neuen Seßlacher Stadtpfarrer, Norbert Lang, zur offiziellen Amtseinführung in der Stadtkirche mitgebracht. Foto: Bettina Knauth

Seßlach — Bei einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche ist Norbert Land offiziell von Dekan Roland Huth in sein neues Amt als Seßlacher Stadtpfarrer eingeführt worden. Lang, der s...

Seßlach — Bei einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche ist Norbert Land offiziell von Dekan Roland Huth in sein neues Amt als Seßlacher Stadtpfarrer eingeführt worden. Lang, der seit 1988 in Altenkunstadt tätig war, folgt auf Stefan Fleischmann, der nach sieben Jahren Seßlach nun als Subregens das Würzburger Priesterseminar leitet.
Ein Pfarrwechsel sei für alle Beteiligten eine spannende Sache, sagte Dekan Roland Huth: "Nicht nur der neue Pfarrer betritt ein gutes Stück Neuland, auch alle in der Pfarrei und im Seelsorgebereich Tätigen müssen sich mit dem zuständigen Geistlichen neu finden." Das Wichtigste sei die Bereitschaft Langs sich auf das Neue, auf neue Menschen einzulassen, sagte Huth. Nur so könne er in Seßlach heimisch werden.
Langs Erfahrungsschatz stecke symbolisch in dem Rucksack, den der Dekan ihm überreichte. Vom Rucksack hoffte Huth, dass dieser immer die notwendige Ausrüstung und genügend Proviant enthalte: "Ich wünsche Dir, dass er nicht leer wird, sondern Du spürst, dass Dein Unterwegssein mit den Menschen hier ein Schenken und Geschenkt bekommen bedeutet."

Mit dem Blick nach oben

"Kopf hoch" und den "Blick nach oben, zu Gott" richten - diese Wegweisung Jesu sieht Norbert Lang als "Arbeitsanweisung" für sich als neuer Seßlacher Priester, aber auch als Anleitung für seine Gläubigen. Das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September rufe dazu auf, nach oben, "auf den am Kreuz Erhöhten zu schauen", sagte Lang: "Nur im Blick auf den gekreuzigten Herrn finden wir Rettung und Leben." Jede andere Lebensführung, die versuche "Christus, dem Gekreuzigten, oder jeglichen Kreuzen aus dem Weg zu gehen", werde nur "nach unten, ins Grab" führen: "Wer nur die Welt im Blick hat und nur nach unten, auf das irdische Tun und Ergehen schaut, wird zugrunde gehen."
Der neue Pfarrer ermunterte die Gläubigen den "Kopf hoch" zu nehmen, statt ständig aufs Handy zu schauen, SMS oder Emails zu schreiben oder im Internet zu surfen: "Rechte Kommunikation gelingt nur mit dem Blick nach oben, auf die Mitmenschen - also live, nicht online!" Lang fuhr fort: "Und wenn es um Wichtigeres geht als um gelungene Kommunikation mit Menschen, nämlich um die Gemeinschaft mit Gott, da gilt erst recht: Nur der Blick nach oben schafft Verbindung, die dem Leben dient."
Der Nachfolger von Pfarrer Stefan Fleischmann hob auch die Bedeutung von Gottesdienst und Gebet hervor: Wer die Einladung Jesu annehme, befinde sich auf dem Weg "nach oben": Dieser Weg zu Gott "hebt uns aus der Alltagswelt heraus und hilft, einen Überblick und Ausblick zu einem erfüllten Leben zu erkennen." Ebenso gelte es für die Kirche und ihre Priester das Kreuz anzunehmen und die Christen nicht nur zum Glauben, sondern auch "zu einem Dienst an den Menschen und in der Gemeinde zu animieren". Gott sei Dank, so freute sich Lang, "sind in dieser Pfarreiengemeinschaft viele, viele Christen zur Ausübung eines Dienstes bereit" und brächten ihre Talente für den "Dienst an Gott" ein.
Zuvor hatten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem neuen Stadtpfarrer bekundet. Auch der Seßlacher Bürgermeister, Martin Mittag (CSU), und der neue Heilgersdorfer Pfarrer Tobias Knötig hießen Lang willkommen und freuten sich auf eine gute Kooperation. Anschließend bestand für alle Gottesdienstbesucher bei einem Umtrunk im Pfarrsaal die Möglichkeit den neuen Pfarrer persönlich kennenzulernen. Bettina Knauth