Als besonderes Ereignis kündigte Kreisvorsitzender Klaus Mandery auf dem BN-Treffen den Vortrag der aus Ebern stammenden Wildnispädagogin Anke Camphausen an...
Als besonderes Ereignis kündigte Kreisvorsitzender Klaus Mandery auf dem BN-Treffen den Vortrag der aus Ebern stammenden Wildnispädagogin Anke Camphausen an. Ihre Arbeit mache für Naturbegegnungen mit Kindern absolut Sinn. Anke Camphausen ist als Freiberuflerin im Bereich Würzburg tätig, engagiert sich aber auch in Ebern, zum Beispiel im Flüchtlingskindergruppeprojekt.
"Naturbildung muss in den Lehrplänen der Schulen verankert werden", war die Kernaussage von Anke Camphausen, die Forstwissenschaft in Freiburg studierte und als Entwicklungshelferin in Kanada und Afrika war. "Ich habe bei meiner Arbeit gemerkt, dass man als Entwicklungshelferin nicht unbedingt in die Ferne muss, auch bei uns gibt es genug zu tun." Naturpädagogische Veranstaltungen an Schulen gehören zu ihren Aufgaben, was unter aktiver Einbindung der Kinder bei der Wissensvermittlung Spaß bereite. Mit Kinder in der Natur auf Entdeckungsreise gehen sei für diese spannend und abwechslungsreich. "Ich stelle immer wieder fest, dass selbst größere Kinder relativ wenig von der Natur und was diese zu bieten hat wissen", sagte Anke Camphausen.
Ihr Angebot ist vielfältig und nicht nur für "kleine Kinder". Spannung wäre zum Beispiel vorhanden, wenn gezeigt wird, wie man ohne Streichhölzer Feuer machen kann. Auch Gestaltung im Wald gehöre dazu. "Die Kinder sind immer besonders stolz, wenn sie selbstständig eine Aufgabe erledigt haben", sagt die Wildnispädagogin. Auch die Ausbildung von Kindern zu Naturlotsen käme gut an, so dass eine Vermittlung von Wissen von "Kind zu Kind" möglich werde. Angeboten werde auch ein Ferienlager "Wissenscamp" über eine Woche mit Übernachtung im Freien.
Frühe Erfahrungen entscheidend
"Entscheidend für späteres Umweltverhalten ist die Naturerfahrung in der Kindheit", weiß Anke Camphausen. Kindern täte die Natur für deren ganzheitliche Entwicklung gut. "Matschspieler von heute sind Umweltschützer von morgen", sagt sie. Katastrophenpädagogik, Wissensvermittlung, Naturschutzaktivitäten, Naturerfahrung, die Natur mit allen Sinnen erleben, präge für das spätere Leben.
Letztlich sei der familiäre Hintergrund der Grundstein für verantwortungsbewusstes Umwelthandeln, ist sich Camphausen sicher. Deshalb müsse verantwortungsbewusster Umgang mit Natur und Tieren im Elternhaus beginnen, sich über Kindergarten und Schule weiter entwickeln. Man gehe dazu über, auch Kindergartenpersonal zu schulen. "Es ist auch sehr spannend, mit Flüchtlingskindern zu arbeiten und mit ihnen auf Entdeckungsreise zu gehen", spannte sie den Bogen in ihre Heimatstadt Ebern.