Jetzt können Vereine und andere Gruppen ihre eigenen Berichte auf dem Internet-Portal unserer Zeitung hochladen und präsentieren.
Das Internet - unendliche Weiten und Welten an Information. Gehen bei dieser elektronischen Globalisierung die Dörfer nicht unter? Nicht so bei
www.infranken.de, dem Internetportal unserer Zeitung. Es ermöglicht nicht nur den Einstieg in die weite Nachrichtenwelt, sondern bietet nunmehr auf Gemeinde-Ebene eine besondere Plattform für die Vereine, Stammtische, Kirchen-, Künstler- oder sonstige Gruppen. Wie das funktioniert, erklärte Produktmanagerin Annika Unger bei einer Informationsveranstaltung am Dienstagabend vor rund 50 Vereinsvertretern in der Frauengrundhalle zusammen mit Gemeindereporterin Maria Löffler.
Was passiert in der Nachbarschaft, direkt vor der Haustür? Was macht der Verein im Ort? Wann steht das nächste Fest an? Antworten auf diese Frage sind ab sofort gebündelt abrufbar - auf den Gemeindeseiten von
www.infranken.de. Als Pilotgemeinde für den Haßbergekreis wurde Ebern auserkoren.
Sicher auch wegen seiner facettenreichen Vereinslandschaft. Solche Gruppen können jetzt über einen Administrator aus ihren Reihen eigene Berichte und Fotos veröffentlichen. "Sie spielen jetzt selbst Reporter", machte Annika Unger das kostenlose Angebot schmackhaft. "Es öffnet sich ein neuer Kanal auch für Themen, die keinen Eingang in die gedruckte Zeitung finden." Und weil dies alles gezielt auf Gemeindeebene gesammelt wird, verschafft man sich mit einem Klick einen umfassenden Überblick über Nachrichten, das öffentliche Leben, Veranstaltungen, aber auch Sterbefälle, da auch die Todesanzeigen veröffentlicht werden. Ebenso das lokale Wetter oder Immobilien. "Wir brechen das alles total lokal runter." FT-Redakteur Klaus Schmitt ergänzte: "Im Internet ist der Platz riesengroß, auf Zeitungsseiten leider nicht", stellte der Lokalchef mit Blick gerade auf die Vereinsberichterstattung fest. Produktmanagerin Unger: "Das ist für Vereine eine neue Plattform, die darauf ihr gesamtes Angebot platzieren können und damit mehr Leute als über ihre eigene Homepage erreichen."
Das Angebot stieß auf großes Interesse, die Vereinsvertreter hakten aber auch nach. "Kann damit Missbrauch betrieben werden? Wer passt auf?", fragten beispielsweise Thomas Limpert und Steffen Schanz. Bisher gebe es nur gute Erfahrungen, weiß Annika Unger aus anderen Landkreisen, wo das Projekt bereits seit Wochen läuft.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) hat Probleme mit den Kommentaren unter Nicknames. "Ich will mich nicht mit einem ,butterkrem' auseinandersetzen, sondern wissen, mit wem ich es zu tun habe." Das sah Helmut Will ähnlich: "Das kann ja auch strafrechtliche Folgen haben." Die Daten sämtlicher Kommentatoren seien hinterlegt, somit sei bekannt, wer hinter dem Nickname steckt, beruhigte Frau Unger. Außerdem werde jeder Kommentar vor dem Freischalten von der Online-Redaktion überprüft. "Leider sind die Nicknames im Internet üblich und wir wollten nicht einen Laden aufmachen und dabei eine Türe zusperren." Sollte es Probleme geben, beispielsweise wenn Falsche eine Veranstaltung belegen, reiche ein Anruf in Bamberg, um eine Klärung herbeizuführen. "Wir sind kein amerikanischer Großkonzern, sondern ein regionales Unternehmen."
Die Gemeindeseiten sind online ab sofort nicht nur für Ebern, sondern für alle Gemeinden im Landkreis verfügbar.
Einen Zwang zur Namensangabe beim Kommentieren halte ich grundlegend für falsch. Weil jemand, der anonym kommentiert, nicht automatisch schlechte oder rechtswidrige Kommentare schreibt. Ich denke, es ist einfach ein grundlegendes Recht, seine Meinung auch anonym zu veröffentlichen.
In demokratischen Staaten geht Meinungsfreiheit so: "Du hast die Freiheit, nicht zu denken wie die Mächtigen, aber von dem Tag an bist Du ein Fremder unter uns."
Unter meiem echten Namen würd ich net amal des Wetter kommentieren.
Viele Informationen hätte man nie erfahren, wenn es eine Pflicht geben würde, seinen wahren Namen zu nennen. Solche Politiker, die fordern, dass nur Kommentare mit richtigem Namen veröffentlicht werden, sollen erst mal selber mit gutem Beispiel vorangehen (siehe Bundestags- und Landtagsabgeordnete) und ihre Nebentätigkeiten und Nebeneinkünfte offenlegen, bevor sie das große Wort schwingen.
Politiker, die Kommentare unter Pseudonymen abschaffen wollen, müssen konsequenterweise das anonyme Wählen ebenfalls abschaffen wollen.