In der Integrierten Rettungsleitstelle Bayreuth/Kulmbach wurde eine neue Notruf-App des BRK vorgestellt.
Von den rund 120 000 Notrufen, die bei der Integrierten Leitstelle
Bayreuth/Kulmbach in einem Jahr eingehen, werden weniger als fünf von gehörlosen Menschen vorgenommen. Bisher waren gehörlose oder ertaubte Menschen beim Absetzen eines Notrufes auf Hörende angewiesen oder konnten nur von zu Hause ein standardisiertes Notruffax an den europaweiten Notruf 112 senden. Die BRK-App schafft diesem Umstand nun Abhilfe. Mit Hilfe der App können die Betroffenen auch von unterwegs mit dem Smartphone einen Notruf absetzen. Dieser erreicht dann die Integrierte Leitstelle als SMS oder Fax.
Andreas Markmüller vom BRK-Kreisverband Nordschwaben, der die Notruf-App entwickelt hat, erklärte die Funktion "Hilferuf für Gehörlose", um danach die Notrufentgegennahme per Fax und SMS praktisch zu testen.
Wie Markus Ruckdeschel, der Leiter der Integrierten Leitstelle, zu verstehen gab, haben die Landkreise Bayreuth und Kulmbach einschließlich der Stadt Bayreuth mit ihren 262 000 Einwohnern derzeit 194 Gehörlose registriert. Ziel und Zweck der neuen Notruf-App ist die sichere Entgegennahme von Notrufen und Hilfeersuchen gehörgeschädigter Bürger. Die App ist kostenlos im App-Store erhältlich.
Zuerst sollte der Nutzer der App ein Benutzerprofil erstellen. Dabei besteht die Möglichkeit, mehrere feste Adressen zu hinterlegen, die dann bei Bedarf ausgewählt werden können. Unberührt von dieser App besteht natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, über das bereits anerkannte Notruffax Hilfe anzufordern.
Die BRK-Notruf-App ist im Bereich der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach bereits in Anwendung.
Mehr Sicherheit im Alltag
ILS-Leiter Markus Ruckdeschel
stellte fest: "Der Kontakt zwischen unserer Leitstelle und dem BRK Nordschwaben ist sehr schnell gewachsen, weil wir für dieses Thema sensibel waren. Wir hatten 2012 das erste Mal die Gehörlosen von Bayreuth zu Besuch, haben damals händeringend nach einer Lösung gesucht, weil die immer auf Gedeih und Verderb auf einen Hörenden angewiesen sind oder von zu Hause aus ein Fax senden müssen. Ich hoffe einfach, dass wir jetzt von den 194 amtlich bekannten Gehörlosen im Leitstellenbereich Bayreuth-Kulmbach möglichst viele auf diesem Weg erreichen. Es sind auch viele junge Menschen, die mobil und in ihrer Freizeit aktiv sowie im Job sind. Die BRK-Notruf-App sollte ihnen einfach ein Stück mehr Sicherheit geben."