Erzbischof Ludwig Schick weihte den Priesteramtskandidaten im voll besetzten Dom zum Diakon. Drei Busse aus seinem Heimatort fuhren dazu nach Bamberg.
Veronika Schadeck
Hirschfeld — Erzbischof Ludwig Schick hat am Samstag den Priesteramtskandidaten Tobias Fehn aus Hirschfeld zum Diakon geweiht. Er war der einzige aus dem gesamten Erzbistum. Die Anteilnahme aus seiner Heimat im Frankenwald war groß. Hirschfeld war leergefegt, aber auch aus den umliegenden Gemeinden machten sich viele Gläubige auf den Weg zum Kaiserdom, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Sie erlebten dort eine zu Herzen gehende Diakonenweihe. Und sie waren stolz, dass aus ihrer Mitte ein junger Mann Priester wird.
"Ihr seid mit drei Bussen da, ihr dürft öfter kommen, wenn ihr Weihekandidaten mitbringt", sagte der Erzbischof mit einem Augenzwinkern. In seiner Predigt sprach Schick von den Aufgaben eines Diakons. Dieser müsse sich unter anderem besonders um die Armen, Kranken und Alten, aber auch um die im Glauben Verunsicherten und Zweifelnden kümmern.
Der Erzbischof wies darauf hin, dass derzeit in Deutschland kirchliche Berufe nicht besonders anerkannt seien. Er betonte: "Da sind wir zum Teil selbst schuld, weil wir nicht authentisch genug leben!".
Voll besetzt war auch die Marienkirche am Sonntag, als der neu geweihte Diakon in seiner Heimatgemeinde Hirschfeld unter der Begleitung von Fahnenabordnungen und mit Pfarrer Cyriac Chittukalam ins Gotteshaus zog. In seiner Predigt sprach Tobias Fehn unter anderem davon, dass es bei Gott keine Rangfolge gebe. Er forderte die Gläubigen auf, über ihren Umgang mit ihren Mitmenschen nachzudenken.
Priesterweihe im Sommer 2018
Loretta Herrmann überbrachte im Namen der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats ihre Glückwünsche. "Gott möge dir die Kraft für dein Amt verleihen!" Landrat Klaus Löffler gratulierte im Namen des Landkreises: "Sei bereit für deinen neuen Weg." Und: "Ich bin stolz, dass nun ein weiterer Sohn der Gemeinde Pfarrer wird. Bürgermeister Thomas Löffler wies auf die Priesterweihe, die im Sommer 2018 stattfinden soll. "Ich freue mich schon sehr darauf!".
Sowohl der Landrat als auch der Erzbischof bedankten sich bei der Familie von Tobias Fehn und bei allen, die seine Entscheidung, Priester zu werden, unterstützten.
"Ich bin überwältigt - ich habe so etwas nicht erwartet", bedankte sich der neue Diakon, der eine gewisse Rührung nicht verbergen konnte. Er versprach, so oft wie möglich in seiner Heimat Gottesdienste zu halten, denn "es brennt mir noch vieles in den Fingern, das ich euch sagen will". Sowohl im Dom als auch in seiner Hirschfelder Heimatkirche wurden die Gottesdienste musikalisch umrahmt. Während in Bamberg der Domchor für ein stimmungsvolles Ambiente sorgte, waren es in der Hirschfelder Marienkirche die FC-Sänger, die beeindruckten.
In der katholischen Kirche ist die Weihe zum Diakon die erste Stufe des Weihesakraments - die beiden anderen sind die Priester- und Bischofsweihe. Bei der Diakonenweihe versprechen die Kandidaten, das Evangelium getreu zu verkünden, in den Gottesdiensten mitzuwirken und den Notleidenden zu helfen. Sie geloben auch Gehorsam gegenüber dem Bischof sowie die Ehelosigkeit.