"Das Höchstadter Bier ist in der ganzen Gegend berühmt", titelt das neue Bierbuch von Kreisheimatpfleger Manfred Welker. Bei der Feier des Kellerbergvereins...
"Das Höchstadter Bier ist in der ganzen Gegend berühmt", titelt das neue Bierbuch von Kreisheimatpfleger Manfred Welker. Bei der Feier des Kellerbergvereins zum Tag des Biers stellte Welker sein Werk vor. Der Kellerberg nimmt in dem Buch ein wichtiges Kapitel ein.
Ein Buch, das sich ausschließlich mit der Stadt Höchstadt und ihrem Brauwesen im Verlauf der Jahrhunderte befasst, wie der Autor erläuterte. Auslöser sei das 500. Jubiläum des Reinheitsgebots im vergangenen Jahr gewesen. Er habe überlegt, wo überall es in der Region Brauereien gegeben habe. Bei seinen Recherchen stieß er darauf, dass Bier in Höchstadt immer eine wichtige Rolle gespielt habe. Lange vor der Proklamation des Deutschen Reinheitsgebots habe die Stadt 1433 durch den Bamberger Fürstbischof Anton von Rotenhan Braurecht erhalten.
Welker beleuchtet in seinem Buch die Notwendigkeit - wegen der großen Feuergefahr - und den Bau des Kommmunbrauhauses, aber auch den "Bierkrieg" zwischen Höchstadt und Lonnerstadt. Dieser ging so weit, dass die Höchstadter die Lonnerstadter Keller besetzten und den dort gelagerten Bierfässern die Böden einschlugen.
Interessant zu lesen, dass in Höchstadt Mitte des 19. Jahrhunderts bei weniger als 1800 Einwohnern (in etwa so viel wie heute Mühlhausen hat) 15 Gasthäuser verzeichnet waren. Allerdings macht der Bierkonsum diese enorme Zahl durchaus verständlich. 1888 sei im gesamten Königreich Bayern ein Bierverbrauch von 248 Litern pro Kopf und Jahr errechnet worden, legt Welker dar. Über die Höchstadter Felsenkeller hat der Autor natürlich gründlich recherchiert. Aktuell gebe es 26 Haupteingänge, von denen ein Labyrinth von Stollen und Gängen abzweige, das eine Gesamtlänge von 2,4 Kilometern erreiche.
Weshalb schwer arbeitenden Handwerkern früher so große Mengen an Bier zugeteilt wurden, ist Welker klar geworden: Zum einen sei Bier ursprünglich nicht so gehaltvoll gewesen wie heute. Zum anderen konnte man es - im Gegensatz zum oft verunreinigten Wasser - trinken, ohne krank zu werden.
Das reich bebilderte Höchstadter Bierbüchlein ist zum Preis von 6,80 Euro beim Autor Manfred Welker in Herzogenaurach oder beim Kellerbergverein in Höchstadt zu beziehen. Mitglieder des Höchstadter Heimatvereins können es dort erhalten.
Evi Seeger