Ein ganzer Abend Märchenstunde

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Zu einem Märchenabend kamen Kinder mit Eltern oder Großmüttern am Freitag auf dem Gelände des Feststadels zum Eisbären zusammen. Foto: Klaus Klaschka
Zu einem Märchenabend kamen Kinder mit Eltern oder Großmüttern am Freitag auf dem Gelände des Feststadels zum Eisbären zusammen. Foto: Klaus Klaschka

"Es war einmal ..." Es ist heutzutage nur noch selten zu sehen, dass sich Kinder um eine Großmutter setzen und den Geschichten zuhören, die sie zu erzählen weiß. Die spannende Märchen kennt, aus denen...

"Es war einmal ..." Es ist heutzutage nur noch selten zu sehen, dass sich Kinder um eine Großmutter setzen und den Geschichten zuhören, die sie zu erzählen weiß. Die spannende Märchen kennt, aus denen die Kleinen auch eine Lehre ziehen können.

Regelmäßig veranstaltet Marianne Nowack für die Arbeiterwohlfahrt in Stadtsteinach solche Märchenstunden. Einmal im Jahr, wie am vergangenen Freitag, ist einen ganzen Abend Märchenzeit auf dem Gelände des Feststadels zum Eisbären im Stadtsteinacher Stadtteil Schwand.

Mit dabei waren wie immer der Mäuserich "Felix" und Emmi Mähringer. Die zwar pensionierte, aber immer noch aktive Vorschullehrerin war sozusagen für das Rahmenprogramm zuständig: mit Liedern und Fingerspielen zum Beispiel.

Doch so einfach wie bei einem Vortrag oder in der Schule geht es bei einer Märchenstunde nicht. Man muss nämlich zuerst in die Märchenwelt reisen: Die Augen ganz fest schließen und warten, dass man in die andere Welt eintaucht. Das konnten die Kinder aber ganz schnell. Und schon waren sie im Haus der Geißenmutter und ihrer sieben Kinder.

Drei Mädchen kannten das Märchen schon, ihre Oma hatte es ihnen schon einmal vorgelesen. Und so konnten sie Marianne Nowack auch beim Erzählen der Geschichte helfen. Die anderen lauschten gespannt.

Dass man nicht einfach so die Tür aufmachen soll, wenn die Eltern nicht zu Hause sind und jemand draußen klingelt - das verstanden die Kinder denn auch nach der Geschichte. Es muss zwar nicht gerade wie im Märchen ein böser Wolf sein, der da ins Haus will. Aber aufmachen soll man nicht, wenn man allein daheim ist.

Dass am Ende der Geschichte der Wolf im Brunnen ertrunken ist, mag heutzutage Tierschützer entsetzten. Aber im Märchen ist das anders. Komplexe Verhältnisse haben noch keinen Platz in der Wahrnehmung der Vier- bis Zehnjährigen. Es gibt nur Gut oder Böse. Und der böse Wolf muss nun mal am Ende dran glauben, denn sonst hätte die Geschichte für die Kinder ja kein gutes Ende.

Und das muss bei einem Märchen nun mal sein, denn traurig soll die Geschichte ja nicht ausgehen.

Spannend und manchmal auch lustig waren auch die weiteren Geschichten aus der Märchenwelt, die die Kinder noch zu hören bekamen - bis die Buben und Mädchen schließlich doch langsam müde wurden und mit ihren Eltern und Großmüttern heim und ins Bett gingen.

Klaus Klaschka