Ende März hatte die Sprecherin bereits zu etwaigen Standortschließungen Stellung bezogen. Mit Blick auf Franken sei "das Gegenteil" der Fall", betonte sie seinerzeit. "In Bamberg zum Beispiel wird kräftig investiert. Zum Beispiel in die Modernisierung des Betriebs und den Neubau eines Holzzentrallagers." Welche Folgen die Sanierung für die Region letztlich hat, bleibt gleichwohl abzuwarten.
Harte Sanierung bei BayWa: Gespräche mit Betriebsrat laufen
Laut der an diesem Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung sieht das Konzept eine organisatorische Verschlankung, zahlreiche operative Einsparmaßnahmen "sowie die Veräußerung von wesentlichen internationalen Beteiligungen" vor. Die durch die Unternehmensverkäufe frei werdenden Mittel sollen demnach zur Stärkung der Liquidität des operativen Geschäftsbetriebs und zur Schuldentilgung verwendet werden.
Fokus der Transformation sei die Stärkung der operativen Wettbewerbsfähigkeit im Kerngeschäft. "Die BayWa des Jahres 2027 wird ein fokussiertes, zeitgemäßes Handelshaus mit den vier Kerngeschäftsbereichen Agrar, Baustoffe, Energie und Technik sein", wird Michael Baur, CRO und Mitglied im Vorstand der BayWa AG, in der Meldung zitiert. Mit dem beschlossenen Konzept sei die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens gelegt.
"Im Ergebnis gelingt es, bei der BayWa AG 6700 Arbeitsplätze zu erhalten", heißt es in der Firmenmitteilung wörtlich. Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu den geplanten Personalmaßnahmen haben dem Konzern zufolge begonnen. Eine Einigung wird demnach bis Ende März 2025 angestrebt.
Verdi kritisiert geplante Personalmaßnahmen - "größenwahnsinniger Expansionskurs"
Auf Arbeitnehmerseite herrscht derweil Unverständnis bezüglich der ins Auge gefassten Stellenstreichungen und Standortschließungen. Die Gewerkschaft Verdi fordert, auf einen Kahlschlag beim Personal zu verzichten. Die Sanierung solle "vollständig auf dem Rücken der Beschäftigten" ausgetragen werden, zitiert die Nachrichtenagentur dpa Thomas Gürlebeck, Vizebereichsleiter für den Handel bei Verdi Bayern.
Demnach werde man gemeinsam mit der Belegschaft um jeden Arbeitsplatz kämpfen. "Der größenwahnsinnige Expansionskurs der BayWa-Manager und der damit verbundene zu hohe Verschuldungsgrad ist allein verantwortlich für die Finanzkrise der BayWa AG", kritisiert der Gewerkschaftsfunktionär.
Hauptsitz des 1923 gegründeten Handels- und Dienstleistungskonzerns ist München. Die BayWa (früher Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG) wurde ursprünglich zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft ins Leben gerufen. Heute engagiert sich das Unternehmen nach eigenen Angaben in mehr als 50 Ländern in den Feldern Agrar, Bau und Energie.
2800 Stellen will der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler in den nächsten Jahren in Deutschland streichen. Betriebsrat und IG Metall wollen das verhindern. In Bamberg fand kürzlich eine Protestaktion statt.
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Natürlich nicht, @UM.695G, niemals nie nicht. Grund dafür: Reiner fränggischer Lokalpatriotismus, okay - ich gestehe, es ist Bamberger Lokalpatriotismus. Asche auf mein Haupt.
Würde derartige Kritik an der Firmenpolitik auch geäußert werden, wenn BayWa Trikotsponsor des schätze mal favorisierten oberfränkischen Basketballteams gewesen wäre?
Sicherlich😉
Hätte die BayWa mal nicht so viel Geld jahrelang den Münchner Basketballer in den Rachen geschoben, nur um jahrelang als Trikotsponsor auftreten zu dürfen. Das Geld könnten sie jetzt wahrscheinlich gut gebrauchen. Die 1300 Mitarbeiter und -rinnen tun mir leid, die jetzt sprichwörtlich ins Gras beißen und den Schlamassel auszubaden haben und in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.
tja, in so einem großen Unternehmen sammelt sich halt im Laufe der Zeit eine Menge an "indirekter Kapazität" deren Notwenidgkeit keiner mehr hinterfragt, während es schnell auffällt, wenn eine "Direkter" nichts zu tun hat. 😉
Also ist auch dort ab und zu eine "Bereinigung" notwendig... das müssten eigentlich doch die Erbsenzähler schon selbst ermittelt haben 😳