Drei Klassen des Ehrenbürg-Gymnasiums in Forchheim mussten bereits in der ersten Schulwoche nach Corona-Fällen in Quarantäne geschickt werden.
Das neue Schuljahr hat gerade erst begonnen, da heißt es für 82 Schüler vorerst wieder: Unterricht digital, daheim am eigenen Schreibtisch. Vorerst zwei Schulklassen des Ehrenbürg-Gymnasiums (EGF) sind seit Donnerstag in Quarantäne, nachdem zwei Schüler einen positiven Corona-Bescheid erhalten hatten, für einen dritten Schüler wird das Testergebnis noch erwartet (Stand Donnerstag, 10. September). Bei den drei Schülern handelt es sich um Geschwister.
"Wir haben vor ein paar Stunden schon einen Brief bekommen und wurden über die Fälle informiert", erzählt die Mutter von Paul (Name von der Redaktion geändert), der eine der Klassen besucht. Seitdem sei er isoliert von der Familie in seinem Zimmer, bis das Ergebnis seines Corona-Tests da ist. Die Familie nimmt die Situation ernst. Gegessen wird erst einmal nur alleine im Zimmer.
Corona-Fälle am Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim
Überrascht ist sie nicht, dass ihr Sohn nun erst einmal wieder von zu Hause aus lernen muss. "Es hat ihn aber schon mitgenommen", sagt sie, zumal er sich sehr auf die Schule gefreut hatte. Zwei Geschwister einer anderen Familie, die unterschiedliche Klassen besuchen, haben gestern einen Bescheid über einen positiven Corona-Test erhalten.
Die Schüler beider Klassen wurden im Anschluss daran nach Hause geschickt. Das Ergebnis des dritten Geschwisterkindes steht noch aus, diese Klasse befindet sich aus Vorsorge ebenfalls vorerst heute in Quarantäne. Das teilte Holger Strehl, Pressesprecher am Landratsamt Forchheim, gestern Nachmittag auf Anfrage dieser Zeitung mit.
Die Familie der Schüler hatte sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub freiwillig testen lassen, so Strehl. "Die Familie hat sich vorbildlich verhalten." Denn da der Urlaubsort zu diesem Zeitpunkt nicht zu einem Risikogebiet gehört hatte, mussten die Schüler auch nicht vorsorglich zum Schulbeginn in Quarantäne daheim bleiben, erläutert der Pressesprecher den Umstand, dass die Kinder trotzdem in den vergangenen Tagen den Unterricht besucht haben.
Die Familie hatte sich nach dem Urlaub freiwillig testen lassen
Insgesamt handele es sich um 57 Schüler zweier Klassen, die nun vorerst wieder von zu Hause aus unterrichtet werden müssen. In der dritten Klasse sind 25 betroffen, sagt Markus Denk, Hygienebeauftragter des EGF. "Die Mutter hat sofort die Schule informiert." Daraufhin habe man diejenigen Schüler aus dem Unterricht geholt, die übrigen Klassenkameraden anschließend umgehend nach Hause geschickt. Nun sollen die Lehrer kontaktiert werden, die in den vergangenen Tagen Unterricht in den jeweiligen Klassen gehabt haben. "Der Rest ist Sache vom Gesundheitsamt", so Denk.
Da alle Mitschüler der Infizierten Kontaktpersonen ersten Grades sind, werden sie in den kommenden Tagen alle ebenfalls getestet werden, sagt Pressesprecher Strehl über das weitere Vorgehen. Die Eltern können sich freiwillig ebenfalls testen lassen. Da so eine große Anzahl an Tests zusammenkommt, sollen die Klassenkameraden dezentral auf Ärzte im Landkreis verteilt werden. "Die Testergebnisse werden vom Labor direkt an das Gesundheitsamt gemeldet. Dieses informiert dann die Schule und die Eltern. In diesem Fall waren die Eltern sehr vorbildlich und haben von sich aus auch sofort das Gesundheitsamt und die Schule informiert", so Strehl.
Die erste Unterrichtsstunde findet am Freitag für die Klassen dementsprechend digital statt. "Wir sind, was das Ganze betrifft, ziemlich gut geübt", sagt Schüler Pauls Mutter und verweist auf die vielen Wochen des Home-Schoolings. Auch liege den Lehrern aus ihrer Erfahrung nun viel daran, dass die Schüler keinen Stoff verlieren. Sie und ihr Mann werden sich nun ebenfalls testen lassen und daheim bleiben. "Quarantäne ist Quarantäne."