Lebenshilfe stellt sich Herausforderungen

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Die Lebenshilfe ehrte langjährige Mitglieder. Foto: Heike Schülein
Die Lebenshilfe ehrte langjährige Mitglieder. Foto: Heike Schülein

Ihren Bericht bei der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Kronach begann Erste Vorsitzende Ulrike von Prince mit einem sehr erfreulichen Thema. Die derzeit in Steinbach am Wald untergebrachte Außens...

Ihren Bericht bei der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Kronach begann Erste Vorsitzende Ulrike von Prince mit einem sehr erfreulichen Thema. Die derzeit in Steinbach am Wald untergebrachte Außenstelle der Frühförderstelle wird voraussichtlich im Sommer 2021 in der renovierten alten Hirschfelder Schule ihr neues Domizil finden. Demnächst beginnt die Ausschreibung der Gewerke. Der Baubeginn ist für Anfang 2020 angesetzt; die Fertigstellung für Mitte 2021.

Ende 2018 wurde eine Arbeitsgruppe beziehungsweise ein Gesprächskreis gegründet, nachdem die Wohnheime-Beschäftigten eine Überlastung durch Mehrarbeit beklagt hatten, die aus vielen Personalausfälle resultierte. Für die Wohnheime wurden am 1. März 2019 zwei neue Busse in Betrieb genommen. Aufgrund der großzügigen Unterstützung der "Aktion Mensch" verblieb für die Lebenshilfe lediglich ein Eigenanteil von knapp 33 000 Euro bei Anschaffungskosten von rund 108 000 Euro.

Therapiebecken geschlossen

Keine guten Nachrichten hatte die Vorsitzende zu den leidigen Themen Heizung und Therapiebecken. "In der Fernwärmeleitung zur Schule und Tagesstätte gab es ein Riesen-Leck", informierte sie. Für die neue Gasheizung hat die Lebenshilfe knapp 81 500 Euro zu entrichten, davon 29 150 Euro für die Heilpädagogische Tagesstätte sowie - zu 100 Prozent von der Regierung gedeckt - 52 405 Euro für die Petra-Döring-Schule. Das Therapiebecken musste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, nachdem im Juli 2019 die Ozonanlage ihren Dienst versagte. Diverse Reparaturen wären mit rund 46 000 Euro zu Buche geschlagen. Man entschied sich daher für die Anschaffung einer neuen Anlage mit Kosten von etwa 80 000 Euro. "Wir können ohne Kostenzusage von der Regierung nicht in Vorleistung gehen. Daher bleibt das Becken bis auf weiteres geschlossen", bedauerte sie.

Sehr erfolgreich verlief die in Kronach veranstaltete "Woche der Barrierefreiheit" vom 7. bis 12. Oktober. In der Woche fand auch ein Vortrag zum neuen Bundesteilhabegesetz statt. Dieses schlägt sich in vielerlei Art und Weise auch in der Lebenshilfe Kronach nieder. "Insgesamt ist das die dritte Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes, die viel Arbeit und immer noch viele Fragezeichen mit sich bringt", verdeutlichte sie.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Wolfgang Schmidt-Palm informierte über die einzelnen Fachbereiche wie die Frühförderstelle Kronach mit der Zweigstelle Steinbach/Wald, den Fachdienst Inklusion, die Mobile Sonderpädagogische Hilfe, die Petra-Döring-Schule, die Heilpädagogische Tagesstätte, die Wohnheime, das "Ambulant Unterstützte Wohnen", die "Offenen Hilfen" und die Beratungsstelle für Lebenshilfe-Mitglieder.

Oskar Heß von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Union AG berichtete von einem positiven Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2018 von 188 000 Euro. Das Jahresergebnis täusche, da es hohe Erbschaften beinhaltet - so insbesondere der verstorbenen Familie Döring. Die Bilanzsumme mit rund 8,3 Millionen Euro ist im Vergleich zum Vorjahr etwas angestiegen - im Gegensatz zur weiterhin stagnierenden Mitgliederanzahl. Der Vorstandschaft bescheinigte er einen gewissenhaften Umgang mit den Finanzen. "Wir sind stabil unterwegs", konstatierte er.

Lebenshilfe wählt und ehrt

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wählte der Verein seine Vorstandschaft für vier Jahre. An der Spitze bleibt Ulrike von Prince. Als Stellvertreterin steht ihr ab sofort die bisherige Beisitzerin Nicole Büsch zur Seite. Kassier bleibt Thomas Rauh sowie Schriftführerin Barbara Förster. Als Beisitzer wurden Katja Ruß, Gerhard Pohl, Norbert Fleischmann sowie - neu - Georg Kreul gewählt.

Verbunden mit großem Dank verabschiedete von Prince ihren Stellvertreter Christian Behner, der sich nach 14 Jahren nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stellte. Unter großem Applaus würdigte sie dessen herausragendes Engagement. Behner bedankte sich seinerseits für die sehr gute Zusammenarbeit und das Vertrauen. Seine Entscheidung habe insbesondere berufliche Gründe. Gerne unterstütze er die Lebenshilfe bei Bedarf bei einzelnen Projekten.

Eine große Freude war der Vorsitzenden die Ehrung langjähriger Mitglieder. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden - soweit anwesend - Heinrich Bayer, Waltraud Dietrich, Gabriele Engelhardt, Georg Porzel, Elisabeth Porzelt, Bernd Schmidt, Susann Schneider, Ute Schwarz und Yvonne Stumpf geehrt. Bereits 30 Jahre halten dem Verein Ilse Dauer, Leo Filzer, Mathilde Köhn, Barbara Peetz und Maria Schneider die Treue. 40 Jahre gehören ihm Rita Nooß sowie 50 Jahre Heidi Reitberger und Meta Zipfel an. Heike Schülein