Zum ersten Mal fand der Jugendforschertag im Landkreis Forchheim statt. 110 Schüler präsentierten ihre Projekte und tauschten sich aus.
Einem Forscher kann schon mal sein Experiment um die Ohren fliegen. Davon weiß Lehrer Michael Bail vom Gymnasium Fränkische Schweiz ein Lied zu singen. Er organisiert "Jugend forscht" in Oberfranken. Aber auch der ehemalige Schüler und Jungforscher Christoph Thaler hat schon mal eine Schaltung falsch angebracht und sich den Finger verletzt. Der 16-Jährige hat eine Lehrstelle als Elektriker an der Uni Erlangen bekommen. Seine Teilnahme-Urkunde von "Jugend forscht" hatte er den Bewerbungsunterlangen beigefügt, was vom Unternehmen positiv beurteilt worden war.
"Was wir in Deutschland brauchen, ist naturwissenschaftlicher Nachwuchs, das sind unsere Ressourcen, denn wir müssen Wissen vermehren", erklärt Frank Fleischmann von der Sternwarte Feuerstein. Er hält es für das Beste, wenn Kinder mit Begeisterung lernen, denn dann sind sie auch im Beruf motiviert.
Fleischmann selbst hatte früher ebenfalls bei "Jugend forscht" teilgenommen und zweimal im Landeswettbewerb den zweiten Platz gemacht. Er fühlte sich von der Jury falsch beurteilt, deshalb ist er jetzt selbst Jurymitglied.
Getroffen haben sich alle beim ersten Jugendforschertag auf Burg Feuerstein. In den letzten Jahren hatten sich das Gymnasium Fränkische Schweiz, das Ehrenbürg-Gymnasium und die Mittelschule Eggolsheim gemeinsam auf den Wettbewerb vorbereitet und Geräte ausgetauscht. "Eigentlich sind wir im Wettbewerb ja Gegner, aber da zeigen Schüler und Lehrer Sportsgeist", erklärt Michael Bail. Die Mittelschule Eggolsheim wurde sogar als "Bayerische Forscherschule 2014" ausgezeichnet.
Deshalb hatten die Schulen gemeinsam mit dem Verein Forsprung und dem Bildungsbüro des Landkreises Forchheim zu dieser Veranstaltung eingeladen.
110 Schüler aller Schulen des Landkreises waren gekommen, um sich zu informieren oder ihr Forschungsprojekt erneut zu präsentieren. Die Initiative Junger Forscher aus Würzburg leitete beispielsweise Bionik-Workshops. Auch Lehrer aus anderen Schulen hatten die Möglichkeit zum Austausch.
Reinhard Hofknecht von der Ritter-von-Traitteur-Mittelschule fand die ausgestellten Experimente und die Begeisterung der Jungforscher sehr interessant und wird mit seinen Schülern in Zukunft ebenfalls beim Wettbewerb teilnehmen. Carmen Weiss von der Handelskammer und Silke Schür von der Mittelschule Eggolsheim diskutierten über die Wichtigkeit des Wettbewerbs.
Denn hier hätten auch handwerklich begabte Kinder eine Chance, würden ernst genommen von Erwachsenen und würden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Landrat Hermann Ulm (CSU) sieht in den jungen Forschern gut ausgebildetes Potenzial für die Unternehmen im Landkreis. In seiner Ansprache sagte der Landrat: "Ihr seid gut drauf. Und ihr habt Ideen, damit die Welt gut weiter geht." Antje Bauer von "Oberfranken Offensiv" war ebenfalls zu Gast: "Wir haben 2002 den Wettbewerb nach Oberfranken gebracht." Fast 200 Sieger hatte es in der Zeit bei "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" gegeben. Diese durften sich im Landeswettbewerb messen und ein paar kamen sogar bis in den Bundeswettbewerb.