Gartenpflege Durch das „Auf-den-Stock-Setzen“ in Abschnitten reduziert sich der Pflegeaufwand von Hecken deutlich, so ein Tipp aus dem Landratsamt. Das ist aber nur außerhalb der Schonzeit erlaubt.
Die richtige Pflege von Hecken und Bäumen ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Tieren und der Umwelt. Im Zeitraum vom 1. März bis 30. September schreibt das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine Schonzeit vor, in der auf starke Rückschnitte und das Entfernen von Hecken verzichtet werden muss, wie es in einer Pressemitteilung des Landkreises Bad Kissingen heißt. Ziel ist es, Vögel und andere Tiere während ihrer Brut- und Nistzeit zu schützen. Lediglich leichte Form- und Pflegeschnitte sowie Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Bäumen und der Erhaltung der Verkehrssicherheit sind in diesem Zeitraum erlaubt.
Zum Schutz für Vögel und Kleintiere
Leider kommt es laut Landratsamt immer wieder zu Verstößen, beispielsweise durch das radikale Stutzen von Hecken während der Schonzeit, etwa durch Abmulchen. Dies gefährdet nicht nur heimische Vogelarten, die oft bis Ende Juli brüten, sondern schränkt auch andere Kleintiere wie Igel stark ein, die in Hecken Schutz und Unterschlupf finden. Diese Eingriffe stören somit nicht nur die Tierwelt massiv, sondern können auch als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern von bis zu 10.000 Euro geahndet werden.
Eine empfehlenswerte Maßnahme außerhalb der Schonzeit ist das sogenannte „Auf-den-Stock-Setzen“. Hierbei wird die Hecke in einer Höhe von rund zehn Zentimetern zurückgeschnitten, und dies abschnittsweise über Längen von 20 bis 30 Metern. Diese Methode ist besonders wertvoll für Hecken und wird durch Förderprogramme unterstützt. Dabei ist es wichtig, dass in regelmäßigen Abständen – etwa alle 15 Meter – größere Bäume stehen bleiben und Heckenabschnitte im Wechsel bearbeitet werden. So bewahrt man den Lebensraum der tierischen Heckenbewohner.
Die Pflege durch diese Methode muss nur alle zehn bis 15 Jahre pro Abschnitt erfolgen, wodurch der langfristige Aufwand reduziert wird, so die Pressemitteilung. Interessierte, die eine solche Heckenpflege durchführen möchten, sollten sich vorab an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes wenden.
Hecken und Bäume bieten nicht nur Tieren Schutz und Nahrung, sondern erfüllen auch bedeutende ökologische Aufgaben. Bäume absorbieren Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff und tragen so zur Verbesserung der Luftqualität bei. Zudem spenden sie wohltuenden Schatten an heißen Tagen und regulieren das Klima. Junge und städtische Bäume sind jedoch besonders anfällig für Wassermangel und benötigen vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung regelmäßige Bewässerung. Hierbei spielen natürliche Niederschläge oft eine untergeordnete Rolle, so das Landratsamt.
Richtig gießen will gelernt sein
Das Gießen mit einem Schlauch oder Eimer ist eine einfache Methode, um Bäume mit ausreichend Wasser zu versorgen. Wichtig ist, dass das Wasser tief in den Boden eindringt und die Wurzeln erreicht. Mulchen um den Baum herum kann zusätzlich helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Wachstum zu fördern. Mit dem Wasser werden auch Nährstoffe vom Baum aufgenommen.
Ein gut geformter Gießrand verhindert das schnelle Ablaufen des Wassers und sorgt dafür, dass es Zeit hat, in den Boden zu versickern. Auch spezielle Gießsäcke, die langsam Wasser über kleine Löcher an die Wurzeln abgeben, sind eine praktische Hilfe.