Unwetter wütet in Franken: Überschwemmungen und zwei Großbrände

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Am Donnerstag (27. Juni 2024) wüteten heftige Unwetter mit Starkregen über weiten Teilen Frankens. Vielerorts wurden binnen kürzester Zeit Straßen und Keller geflutet. In Oberfranken kam es aufgrund von Blitzeinschlägen zu zwei Großbränden.

Das Wetter bleibt weiter unbeständig. Am Donnerstag (27. Juni 2024) fegten erneut heftige Unwetter über weite Teile Frankens hinweg. In der Folge von starken Regenfällen und Blitzeinschlägen kam es vielerorts zu Feuerwehr- und Polizei-Einsätzen

Besonders in Oberfranken hielten zahlreiche Überschwemmungen, Unfälle und Brände die Einsatzkräfte in Atem. Aber auch in anderen Teilen Frankens hatte die Feuerwehr mit den Wassermassen zu kämpfen. 

Blitzeinschläge sorgen für heftige Brände in Oberfranken - hunderte Feuerwehrleute im Einsatz

Wie ein Sprecher der Polizei Oberfranken gegenüber inFranken.de berichtet, kam es allein in Oberfranken ab Donnerstagnachmittag (27. Juni 2024) zu rund 70 Unwetter-Einsätzen. "Regionale Schwerpunkte" habe man in diesem Zusammenhang jedoch keine feststellen können. "Über ganz Oberfranken verteilt kam es zu vollgelaufenen Kellern, Verkehrsproblemen aufgrund überschwemmter Straßen und einzelnen Unfällen", heißt es vonseiten der Polizei. 

Ein besonders heftiger Unfall ereignete sich demnach auf der A9 bei Berg (Kreis Hof). Aufgrund von Aquaplaning hatte ein Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren und war in die Leitplanke gekracht. Der Fahrer wurde bei dem Unfall leicht verletzt und es entstand ein Sachschaden von ungefähr 65.000 Euro.

In Oberfranken gab es sogar einen Tornado-Verdacht. Zudem kam es in Folge von Blitzeinschlägen zu gleich zwei heftigen Bränden in Oberfranken. Eine Scheune in Weismain (Kreis Lichtenfels) samt angrenzendem Stall brannte komplett aus. Nach Angaben der Polizei wurden dabei mehrere Einsatzkräfte sowie viele der rund 50 sich im Stall befindlichen Rinder verletzt. Mehr als 250 Kräfte der Feuerwehr waren demnach im Einsatz. Der Schaden wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt. Auch in Pinzberg (Kreis Forchheim) brannte eine Scheune nach einem Blitzeinschlag komplett nieder. Insgesamt 172 Kräfte der umliegenden Feuerwehren sowie mehrere Polizeistreifen waren im Einsatz. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden etwa 70.000 Euro.

"Wolkenbruch" sorgt für Überschwemmungen und vollgelaufene Keller in Mittelfranken - berüchtigte Unterführung erneut geflutet

In Mittelfranken kam es nach Angaben der Polizei ab Donnerstagnachmittag (27. Juni 2024) zu rund 40 Unwetter-Einsätzen. Wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken gegenüber inFranken.de berichtet, sei man von größeren Vorkommnissen allerdings verschont geblieben. "Die Einsätze waren überwiegend überschwemmte Straßen sowie umgefallene Bäume und Bauzäune", erklärt er.     

Am heftigsten traf es demnach den Nürnberger Osten und Süden. Aufgrund der heftigen Regenfälle wurde die berüchtigte Bahnunterführung in der Zerzabelshofstraße auch diesmal wieder geflutet. Auch im Nürnberger Stadtteil Moorenbrunn hatte die Feuerwehr mit den Wassermassen zu kämpfen. "Der gestrige Wolkenbruch ließ die Gullis innerhalb von Minuten volllaufen", heißt es vonseiten der Feuerwehr. In der Folge liefen auch einige Keller voll. Bis tief in die Nacht arbeiteten die Feuerwehrleute demnach daran, die betroffenen Häuser vom Wasser zu befreien.

Aber nicht nur in Nürnberg hinterließ das Unwetter am Donnerstag (27. Juni 2024) seine Spuren. In Fürth hatte plötzlich einsetzender Starkregen bereits gegen Mittag komplette Straßenzüge überschwemmt und in der Folge für mehrere Feuerwehr-Einsätze gesorgt. In Erlangen stürzte ein 73-jähriger Radfahrer aufgrund des zur Mittagszeit einsetzenden Starkregens und zog sich dabei nach Angaben der Polizei Erlangen "schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen" zu. Weil die Wassermassen eine Kanalabdeckung auf dem Radweg nach oben gedrückt hatten, verfing er sich mit dem Vorderrad in dem entstandenen Loch und stürzte über den Lenker. Der Mann wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. 

"Keine großen Probleme": Polizei Unterfranken verzeichnet nur einen einzigen Unwetter-Einsatz 

In Unterfranken sei die Lage hingegen weitestgehend ruhig geblieben, wie ein Sprecher der Polizei Unterfranken gegenüber inFranken.de berichtet. "Hier bei uns hat das Unwetter zu keinen großen Problemen geführt", erklärt er. Nur ein einziger Notruf sei im Zusammenhang mit den Unwettern eingegangen. Demnach sorgte ein Blitzeinschlag für einen Brand in einem Einfamilienhaus in Lohr am Main (Kreis Main-Spessart). Ganze neun Stunden lang kämpften die Einsatzkräfte hier gegen die Flammen, ehe das Feuer gelöscht werden konnte. 

Wie die Polizei Gemünden (Kreis Main-Spessart) am Freitag (28. Juni 2024) bekannt gibt, kam es am Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr zu einem Unfall auf der B26 zwischen Gemünden und Lohr. "Aufgrund der beim starkem Regen nicht ausreichend angepassten Geschwindigkeit" verlor ein 23-Jähriger die Kontrolle über sein Auto, kam ins Schleudern, rutschte quer über die Fahrbahn und prallte schließlich gegen die gegenüberliegende Leitplanke. Anschließend entfernte sich der Fahrer "unerlaubt von der Unfallstelle".

Nach Angaben der Polizei konnte er kurze Zeit später zu Hause angetroffen werden. "Auf Befragen gab er an, an der Leitplanke keinen Schaden erkannt zu haben", heißt es vonseiten der Polizei. Am Auto des Unfallverursachers entstand demnach ein Sachschaden in Höhe von rund 6000 Euro. Der Schaden an der Leitplanke wird vorläufig auf 2000 Euro geschätzt. Den 23-Jährigen erwartet eine Anzeige wegen Verkehrsunfallflucht.

Vorschaubild: © Collage inFranken.de: NEWS5 / Sven Grundmann; NEWS5 / Ferdinand Merzbach