Das neue Chemikum soll die Spitzenforschung in Erlangen vorantreiben

1 Min

Mit großer Freude hat die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) jetzt den ersten Bauabschnitt ihres Chemikums nun auch offiziell in Betrieb genommen. Wie die Uni dazu mitteilt, beher...

Mit großer Freude hat die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) jetzt den ersten Bauabschnitt ihres Chemikums nun auch offiziell in Betrieb genommen. Wie die Uni dazu mitteilt, beherbergt das hochmoderne Gebäude am Erlanger Südgelände auf rund 10 000 Quadratmetern Nutzfläche unter anderem die Lehrstühle für Organische Chemie I und II, den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie sowie den Lehrstuhl für Lebensmittelchemie.
"Der Gebäudekomplex wird unseren Wissenschaftlern herausragende Möglichkeiten für Forschung auf internationalem Spitzenniveau und beste Voraussetzungen für erstklassige Lehre bieten", sagt Uni-Präsident Prof. Joachim Hornegger. Erster Bauabschnitt bedeute dabei, dass bald der zweite folgen sollte und man Spitzenforschung und Lehre mit den besonderen Anforderungen der Chemie an einem Ort konzentrieren könne. Hornegger: "So gelingt es uns hoffentlich, die hohe Innovationskraft am Department noch weiter zu steigern."
Nachdem sich die Fertigstellung des Gebäudes durch technische Probleme verzögert hatte, konnte der Bau erst verspätet in Betrieb genommen werden: zum Sommersemester 2016 die Büroetagen sowie die Hörsäle, Seminarräume und die Cafeteria, im Laufe des Wintersemesters 2017/2018 dann auch die Labore. Notwendig wurde der Neubau, weil die Lehrstühle teils in nicht mehr wirtschaftlich sanierungsfähigen Gebäuden in der Henke- bzw. Schuhstraße untergebracht waren.
Gleichzeitig will die FAU damit den Beanstandungen der Sicherheitsbehörden Rechnung tragen, die mit wachsendem Nachdruck feststellten, dass die Arbeitsbedingungen in den chemischen Laboren nicht mehr den vom Staat selbst gesetzten Sicherheitsanforderungen gerecht wurden. Der Antrag und die Detailplanung für den zweiten und letzten Bauabschnitt sind derzeit in Arbeit.
"Kreativität und Know-how sind die wichtigsten Rohstoffe unserer Gesellschaft. Mit dem Neubau des Chemikums der FAU leistet Bayern einen wichtigen Beitrag für optimale Forschungsbedingungen in den Naturwissenschaften und in der Grundlagenforschung", erklärte Bayerns Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Marion Kiechle. "Mit dem neuen ersten Bauabschnitt des Chemikums bekommt das international erfolgreiche Erlanger Department für Chemie einen neuen Vorzeigebau für Forschung und Lehre auf Weltklasseniveau", betonte Innenminister Joachim Herrmann. Er sprach von einem großartigen Ereignis "mit Strahlkraft für die Region Erlangen-Nürnberg und ganz Bayern".


Die Forschungsschwerpunkte

Die Schwerpunkte der Forschung in dem Bau sind vielfältig: Die Wissenschaftler in der organischen Chemie widmen sich zum Beispiel der Erforschung von unterschiedlichen Kohlenstoffsystemen. Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich der Chemie von naturverwandten Farbstoffmolekülen, der Erforschung der supramolekularen Wechselwirkung zwischen maßgeschneiderten Komponenten sowie der Entwicklung von steuerbaren chemischen Katalysatoren. Den Forschungsschwerpunkt der Pharmazeutischen Chemie bilden sogenannte G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Diese sind Angriffspunkte für Wirkstoffe, die für die Arzneitherapie verschiedener Erkrankungen besonders wichtig sind. Durch das Design und die Synthese neuer hochselektiver Wirkstoffe versuchen die FAU-Chemiker zur Entwicklung besserer und verträglicherer Medikamente beizutragen. Die wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Lebensmittelchemie beschäftigen sich vor allem damit, die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln zu verbessern. red