Hallenbäder in Sommerfrische

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Schwimmmeister Julian Graser hat im Bischberger Hallenbad den Überblick. Foto: Ronald Rinklef
Schwimmmeister Julian Graser hat im Bischberger Hallenbad den Überblick. Foto: Ronald Rinklef
Klare Ansage in Burgebrach Foto: Ronald Riinklef
Klare Ansage in Burgebrach Foto: Ronald Riinklef
 

Freizeit  Die meisten Einrichtungen nutzen die Saison, um sich selbst wieder in Form zu bringen. Aber nicht allzu lange. Denn gerade wenn Freibäder großen Zulauf haben, genießen etliche Gäste gerade die Ruhe in den öffentlichen Schwimmhallen.

von unserem Redaktionsmitglied 
Anette Schreiber

Bischberg — Während die Freibäder dieser Tage lieb gewordenes Ziel der Wasserratten sind, ist das nun die Zeit, wo sich ihre überdachten "Kollegen" eine Kur gönnen: Im Hallenbad in der Lichteneiche wird der Schwimmbetrieb mit den Sommerferien ruhen. Das Hallenbad in Burgebrach ist bereits geschlossen. Das Schulbad der Verwaltungs-Gemeinschaft Baunach hat sich in die Sommerpause verabschiedet. Die Hirschaider FrankenLagune unterzieht sich bereits ihrer jährlichen Zwei-Wochen-Pause vor den Ferien. Und das Bischberger macht mit dem heutigen Montag die Schotten dicht. Erst nach den Ferien wird es wieder geöffnet sein, dann aber mit neuen Eintrittspreisen, weiß der Schwimmmeister Julian Graser.
Denn: Bäder sind bekanntermaßen Zuschussbetriebe. Im Jahr 2013 etwa betrug das Defizit in Bischberg 231 263 Euro. Das ist zu viel, meint die Rechtsaufsicht und mahnt bereits seit längerem eine Anhebung der Eintrittspreise an, lässt Verwaltungschef Michael Dütsch wissen. So fügt sich die Gemeinde und erhöht die Preise nun mit dem 1. September (moderat).
Die Schließung des Bades dauert deswegen in diesem Jahr etwas länger, weil nun die vorgeschriebene Unterwasserbeleuchtung des gemeindlichen Bades auf LED umgerüstet wird, so Dütsch. 28 000 Euro investiert die Gemeinde dafür in LED-Technik. Verständlich, liegen die jährlichen Energiekosten doch bei ca. 17 000 Euro.
Die Gemeinde Bischberg, wie etwa auch Memmelsdorf (Hallenbad in der Lichteneiche), Baunach, Burgebrach und Hirschaid haben ihre Schwimmstätten zumeist in den 70ern des letzten Jahrhunderts in erster Linie für den Schwimm-Unterricht der Schulen errichtet. Das Bischberger Hallenbad beispielsweise wurde 1976 gebaut mit einem 25 Meter langen und 10 Meter breiten Becken. In etwa diese Maße haben auch die Becken der anderen Hallenbäder. Die sind zwischenzeitlich alle renoviert und modernisiert und meist auch energetisch auf einen zeitgemäßen Stand gebracht.
Das Hallenbad in Hirschaid freilich wurde nicht nur das, sondern mit der Generalsanierung bedeutend größer (80 Meter Becken, Sauna etcetera) und mit der Wiedereröffnung im Jahr 2000 als FrankenLagune zum Erlebnisbad geadelt.
Julian Graser steht in Diensten der Gemeinde Bischberg, wie seine Kollegen andernorts bei ihren Kommunen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die meisten Schwimmeister ihren Urlaub logischwerweise dann nehmen, wenn ihre Bäder geschlossen sind. Für Graser beginnt die freie Zeit am Donnerstag. Dann ist zumindest das ganze Wasser (er schätzt 400 Kubik) aus dem Becken gelassen und in der Kanalisation verschwunden. In der Badegast freien Zeit stehen allerorten Revisionsarbeiten an. "Wasser raus, Technik überholen, alles reinigen", bringt es der 28-Jährige vereinfachend auf den Punkt. Weil er die Arbeiten so ziemlich allein erledigen muss, gönnt er sich nur einen zweiwöchigen Urlaub. Mit viel Wasser, Tauchen ist sein Hobby.

Kein Getümmel

Von den 18 000 Gästen des Bischberger Hallenbades drehen einige durchaus auch im Sommer ihre Bahnen, weiß Graser. Warum? "Weil sie da ungestört ihre Bahnen schwimmen können", anders als im Getümmel der Freibäder. Wie in den anderen Hallenbädern unter der Woche freilich erst am Nachmittag. Vormittags bleiben die Einrichtungen den Schulen und deren Schwimmunterricht vorbehalten. Dabei gibt es weit reichende "Kontakte" der Bäder. Das in Bischberg wird unter anderem auch von Scheßlitzer Schülern angesteuert. Das Memmelsdorfer Hallenbad in der Lichteneiche wiederum nutzen neben den eigenen Schülern auch die aus Gundelsheim, Hallstadt, Litzendorf, Stadelhofen und Bamberg. DLRG und VHS gehören ebenfalls zur "Kundschaft" der Hallenbäder. Schüler und reguläre Gäste halten sich beispielsweise in Burgebrach mit 16 000 und 15 000 ziemlich die Waage (Zahlen des letzten Jahres). Ausgaben von 154 000 Euro stehen Einnahmen von 81 000 Euro gegenüber, das Defizit betrug damit "nur" 73 000 Euro.

Preisvergleich

Preislich liegen die älteren Hallenbäder relativ nah bei einander, wie der Vergleich der Einzelkarten zeigt: Burgebrach Erwachsene 2,50 Euro, Kinder 1 Euro; Lichteneiche 2 Euro/1,40 Euro; Baunach 2 Euro/1,50. Nach der Erhöhung um 30 Cent zum 1. September zahlen die Erwachsenen in Bischberg: 2,50/ Kinder weiterhin 1,50 Euro.
Von den genannten Hallenbädern hebt sich naturgemäß FrankenLagune in Hirschaid ab. Im Erlebnisbad zahlen Erwachsene 3 Euro pro Stunde, Kinder 2 Euro. Bis zu den Sommerferien bleibt auch das Erlebnisbad zu.