Aus Respekt vor dem Geschöpf

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Die Jagdhornbläsergruppe Ebern unter der Leitung von Reinhard Lösslein gestaltete die Hubertusmesse in der Ebelsbacher Pfarrkirche.
Die Jagdhornbläsergruppe Ebern unter der Leitung von Reinhard Lösslein gestaltete die Hubertusmesse in der Ebelsbacher Pfarrkirche.
Auch Falkner und Hundeführer wohnten der Hubertusmesse bei. Günther Gabold und seine Freunde von der Greifvogelpflegestation in Stettfeld hatten Adler, Uhu und Habicht mitgebracht. Fotos: Günther Geiling
Auch Falkner und Hundeführer wohnten der Hubertusmesse bei. Günther Gabold und seine Freunde von der Greifvogelpflegestation in Stettfeld hatten Adler, Uhu und Habicht mitgebracht.  Fotos: Günther Geiling
 

Tradition  Die Jäger der Kreisgruppe Haßfurt im Landesjagdverband feierten in Ebelsbach die Hubertusmesse. Die Bläser aus Ebern bereicherten den Gottesdienst, den Pfarrer Matthias Rusin gestaltete. Die Waidgerechtigkeit ist ein wichtiger Anspruch.

von unserem Mitarbeiter Günther Geiling

Ebelsbach — "Jäger sind naturverbundene Menschen. Sie lieben die Natur und sind dankbar für Gottes Schöpfung." Dies betonte Pfarrer Matthias Rusin bei der Hubertusmesse in der Magdalenenkirche in Ebelsbach, zu der mehr als 350 Besucher erschienen waren. Dazu eingeladen hatte die Kreisgruppe Haßfurt im Landesjagdverband.
Die Ursprünge der Hubertusmesse liegen in Frankreich und Belgien. In Deutschland wird diese Tradition erst seit den 1950er-Jahren gepflegt. Sie steht in engem Zusammenhang mit den sich verändernden Erscheinungen des Jahreskreises und wurde meist im herbstlichen Wald aufgeführt. Mit prächtig gefärbtem Laub, Früchten und den Utensilien der Jagd war die Kirche Ebelsbach geschmückt.
Zwei Jagdhornbläser intonierten den Einzug der Jagdhornbläsergruppe Ebern mit ihrem Leiter Reinhard Lösslein. Mit ihnen kamen Günther Gabold und Freunde von der Greifvogelpflegestation in Stettfeld mit Adler, Uhu und Habicht in die Kirche.
Schon bei den ersten Tönen der Jagdhornbläsergruppe wurde die tolle Akustik der Ebelsbacher Pfarrkirche deutlich. Der besondere Ton der Parforce-Hörner war hörbar. Sie sind Naturhörner und waren vorrangig im jagdlichen Brauchtum zum Blasen von Signalen im Einsatz.


Der Heilige Hubertus

In seiner Predigt stellte Pfarrer Matthias Rusin den Besuchern den Heiligen Hubertus vor, dessen Tag die Kirche am 3. November feiert. Genau um diesen Zeitpunkt herum werden die traditionellen Hubertusmessen abgehalten.
Die besondere Verehrung des Heiligen Hubertus, der im Jahre 656 oder 658 geboren wurde, habe eigentlich schon im 15. Jahrhundert begonnen, sagte der Priester. Der Überlieferung nach ist Hubertus von Lüttich als junger Edelmann ein leidenschaftlicher, ausschweifender Jäger gewesen, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck ansah, der Jagdleidenschaft erlegen war und keine größere Jagdgesellschaft ausgelassen hat.
Der Legende nach hat ihn ein leuchtendes Kreuz zwischen den Geweihstangen eines Hirsches ermahnt, neben den weltlichen Vergnügungen das ewige Leben nicht zu vergessen. So hat er sein Leben von da an ganz Gott geweiht und auch in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs erkannt, die er deshalb pflegte und hegte. Die Grundhaltung "Achtung vor dem Geschöpf" ist als Waidgerechtigkeit in die Verhaltensgrundsätze der Jägerschaft eingegangen.


Anspruch

Der Jäger Alfred Schöpplein, gleichzeitig auch Mesner und Organisator der Hubertusmesse, machte diese Ansprüche bei den Fürbitten deutlich. So sollte den Menschen weltweit die Einstellung gegeben werden, die Würde aller Lebewesen zu achten sowie Jagd und Hege mit dem Geist einer echten Waidgerechtigkeit zu füllen, hieß es.