Lokalgeschichte Die Marktgemeinde wurde vor 50 Jahren im Zuge der Gebietsreform ins Leben gerufen. Damit endete die Selbstständigkeit von Albertshof, Engelhardsberg, Oberfellendorf, Streitberg und Muggendorf. Die Freude war zunächst kurz.
Der Markt Wiesenttal kann am 1. Januar 2022 seinen 50. Geburtstag feiern. Die Bezirksregierung von Oberfranken erließ am 3. November 1971 folgende Entscheidung: „Mit Wirkung vom 1. Januar 1972 werden die Gemeinden Albertshof, Engelhardsberg, Oberfellendorf, Streitberg und der Markt Muggendorf zu einer neuen Gemeinde zusammengelegt. Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat der neuen Gemeinde den Namen Wiesenttal erteilt und ihr die Bezeichnung Markt verliehen.“
Die Wahl des ersten Marktgemeinderats fand am Sonntag, 6. Februar 1972, statt. Sie erbrachte folgendes Ergebnis: Bürgermeister Paul Pöhlmann (Muggendorf), Zweiter Bürgermeister Hans Gebhardt (Streitberg), Dritter Bürgermeister Heinrich Pöhlmann (Albertshof); Markträte: Karl Motschiedler, Georg Bauer, Heinrich Hofmann (Streitberg), Heinrich Taut, Hans Walch, Karl Hans Wehrfritz , Karl Hans Seybert (Muggendorf), Georg Ziegler, Hermann Sebald (Engelhardsberg), Paul Ganß (Neudorf), Hans Helmer (Oberfellendorf), Martin Rosenzweig (Störnhof).
Die Hauptverwaltung wurde in den ersten Jahren im Rathaus in Muggendorf, die Kasse im Gemeindehaus in Streitberg untergebracht.
Und so begann’s: Am Kirchweihmontag 1968 trafen sich auf Einladung des Bürgermeisters Hans Gebhardt aus Streitberg dessen Stellvertreter Heinrich Hofmann, Paul Pöhlmann und Dritter Bürgermeister Hans Walch im Gasthof Walch in Muggendorf. Hans Gebhardt berichtete, dass in Bayern eine Gemeindegebietsreform geplant sei. Bei freiwilligen Zusammenschlüssen lockten zusätzliche Schlüsselzuweisungen aus München. Es war also alles Neuland.
Abordnung fährt nach Lautertal
So fuhr eine Abordnung, bestehend aus den zwei Bürgermeistern Hans Gebhardt, Heinrich Hofmann aus Streitberg sowie den drei Bürgermeistern Johann Meyer, Paul Pöhlmann und Hans Walch aus Muggendorf, im September 1969 nach Lautertal im Landkreis Coburg, eine der ersten Großgemeinden in Bayern, um sich in Sachen Gebietsreform zu informieren. Am 7. Mai 1971 fand dann eine Bürgerabstimmung zur Gebietsreform statt. Diese brachte folgendes Ergebnis: Muggenorf 194 Ja-, 18 Neinstimmen; Streitberg 106 Ja-, 15 Neinstimmen; Albertshof 46 Ja-, 15 Neinstimmen; Engelhardsberg 55 Ja-, 51 Neinstimmen, Oberfellendorf 53 Ja- , 23 Neinstimmen. Somit waren die Voraussetzungen für eine neue Gemeinde gegeben. Mit insgesamt 392 Ja-Stimmen entschieden sich die Bürgerinnen und Bürger für den Namen Wiesenttal .