Seit der Premierenveranstaltung 1983 verfolgt die ADAC-Bocksbeutel-Rallye vornehmlich ein Ziel: Menschen nach Hammelburg und in die Region locken....
Seit der Premierenveranstaltung 1983 verfolgt die ADAC-Bocksbeutel-Rallye vornehmlich ein Ziel: Menschen nach Hammelburg und in die Region locken. Das ist seitdem mannigfach gelungen. Doch neben der touristischen Orientierung hat die in ganz Deutschland wegen ihres familiären Charakters beliebte Oldtimer-Rallye auch eine sportliche Komponente: Gefragt sind dabei Gleichmäßigkeit und Präzision.
Sogenannte Sollzeitprüfungen bilden eine der Grundlagen für die Rangfolge in den Wertungsklassen und -gruppen. Dabei wird den Teilnehmenden für eine bestimmte Streckenlänge eine Fahrzeit vorgegeben. Die Aufgabe besteht nun darin, diese Vorgabe so exakt wie möglich einzuhalten. Für Abweichungen von der Idealzeit nach oben oder unten gibt es Strafpunkte.
Ein zweites Wertungskriterium ist Präzision. Vorgegeben wird den Teilnehmenden hierbei, mit einem bestimmten Abstand vorwärts oder seitwärts an ein Hindernis heranzufahren. Abweichungen von der Vorgabe werden wiederum mit Strafpunkten „geahndet“. Auch beim Zwischenraumfahren ist absolute Präzision gefragt. Hierbei besteht die Aufgabe darin, mittig zwischen zwei Markierungen zu fahren. Differenzen links zu rechts ergeben Strafpunkte.
Mit Abstand am besten haben all diese Aufgaben bei der jüngsten Jubiläums-Veranstaltung Martin und Elke Hoos (Wartmannsroth) erfüllt. Sie pilotierten ihren Ford A Roadster aus dem Jahr 1931 so geschickt durch die fünf Wertungsprüfungen, dass sie am Ende lediglich 6,5 Fehlerpunkte auf ihrem Konto hatten.
Zu 2,5 Sekunden Differenz bei der ersten Sollzeitprüfung gesellt sich eine weitere Sekunde bei der zweiten Prüfung dieser Art hinzu. Zwei Zentimeter betrug die Differenz zum vorgegebenen Seitenabstand, während Hoos/ Hoos am Hindernis vorwärts fehlerfrei blieben. Klasse ebenfalls das Ergebnis beim Zwischenraumfahren mit gerade einmal einem Zentimeter Differenz. Damit gewannen beide die 20. ADAC-Bocksbeutel-Rallye Hammelburg mit deutlichem Vorsprung vor der gesamten Konkurrenz und zugleich die große Wertungsgruppe der Automobile.
In der Wertungsgruppe der Motorräder ohne Seitenwagen waren es Xaver Halbig und Sozia Victoria Schaub (Oberthulba) auf einer Zündapp Bella 201 aus dem Jahre 1955, die mit 20,5 Punkten den Gruppensiegerpokal in Empfang nehmen durften. Und bei den Motorrädern mit Seitenwagen gewannen Alfons Hausmann / Jonathan Löhser (Langendorf/ Engenthal) als einzige Starter mit ihrem BMW-R27-Gespann aus dem Jahre 1964 die Klasse und Wertungsgruppe mit 58 Punkten.
Sandro Kirchner , MdL und Staatssekretär (Premich/ CSU), blieb es als Schirmherrn vorbehalten, gemeinsam mit der Hammelburger Weinprinzessin Ramona Schum (Feuerthal) die vielen Preise an die Besten der jeweiligen Klassen und Gruppen zu überreichen und zu den schönen Erfolgen zu gratulieren.