Max Baumann selbst verhalf er mit dessen höchst impressiven Passacaglia opus 99, eines seiner späteren Werke, wie auch dessen Sonatine für Orgel opus 74 aus dem Jahr 1963 zu musikalischen Ehren. Bei der Bezeichnung Sonatine handle es sich, so der künstlerische Gast, um eine Untertreibung für diese Sonate voller sehr schöner und interessanter Klänge.
Ein exzellenter Musikgenuss war der „Karfreitagszauber“ aus der Richard-Wagner-Oper „Parsifal“ in einer Orgel-Transkription. Die Stadtpfarrkirche wurde zur Gralsburg, als der Meister seines Instruments die leicht gekürzte „Karfreitagsmusik“ aus dem dritten Akt von Wagners letztem musikdramatischen Werk symphonisch ausbreitete.
Der Organist interpretierte weiterhin Werke von Anton Bruckner , Sigfrid Karg-Elert, Gabriel Pierné sowie Eugène Gigout. Zusätzlich in das Programm aufgenommen wurde eine große Passacaglia von Max Reger – nach einem Wunsch der Vorsitzenden der Max-Baumann-Gesellschaft, Adelheid Geck, die im Konzertpublikum weilte.
„Mit Bach fang an, mit Bach hör auf!“ So hielt es der Domorganist, der seine Zuhörerschaft mit einem Ohrwurm in die laue Sommernacht verabschiedete. Spektakulär, scharf, drastisch – mit dem wohl bekanntesten Orgelwerk europäischer Kunstmusik schlechthin, Bachs berühmter Toccata und Fuge d-Moll (BWV 565), setzte Florian Wilkes dem Abend die Klangkrone auf.