Was dem Biber den Appetit auf Obstbäume verdirbt

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Ein Biber mit Appetit auf Obstbäume: Kräftig angenagt wurde die Obstbaumreihe am Main in Strössendorf.
Ein Biber mit Appetit auf Obstbäume: Kräftig angenagt wurde die Obstbaumreihe am Main in Strössendorf.
Landratsamt/Heidi Bauer

Die hinterlassenen Spuren sind eindeutig. Die Obstbäume in Strössendorf wurden von einem Biber angenagt. „Vier Bäume sind betroffen, einer so stark, d...

Die hinterlassenen Spuren sind eindeutig. Die Obstbäume in Strössendorf wurden von einem Biber angenagt. „Vier Bäume sind betroffen, einer so stark, dass er absterben wird“, sagt Jürgen Ros, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Strössendorf, und deutet auf den Baum. „Es ist schon sehr ärgerlich, dass die knorrigen alten Bäume angefressen wurden, standen sie doch lange Zeit unbeschadet am Weg und erfreuten die Spaziergänger“, berichtet er.

Brigitte Pfister von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels versteht den Unmut des Vorsitzenden über den Biber – handelt es sich doch um eine sehr schöne Obstbaumreihe. Sie kennt die Problematik und weiß auch Rat: Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels und der Biberberater helfen bei Problemen mit Bibern . Sie beraten bei Schäden, suchen nach Lösungen bei Konflikten und setzen Maßnahmen zum Schutz der Landschaft um.

Kein Winterschlaf

Was den Fall in Strössendorf anbelangt, so erklärt die Biologin, warum der Biber sich die Bäume ausgesucht hat: „Die Bäume stehen nur sieben Meter vom Main entfernt und das Biberrevier befindet sich in direkter Nähe. Für den Biber ist das Obstgehölz eine willkommene Nahrungsergänzung. Ohne massiven Verbissschutz sind Fraßschäden vorprogrammiert“, prohezeit Pfister in der Mitteilung aus dem Landratsamt.

„ Biber halten keinen Winterschlaf und müssen auch in der kalten Jahreszeit etwas fressen“, erläutert die Biologin weiter. Da Biber im Winter nicht ausreichend frische Grünpflanzen finden, nagen sie die Rinde von Bäumen und Zweigen ab, meist von der Weide oder der Pappel. „Leider lieben Biber aber auch Obstbäume“, weiß Pfister.

Aber sie und der Biberberater für den Landkreis Lichtenfels, Hans-Werner Herold, wissen auch Rat, was einem gefräßigen Biber den Appetit verdirbt: „Es gibt eine einfache Möglichkeit, die Bäume vor dem Biber zu schützen.“ Dafür empfiehlt Herold das Anbringen von kostengünstigen Estrichmatten. Wie dies gemacht wird, demonstrierte er beim Gartenbauverein Strössendorf vor Ort. Die Estrichmatte wird mit ausreichend Abstand um den Baumstamm gebogen und mit Draht zusammengebunden. Aber Vorsicht: „Hasendraht ist zu dünn, den beißt der Biber durch“, warnt Herold.

Wer Schwierigkeiten mit dem Nager hat, kann sich jederzeit an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels wenden, die Telefonnummer lautet 09571/18-9045. red