Bäckerinnung kündigt Tarifvertrag: Beschäftigten droht hartes Brot

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Die Gewerkschaft will sich von der Bäckerinnung nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Foto: NGG
Die Gewerkschaft will sich von der Bäckerinnung nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.  Foto: NGG

von unserem Redaktionsmitglied 
Andreas Oswald

Forchheim — Wegen der Kündigung des Tarifvertrages durch die bayerische Bäckerinnung lässt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Ofen glühen. Von einem "Horror-Katalog" der Arbeitgeber spricht der Geschäftsführer der NGG Oberfranken, Michael Grundl: "Mehr Arbeit am Sonntag, bis zu zehn Tagen weniger Urlaub und kein Urlaubsgeld mehr." Die rund 300 Bäcker und Verkäuferinnen im Kreis Forchheim stünden vor enormen Einschnitten, erklärt Grundl. Hartes Brot also, was da den Bäckereibeschäftigten droht. So richtig zu schmecken scheint das Thema dem regionalen Bäckerhandwerk nicht. Marianne Nagel, die in Forchheim eine alteingesessene Bäckerei betreibt, zeigt sich zugeknöpft. Sie wolle dazu nichts sagen und sei auch nicht informiert über die Tarifvertragskündigung der Innung. Auch Tobias Ballbach, Pressesprecher der Großbäckerei "Der Beck" beteuert: "Davon hör' ich das erste Mal." Obermeister Alfred Seel der Bäckerinnung Bamberg/Forchheim verweist darauf, dass Tarifverträge regelmäßig nach Ende der Laufzeit von der einen oder anderen Seite gekündigt würden.
Die Gewerkschaften machten davon Gebrauch, wenn es um Lohnerhöhiungen gehe, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbandes, Dr. Wolfgang Filter. Jetzt mache die Bäckerinnung davon Gebrauch, denn die Belastungen seien einseitig zu Ungunsten des Bäckerhandwerkes verschoben worden. Der Gewerkschaft wirft Filter vor, die Dinge falsch darzustellen. Beispielsweise werde das Urlaubsgeld den Beschäftigten nicht genommen sondern in die Altersvorsorge überführt.