Sich selbst konnten Jäger wie Erich Daum bislang mit einem Ohrenschützer vor dem Schusslärm schützen. Ihr Jagdhunde allerdings waren dem Krach schutzlos ausgeliefert. Das soll sich jetzt dank eines Schalldämpfers ändern.
Förster Erich Daum ist Jäger. Von Berufs wegen. Sein Arbeitgeber sind die Bayerische Staatsforsten, einer der größten Forstbetriebe in Mitteleuropa. Daum ist mit der Hege des Walds betraut. Zu seinen vielfältigen Aufgaben als Revierleiter gehört auch die Jagd. Und zwar auf solche Wildarten, die im Wald Schaden anrichten würden, wenn sie dort zu zahlreich vorkommen.
Sind etwa zu viele Rehe im Wald, verbeißen sie die jungen Baumtriebe. Deshalb sieht man Erich Daum immer mal wieder mit der Flinte im Wald. Neuerdings ist sein Repetiergewehr mit Kaliber 8x57 mit einem Schalldämpfer ausgestattet.
Keine Gefahr für die Gesundheit
Das war bisher nur wenigen gestattet. Doch es kommt Bewegung in die seit Jahren währende Diskussion um Schalldämpfer. Mehr und mehr Anträge werden bewilligt.
Allerdings funktioniert es bislang am ehesten, wenn man die Jagd beruflich wie Erich Daum ausübt. Er schützt dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch seine Hunde, die ihn auf der Jagd begleiten. "Wenn ich einen Gehörschutz trage, sind die Jagdhunde immer noch dem Lärm ausgesetzt", erklärt er den Vorteil des Schalldämpfers. Der Schussknall ist zwar weiterhin deutlich zu hören, aber nicht mehr gesundheitsschädlich. War bei Erich Daum die Genehmigung zur Ausübung der Jagd mit einem Schalldämpfer noch ein hoher bürokratischer Aufwand, ist durch eine neue Regelung dies jetzt offenbar einfacher - auch für nicht berufsmäßige Jäger.
Der Weg ist frei
Der Jagdverband schreibt in einer Pressemitteilung: "Ab sofort sind in Bayern Schalldämpfer für die Jagdausübung bei Langwaffen aus Gründen des Gesundheitsschutzes genehmigungsfähig.
Unabhängig davon, ob eine Vorschädigung des Gehörs des Antragsstellers vorliegt, oder nicht."
Damit haben das bayerische Staatsministerium des Inneren und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten die behördlichen Hindernisse ausgeräumt. Der Weg für weitere Genehmigungen in Sachen Schalldämpfern ist frei.