Christkind: Eine Aushilfe mit Routine

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Spontane Premiere: Bei der "Consumenta" im Nürnberger Kongresszentrum warben Andre Röttger und seine Ehefrau Corinna (als Puppenfee) Ende Oktober im Gespräch mit Bühnenmoderator Michael Jakob für die Stadt Neustadt. Foto: privat
Spontane Premiere: Bei der "Consumenta" im Nürnberger Kongresszentrum warben Andre Röttger und seine Ehefrau Corinna (als Puppenfee) Ende Oktober im Gespräch mit Bühnenmoderator Michael Jakob für die Stadt Neustadt. Foto: privat

kultursenat  Corinna Röttger springt nach dem gelungenen Auftritt als Puppenfeee bei der "Consumenta" in Nürnberg auch nächste Woche beim Weihnachtsmarkt ein. Erst im Frühjahr entscheidet sich dann, wer Neustadt bei offiziellen Anlässen vertritt.

von unserem Redaktionsmitglied 
Berthold Köhler

Neustadt — Wohl dem, der immer noch einen Trumpf im Ärmel hat. Wenn es um die Puppenfee und - was noch wichtiger ist - um das am nächsten Wochenende dringende benötigte Neustadter Christkind geht, hat die Stadt einen solchen Trumpf: Es ist Corinna Röttger. Die hilft der Stadt heuer schon wieder aus der Patsche, nachdem Linda Ludwig der Stadt kurzfristig nicht mehr für die Doppelfunktion Christkind/Puppenfee zur Verfügung steht. Das hat Dritter Bürgermeister Martin Stingl (SPD) am Donnerstagabend bei der Sitzung des Kultursenates mitgeteilt.
Ihren ersten Auftritt, als Puppenfee, hatte Corinna Röttger schon Ende Oktober. Da erreichte die Stadt Neustadt etwas überraschend die Anfrage der "Metropolregion Nürnberg", ob sich denn Neustadt nicht bei der großen "Consumenta"-Messe präsentieren wolle. Weil Ludwig zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr verfügbar war, traf es sich gut, dass Corinna Röttger die Ehefrau des Kulturamtsleiters, Andre Röttger, ist. Der startete auf die Anfrage hin mit seiner Familie nach Nürnberg durch - Corinna im Dress der Puppenfee, Andre mit einer extra vom Museums- und Heimatverein zusammengestellten Neustadter Tracht. "Werbetechnisch eine gelungene Angelegenheit", bilanzierte Martin Stingl diesen Auftritt.
Corinna Röttger hat mit solchen Auftritten wie kommende Woche als Christkind Erfahrung: Bereits im vergangenen Jahr sprang sie kurzfristig vor dem Weihnachtsmarkt ein und machte ihre Sache - wie die Mitglieder des Kultursenates mit absoluter Einigkeit bestätigten - "mehr als gut". Wie lange die 27-Jährige - das wohl erste Neustadter Christkind, das selbst schon ein Kind hat - im Amt bleiben wird, ist noch nicht klar. Es wird wohl bis ins Frühjahr 2015 hinein dauern, ehe die Stadt eine neue Dame für Puppenfee und Christkind gefunden hat. "Wir werden die Suche auf jeden Fall nicht übers Knie brechen", sagte Martin Stingl mit Gelassenheit. Corinna Röttger ist ja da...
Von einer liebgewordenen Tradition in der Vorweihnachtszeit müssen sich die Neustadter hingegen erst einmal verabschieden: dem Weihnachtsliedersingen im Familienzentrum auf dem Schützenplatz, der einstigen Thüringisch-Fränkischen Begegnungsstätte.

Heuer wird nicht gesungen

Wie Martin Stingl dem Kultursenat im Rathaus berichtete, sei das Amt für Kultur, Sport und Tourismus in seiner derzeitigen Besetzung personell nicht in der Lage, die Veranstaltung zu organisieren. Das liege unter anderem daran, dass von der Verwaltung derzeit große Projekte wie der Neubau der "Kulturwerkstatt" samt Grenzinformationsstelle und das neue Konzept für das Museum der deutschen Spielzeugindustrie zu stemmen sind. Ganz abgeschrieben ist das Weihnachtsliedersingen aber nicht. Stingl und der Kultursenat einigten sich darauf, dass die Absage der Veranstaltung "nur für heuer" beschlossen wurde.