"Auf gutem Weg in die Zukunft"

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Der Nüdlinger Bürgermeister Harald Hofmann (links) legte während der Bürgerversammlung in Nüdlingen seinen Rechenschaftsbericht vor. Danach stellten die Bürger Fragen zu Bauprojekten, Waldnutzung und anderen Themen. Foto: Sigismund von Dobschütz
Der Nüdlinger Bürgermeister Harald Hofmann (links) legte während der Bürgerversammlung in Nüdlingen seinen Rechenschaftsbericht vor. Danach stellten die Bürger Fragen zu Bauprojekten, Waldnutzung und anderen Themen.  Foto: Sigismund von Dobschütz

Bürgermeister Harald Hofmann freut sich, dass die Bevölkerung leicht wächst und die Gemeinde in die Betreuung von Kindern und Senioren investiert. Der Holzeinschlag liegt aktuell leicht über dem geplanten Hiebsatz.

Sigismund von Dobschütz

Die Gemeinde Nüdlingen ist auf gutem Weg in die Zukunft, versicherte Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) auf der Bürgerversammlung. Wachsende Einwohnerzahlen und zahlreiche Investitionsprojekte in Vergangenheit und naher Zukunft sind für ihn der Beweis. Vor allem für Kinder und Senioren will die Gemeinde einiges tun.
Die Bevölkerung der Gesamtgemeinde hat sich 2017 zwar nur um einen Einwohner auf 3939 Personen erhöht, wobei die Zahl im Ortsteil Nüdlingen sogar um neun Personen auf heute 3115 anstieg. "Aber wir schrumpfen wenigstens nicht mehr", sah Bürgermeister Harald Hofmann darin eine Kehrtwende. Um weiteren Zuwachs zu sichern, müsse sich die Gemeinde um die Ansiedlung junger Familien bemühen. "Das Wichtigste ist deshalb die Kinderbetreuung", die zusätzlich zu Kita, Schlossbergschule und Schulverbund in einer dreiwöchigen Ferienbetreuung bestmöglich gegeben sei.


Neubau oder Sanierung?

Die Schlossbergschule wird den Gemeinderat allerdings noch einige Jahre beschäftigen. Die Frage, ob die Schule nur saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden muss, wird sich wohl Ende des Jahres entscheiden. Im Fall eines Neubaus ist die Planung für 2019 angesetzt, 2020 könnte die Baugenehmigung folgen. Drei Jahre später könnten dann die Schüler in das neue Schulgebäude einziehen - "wenn alles nach Plan klappt".


Seniorenpark mit 28 Einheiten

Ein weiteres Bauprojekt in nächster Zukunft sind die im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus geplanten Häuser Wurmerich 55 und Burgstraße 5. Die Gesamtkosten wurden auf 1,8 Millionen Euro berechnet, wovon 30 Prozent gefördert werden. Auch mit dem geplanten Seniorenpark Ümpfigstraße geht es gut voran, versicherte der Bürgermeister auf Nachfrage. Die benötigten Grundstücke sind von der Gemeinde aufgekauft. Der Firma Wolf Haus (Gefäll) wurde ein Jahr Zeit gegeben, die Wirtschaftlichkeit der 28 Wohneinheiten mit zusätzlicher Tagespflege zu prüfen und das Gelände zu erwerben.
Das Umweltprojekt "Bienenweide" wird demnächst umgesetzt, die vorgesehenen Ackerflächen seien der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Damit will die Gemeinde nicht nur den Umweltschutz fördern, sondern Hofmann sieht darin auch eine mögliche Ausgleichsfläche für andere Bauprojekte. Auch gemeindliche Rasenflächen werden künftig nicht mehr so häufig gemäht, um Insekten und anderen Tieren ihren erforderlichen Lebensraum zurückzugeben. Hofmann: "Wir müssen alle etwas umdenken."
Den Haushaltsplan 2018 konnte der Bürgermeister wegen Erkrankung der Kämmerin noch nicht vorlegen, doch versicherte Hofmann den Nüdlingern ausdrücklich, die Gemeinde sei noch immer schuldenfrei und könne alle geplanten Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren. "Das ist das Erbe von Bürgermeister Günter Kiesel. Ich werde alles tun, dieses Erbe zu bewahren."


Totholz bleibt liegen

Anschließend erfuhren die Nüdlinger von Fabian Menzel, dem Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale, Aktuelles über die Situation im Nüdlinger Gemeindewald. Mit 28 300 Festmetern sei von 2011 bis 2017 mehr Holz eingeschlagen worden, als mit 28 000 im Forstbetriebsplan vorgegeben sei. "Das Übermaß von 300 Festmetern gleichen wir aber bis 2021 leicht aus."
Häufig gehörte Kritik an der Fällung von Waldbäumen entgegnete Menzel mit zwei Argumenten: Einerseits werde durch das Ausholzen schlechterer Bäume der Wuchs der besseren gesichert, zweitens müsse der Wald regelmäßig verjüngt werden, um einen gemischten Wald unterschiedlichen Alters zu schaffen. Nach dem Holzeinschlag bleiben kleinere Äste ganz bewusst auf dem Waldboden liegen, da Vögel, Insekten und Pilze auf dieses Totholz als Lebensraum angewiesen sind, was sogar Vorschrift für eine vorbildliche Waldbewirtschaftung ist. Zudem sind in Ästen und Rinden genau jene Nährstoffe, die dem Waldboden wieder zurückgeführt werden müssen, nachdem die Bäume diese dem Boden zuvor entzogen hatten.